Exkursion Lehrstuhl Prof. Hild, TU München

16.06.2017

Rundgang: Kulturpalast

Sozialistischer Realismus in Reinform

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Der Palast ist ein Paradebeispiel des sozialistischen Realismus.

Text und Faltmodell von Max Panhans und Sarah Gemoll, Rundgang-Fotos von Matthias Perterseim, Quirin Gosslau und Sarah Gemoll

Der Palast der Kultur und Wissenschaft, der früher Josef-Stalin-Kultur-und Wissenschaftspalast hieß, wurde ab 1952 als vermeintliches „Geschenk des sowjetischen an das polnische Volk“ errichtet. Die polnische Bevölkerung wurde vor die Scheinwahl zwischen einem Hochhaus, einem Wohnviertel oder einer U-Bahn gestellt. Obwohl sich die Mehrheit der Bevölkerung für den Bau einer U-Bahn entschied, wurde 1952 der Grundstein für den Bau des dem sozialistischen Realismus zuzuordnenden Hochhauses gelegt. Ursprünglich war eine Höhe von 120 Metern vorgesehen, Polen setzte jedoch einen 230 Meter hohen Palast durch, sodass dieser nur 10 Meter niedriger als das russische Vorbild der Lomonossow-Universität Moskau ist.

Für die Zeit typisch handelt es sich um eine von Backstein ausgefachte Stahlskelettkonstruktion. Für die Fassade wurden Keramik sowie Naturstein Elemente verwendet. „Im zentralen Hochhausteil sind vorwiegend Büros untergebracht. Die Sockelgebäude beherbergen den 3.200 Sitze fassenden Kongresssaal sowie Museen, ein Hallenbad, Kinos und andere Kultureinrichtungen.“ Der im Volksmund auch Stalinstachel genannte Palast bietet im 30. Stock eine Aussichtsterrasse mit einem einmaligen Ausblick über Warschau.


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