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19.12.2025
Londoner Wohnerfahrungen
Sechs Beiträge aus der Redaktion BauNetz interior|design
Kaum eine europäische Metropole verfügt über ein so großes und zugleich so prägendes Wohnungsbauportfolio wie London. Endlose Reihen viktorianischer und edwardianischer Häuser bilden das Rückgrat der Stadt, ergänzt durch diverse Wohnbauten der Nachkriegsmoderne. Bis heute dient dieser vielschichtige Bestand als Experimentierfeld zeitgenössischen Wohnens.
Unter den Bedingungen hoher Grundstückspreise, enger Parzellen und strenger Planungsauflagen entstehen hier immer wieder Wohnprojekte, die weniger auf Größe als auf räumliche Intelligenz, Materialbewusstsein und präzise Eingriffe setzen. Viele davon bewegen sich im privaten, individuellen Rahmen und entfalten gerade dadurch eine klar lokale Prägung.
2025 hat BauNetz interior|design zahlreiche Wohnprojekte aus London begleitet. Sechs davon sind uns besonders in Erinnerung geblieben, weil sie exemplarisch zeigen, wie inspirierend Um-, An- und Weiterbauen im Bestand heute aussehen kann.
- Umbau im Anbau: Auch Norman Foster fing einmal klein an. Seinen mehr als 50 Jahre alten Erweiterungsbau eines Londoner Einfamilienhauses brachte das Team von Gianni Botsford Architects auf Vordermann und ergänzte ihn durch einen Neubau namens Reciprocal House.
- Grün und günstig: In einem dicht bebauten Londoner Wohnquartier realisierte das Büro Hayhurst & Co ein Wohnhaus, bei dem Nachhaltigkeit kein Zusatz, sondern den Ausgangspunkt bildet. Begrünte Zonen, passive Klimastrategien und eine kompakte Organisation prägen das Projekt. Es beweist, dass ressourcenschonendes Wohnen auch unter restriktiven Rahmenbedingungen möglich ist.
- Reise in die Vergangenheit: Mit großer Sorgfalt und erzählerischer Tiefe verwandelten Studio Hagen Hall ein Reihenhaus in eine Hommage an den Mid-Century-Modernism. Historische Referenzen, maßgefertigte Einbauten und zeitgemäße technische Lösungen verbinden sich zu einem Wohnraum, der das Vergangene neu interpretiert.
- Camden Chic: In Camden transformierte das Büro McLaren.Excell ein ehemaliges Künstleratelier samt Anbauten zu einem großzügigen Wohnhaus. Unterschiedliche Bauphasen, Materialien und Raumhöhen bleiben ablesbar und verleihen dem Projekt eine rohe, urbane Eleganz, die den Charakter des Quartiers widerspiegelt.
- Mehr Platz fürs Wesentliche: ROAR Architects erweiterten ein kleines Cottage aus Ziegeln um einen zurückhaltenden Holzbau, der Licht, Luft und Großzügigkeit ins Innere bringt. Der Umbau verzichtet auf gestalterische Effekte und konzentriert sich stattdessen auf klare Proportionen, reduzierte Materialien und eine enge Beziehung zum Garten.
- Pleats please! Das W House von Bureau de Change interpretiert das klassische Londoner Reihenhaus neu. Gefaltete Fassaden, überraschende Raumsequenzen und gezielt gesetzte Öffnungen schaffen ein Wohnkonzept, das trotz enger Parzelle Offenheit und Individualität ausstrahlt.
BauNetz interior design vereint als Schnittstelle zwischen den Disziplinen journalistischen Content aus Innenarchitektur und Design und vermittelt zwischen den Protagonist*innen. Wöchentlich erscheinen zwei bis drei Newsletter.
Text: Stephan Redeker
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Reciprocal House von Gianni Botsford Architects

Niedrigenergiehaus Green House von Hayhurst & Co Architects

Pine Heath von Studio Hagen Hall

Camden Chic von McLaren.Excell
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