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12.02.2007
Mehr Gestalt – weniger Form
BDA fordert ergebnisoffenen Wettbewerb für Berliner Schlossplatz
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Lupus | 13.02.2007 16:03 UhrDie Seligkeit der Auserwählten...???
Nur kurz zur Erinnerung an 1994: Es gab schon mal einen internationalen Wettbewerb für das gesamte Areal der südlichen Spreeinsel incl. Friedrichswerder. Der 'Falsche' (Bernd Niebuhr? Nicht optimal zu vermarkten..) gewann und die Entwürfe verschwanden in den berühmten Archivschubladen. Nun alles wieder auch Start? Ich will hier keine darüber Grundsatzdebatte beginnen, aber das hier gezeigte Architekturverständnis von Herrn Seelinger als 'Wissenschaft' ist doch etwas sehr elitär. Als Nutzer bleibt der Bürger der Kunde und auch hier ist bei allem pädagogischen Verständnis im seiner einer verbesserten Baukultur auch Kundenorientierung gefragt. Statt einer 'Publikumsbeschimpfung' des alltäglichen Nutzers und Betrachters sollte man es unter Kollegen eher als Ansporn und Antrieb zur Veränderung und Verbesserung empfinden, dass außerhalb der Zunft den Architekten nicht mehr zugetraut wird, in der Breite konsensfähige Lösungen zu finden. Schulterkopfen innerhalb der Zunft ist das wenig hilfreich. Ich glaube auch nicht, dass die ewig gleiche Allheil-Formel vom Super-Wettbewerb wirklich weiterhilft, zumal es hierzu einen eindeutigen Bundestagsbeschluss der Volksvertreter gibt. Wer das Wettbewerbswesen genau kennt, weiß wo hier die Fußangeln liegen, von der 'Zirkelwirtschaft' und vom gängigen Namens-Marketing einmal ganz abgesehen.
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Caspar Seelinger, Architekt BDA, Darmstadt | 13.02.2007 11:10 UhrArchitektur und Akzeptanz
Schade, daß hier nahezu alle Kommentatoren und Kollegen incognito schreiben, anstatt mit ihrem Namen öffentlich für die Sache einzutreten.
Das Problem besteht doch darin, daß jeder Laie glaubt, über Architektur in Augenhöhe mit Architekten urteilen und beurteilen zu können. Dies ist nahezu einzigartig im Vergleich mit anderen Wissenschaften. Das Ergebnis einer solchen Diskussion unter Laien und Populisten und entsprechenden Bundestagsbeschlüssen wird aber niemals die Chancen für Berlin und die Bundesrepublik erreichen, die in einer architektonisch niveauvollen Entwicklung des ehemaligen Schlossareals liegen werden. Damit würde eine Zukunftschance vergeudet, mit der unsere hochverschuldete Hauptstadt ein Zeichen innerhalb der führenden europäischen Städte setzen könnte. Die Position des BDA ist daher nicht nur ein Signal für die Stadtschlossdiskussion, sondern insbesondere für die Bedeutung von Architektur. Damit unterscheidet sich der BDA auch deutlich von unserer Bundesarchitektenkammer, die in ihrem aufgestylten Hausblatt den Bausachverständigen und Baumängelanalysten mehr Platz einzuräumen scheint als der Bedeutung der Architektur in unserer Gesellschaft. An der Stellungnahme des BDA zeigt sich doch sehr deutlich, wie weit wir ausholen müssen, um diese wichtige Stellung und Bedeutung nach aussen zu vermitteln.
Weiter so, BDA.
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greetings | 13.02.2007 05:02 Uhrmit freundlichen grüßen
wahrscheinlich zu Spät, ABER HIER IST DIE CHANCE zu zeigen dass wir keinen Bundestag brauchen um eine Fassade zu entwerfen. Wir brauchen keinen rückwärtsgewandten schizophrenen Verein für einen Entwurf an diesem Ort, -.....Ich verlange von den Architektenkammern und dem BDA den Einsatz, und von dem Bund (und der Stadt Berlin??) den Willen zu einer (ich weiss nicht genau wie ich es ausdrücken soll aber ich meine deutschen Baukultur).....einen deutschlandweiten offenen Wettbewerb mit einer internationalen Jury.....danke BDA...etc....
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las vegas | 12.02.2007 22:45 Uhrwettbewerb is immer gut!
vor brangelina und co. sollte man sich in acht nehmen.
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deinokrates | 12.02.2007 21:20 Uhrschinkel?
Es ist interessant zu sehen, wie gut sich einige mit der Berliner Baugeschichte auszukennen glauben. Dass das Stadtschloss von Schinkel errichtet gewesen sein soll, ist nicht richtig. Ein kurzer Vergleich zwischen den Schlossfassaden und Schinkelbauten hätte zu dieser Erkenntnis gereicht.
Schinkel hat im Stadtschloss lediglich die Wohnung Friedrich Wilhelm IV. neu eingerichtet sowie Pläne für ein - nicht ausgeführtes - Denkmal Friedrich II. anstelle des Apothekenflügels vorgelegt.
Als omnipräsente Berliner Referenz wird Schinkel im Forum aber munter einiges mehr zugeschrieben - in etwa nach dem Motto: "Im Zweifel für Schinkel" .
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jpe | 12.02.2007 19:00 Uhrstadtschloss
yuhu ! wir wollen ja auch kein walt disney unter den linden aber dafür einen angemessenen umgang mit der geschichtstrechtigen bausubstanz an diesem ort. für mich bedeutet geschichte die ganze wahrheit-also auch die der letzten 50 jahre !!! diesen ansatz kombiniert mit weitblick in die zukunft hätte den schlossplatz zum ausdruck einer reifen, verantwortungsbewussten und zeitgemässen nation werden können-leider haben wir das schon verpasst - oder nicht ? stoppt den abriss des palasts und eröffnet den wettbewerb neu ! ich bin kein ossi :)
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loop2000 | 12.02.2007 18:33 Uhrstadtschlosscameleon !
schön das der bda nun einen prezisen standpunkt zum thema einnimmt der wunderschön auf den punkt bringt, was wir doch schon alle lange denken oder !? wollen wir hoffen, dass er als institution mehr gehört wird als die meinung einiger junger architekten-das sich die diskussion über den palast nicht in diese gescheite richtung gewendet hat ist allerdings immernoch zu bedauern....
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www.plattformnachwuchsarchitekten.de | 12.02.2007 18:09 Uhrform follows function
Wir unterstützen den Aufruf zum ergebnisoffenen Wettbewerb!
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förster | 12.02.2007 17:17 Uhrendlich
beeindruckend, wie schnell der BDA sich 'in die debatte' eingeschaltet hat. seit wann (bis wann) gab es diese diskussion? Der BDA präsentiert sich einmal mehr als außerst wachsamer und agiler Vetreter unseres Berufsstandes....
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Daniel | 12.02.2007 16:58 UhrWeiter muss es gehen!
Ja, mehr davon, der BDA hat gut formuliert, und das noch politisch progressiv!
Stadtplanerisch war das Stadtschloss von Schinkel genial platziert!
Das kann man Dank der Modelle dieses Fördervereins im Infocenter Berliner Schloss, Hausvogteiplatz 3-4, hervorragend erkennen.
Die banalen Pläne des einzigen Vereins, der angemessene Energie an den Tag legt, um diesen prominentesten Bauplatz wieder zu gestalten, dürfen wir Architekten nicht als Lösung akzeptieren... Wir sind die verantwortlichen Impulsgeber!
Die Debatte muss weitergehen, und bis Ihr, liebe Quitschequatsche Kommentatoren aus diesem Forum, von mir aus auf beiden Ohren taub seit!
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sverris | 12.02.2007 16:24 Uhr...
weiter geht die endlosdebatte, bis es wirklich keiner mehr hören kann, und dann wird sowieso alles vermurkst.
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Ernie | 14.02.2007 17:27 UhrGlanzkäfer
So berechtigt die BDA-Forderung eines ergebnisoffenen Wettbewerbs ist, so ganz ungewiss scheint es doch, ob das Verfahren überhaupt zu einem guten Ende führen kann. Weniger wegen der Finanzierung, sondern vor allem wegen der offenkundig vor-entschiedenen Haltung der Institutionen und auch großer Teile der Öffentlichkeit. Offen gesagt: Man fasst es nicht, wer alles dem Schloss-Phantom hinterher rennt, um sich in seinem künstlichen Lichte zu spreizen. Daraus müsste man eigentlich den Schluss ziehen, solange abzuwarten, bis sich der Anfall wieder gelegt hat. Das wird die Politik aber nicht aushalten, und so dürfte leider kein Weg daran vorbeigehen, dass auch Berlin seine Braunschweig-(hoch-drei)-Attrappe bekommt. Unabwendbar? Allein wird es der BDA wohl kaum verhindern.