RSS NEWSLETTER

https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen_BDA_fordert_ergebnisoffenen_Wettbewerb_fuer_Berliner_Schlossplatz_26412.html

12.02.2007

Zurück zur Meldung

Mehr Gestalt – weniger Form

BDA fordert ergebnisoffenen Wettbewerb für Berliner Schlossplatz


Meldung einblenden

Die Bundesgeschäftsstelle des Bundes Deutscher Architekten BDA hat sich in einer Stellungnahme vom 9. Februar 2007 in die Debatte um die Neubebauung des Berliner Schlossplatzes eingeschaltet. Dabei will der BDA auch Entwürfen ohne Schloss-Rekonstruktion eine Chance geben.

Laut Bundestagsbeschluss soll auf dem Schlossplatz ein „Humboldt-Forum“ in Kubatur und Anmutung des Berliner Stadtschlosses errichtet werden. Allerdings steht dafür die Finanzierung noch nicht. Ein privater Verein will diesem Gebäude auf drei Seiten eine Imitation der Stadtschloss-Fassade vorblenden.

Der BDA fordert nun einen „bezüglich der Fassadengestaltung ergebnisoffenen“ Architekturwettbewerb. Ergebnisoffen bedeutet in diesem Zusammenhang, dass auch Lösungen zugelassen werden sollen, die auf die Schloss-Fassaden verzichten. Denn „für eine identitätsstiftende Wirkung reicht ein wieder errichtetes „Stadtschloss“ als Vorhangfassade im historischen Gewand nicht aus – eine bloße Ähnlichkeit zwischen Original und Nachbildung, die keine inhaltliche Verbindung zwischen Fassade und innerer Raumstruktur aufweist, wird allenfalls den Verlust des historischen Gebäudes festschreiben“, so der BDA.

Der vom BDA geforderte Wettbewerb soll zweistufig sein; die Entwürfe der zweiten Stufe mit maximal 50 Teilnehmern sollen nach den Vorstellungen des BDA honoriert werden.


Kommentare

14

Ernie | 14.02.2007 17:27 Uhr

Glanzkäfer

So berechtigt die BDA-Forderung eines ergebnisoffenen Wettbewerbs ist, so ganz ungewiss scheint es doch, ob das Verfahren überhaupt zu einem guten Ende führen kann. Weniger wegen der Finanzierung, sondern vor allem wegen der offenkundig vor-entschiedenen Haltung der Institutionen und auch großer Teile der Öffentlichkeit. Offen gesagt: Man fasst es nicht, wer alles dem Schloss-Phantom hinterher rennt, um sich in seinem künstlichen Lichte zu spreizen. Daraus müsste man eigentlich den Schluss ziehen, solange abzuwarten, bis sich der Anfall wieder gelegt hat. Das wird die Politik aber nicht aushalten, und so dürfte leider kein Weg daran vorbeigehen, dass auch Berlin seine Braunschweig-(hoch-drei)-Attrappe bekommt. Unabwendbar? Allein wird es der BDA wohl kaum verhindern.

13

Lupus | 13.02.2007 16:03 Uhr

Die Seligkeit der Auserwählten...???


Nur kurz zur Erinnerung an 1994: Es gab schon mal einen internationalen Wettbewerb für das gesamte Areal der südlichen Spreeinsel incl. Friedrichswerder. Der 'Falsche' (Bernd Niebuhr? Nicht optimal zu vermarkten..) gewann und die Entwürfe verschwanden in den berühmten Archivschubladen. Nun alles wieder auch Start? Ich will hier keine darüber Grundsatzdebatte beginnen, aber das hier gezeigte Architekturverständnis von Herrn Seelinger als 'Wissenschaft' ist doch etwas sehr elitär. Als Nutzer bleibt der Bürger der Kunde und auch hier ist bei allem pädagogischen Verständnis im seiner einer verbesserten Baukultur auch Kundenorientierung gefragt. Statt einer 'Publikumsbeschimpfung' des alltäglichen Nutzers und Betrachters sollte man es unter Kollegen eher als Ansporn und Antrieb zur Veränderung und Verbesserung empfinden, dass außerhalb der Zunft den Architekten nicht mehr zugetraut wird, in der Breite konsensfähige Lösungen zu finden. Schulterkopfen innerhalb der Zunft ist das wenig hilfreich. Ich glaube auch nicht, dass die ewig gleiche Allheil-Formel vom Super-Wettbewerb wirklich weiterhilft, zumal es hierzu einen eindeutigen Bundestagsbeschluss der Volksvertreter gibt. Wer das Wettbewerbswesen genau kennt, weiß wo hier die Fußangeln liegen, von der 'Zirkelwirtschaft' und vom gängigen Namens-Marketing einmal ganz abgesehen.
.

12

Caspar Seelinger, Architekt BDA, Darmstadt | 13.02.2007 11:10 Uhr

Architektur und Akzeptanz

Schade, daß hier nahezu alle Kommentatoren und Kollegen incognito schreiben, anstatt mit ihrem Namen öffentlich für die Sache einzutreten.
Das Problem besteht doch darin, daß jeder Laie glaubt, über Architektur in Augenhöhe mit Architekten urteilen und beurteilen zu können. Dies ist nahezu einzigartig im Vergleich mit anderen Wissenschaften. Das Ergebnis einer solchen Diskussion unter Laien und Populisten und entsprechenden Bundestagsbeschlüssen wird aber niemals die Chancen für Berlin und die Bundesrepublik erreichen, die in einer architektonisch niveauvollen Entwicklung des ehemaligen Schlossareals liegen werden. Damit würde eine Zukunftschance vergeudet, mit der unsere hochverschuldete Hauptstadt ein Zeichen innerhalb der führenden europäischen Städte setzen könnte. Die Position des BDA ist daher nicht nur ein Signal für die Stadtschlossdiskussion, sondern insbesondere für die Bedeutung von Architektur. Damit unterscheidet sich der BDA auch deutlich von unserer Bundesarchitektenkammer, die in ihrem aufgestylten Hausblatt den Bausachverständigen und Baumängelanalysten mehr Platz einzuräumen scheint als der Bedeutung der Architektur in unserer Gesellschaft. An der Stellungnahme des BDA zeigt sich doch sehr deutlich, wie weit wir ausholen müssen, um diese wichtige Stellung und Bedeutung nach aussen zu vermitteln.
Weiter so, BDA.

11

greetings | 13.02.2007 05:02 Uhr

mit freundlichen grüßen

wahrscheinlich zu Spät, ABER HIER IST DIE CHANCE zu zeigen dass wir keinen Bundestag brauchen um eine Fassade zu entwerfen. Wir brauchen keinen rückwärtsgewandten schizophrenen Verein für einen Entwurf an diesem Ort, -.....Ich verlange von den Architektenkammern und dem BDA den Einsatz, und von dem Bund (und der Stadt Berlin??) den Willen zu einer (ich weiss nicht genau wie ich es ausdrücken soll aber ich meine deutschen Baukultur).....einen deutschlandweiten offenen Wettbewerb mit einer internationalen Jury.....danke BDA...etc....

10

las vegas | 12.02.2007 22:45 Uhr

wettbewerb is immer gut!

vor brangelina und co. sollte man sich in acht nehmen.

9

deinokrates | 12.02.2007 21:20 Uhr

schinkel?

Es ist interessant zu sehen, wie gut sich einige mit der Berliner Baugeschichte auszukennen glauben. Dass das Stadtschloss von Schinkel errichtet gewesen sein soll, ist nicht richtig. Ein kurzer Vergleich zwischen den Schlossfassaden und Schinkelbauten hätte zu dieser Erkenntnis gereicht.

Schinkel hat im Stadtschloss lediglich die Wohnung Friedrich Wilhelm IV. neu eingerichtet sowie Pläne für ein - nicht ausgeführtes - Denkmal Friedrich II. anstelle des Apothekenflügels vorgelegt.

Als omnipräsente Berliner Referenz wird Schinkel im Forum aber munter einiges mehr zugeschrieben - in etwa nach dem Motto: "Im Zweifel für Schinkel" .

8

jpe | 12.02.2007 19:00 Uhr

stadtschloss

yuhu ! wir wollen ja auch kein walt disney unter den linden aber dafür einen angemessenen umgang mit der geschichtstrechtigen bausubstanz an diesem ort. für mich bedeutet geschichte die ganze wahrheit-also auch die der letzten 50 jahre !!! diesen ansatz kombiniert mit weitblick in die zukunft hätte den schlossplatz zum ausdruck einer reifen, verantwortungsbewussten und zeitgemässen nation werden können-leider haben wir das schon verpasst - oder nicht ? stoppt den abriss des palasts und eröffnet den wettbewerb neu ! ich bin kein ossi :)

7

baby | 12.02.2007 18:54 Uhr

juhu!

super! Hoffentlich gibt´s ne kompetente Jury!

6

loop2000 | 12.02.2007 18:33 Uhr

stadtschlosscameleon !

schön das der bda nun einen prezisen standpunkt zum thema einnimmt der wunderschön auf den punkt bringt, was wir doch schon alle lange denken oder !? wollen wir hoffen, dass er als institution mehr gehört wird als die meinung einiger junger architekten-das sich die diskussion über den palast nicht in diese gescheite richtung gewendet hat ist allerdings immernoch zu bedauern....

5

www.plattformnachwuchsarchitekten.de | 12.02.2007 18:09 Uhr

form follows function

Wir unterstützen den Aufruf zum ergebnisoffenen Wettbewerb!

4

förster | 12.02.2007 17:17 Uhr

endlich

beeindruckend, wie schnell der BDA sich 'in die debatte' eingeschaltet hat. seit wann (bis wann) gab es diese diskussion? Der BDA präsentiert sich einmal mehr als außerst wachsamer und agiler Vetreter unseres Berufsstandes....

3

Daniel | 12.02.2007 16:58 Uhr

Weiter muss es gehen!

Ja, mehr davon, der BDA hat gut formuliert, und das noch politisch progressiv!

Stadtplanerisch war das Stadtschloss von Schinkel genial platziert!
Das kann man Dank der Modelle dieses Fördervereins im Infocenter Berliner Schloss, Hausvogteiplatz 3-4, hervorragend erkennen.

Die banalen Pläne des einzigen Vereins, der angemessene Energie an den Tag legt, um diesen prominentesten Bauplatz wieder zu gestalten, dürfen wir Architekten nicht als Lösung akzeptieren... Wir sind die verantwortlichen Impulsgeber!

Die Debatte muss weitergehen, und bis Ihr, liebe Quitschequatsche Kommentatoren aus diesem Forum, von mir aus auf beiden Ohren taub seit!

2

sverris | 12.02.2007 16:24 Uhr

...

weiter geht die endlosdebatte, bis es wirklich keiner mehr hören kann, und dann wird sowieso alles vermurkst.

1

rob | 12.02.2007 16:17 Uhr

brangelina

Die Finanzierung ist doch geklärt! Brad P. und Angelina J. bauen das Schloss wieder auf.

 
Mein Kommentar
Name*:
Betreff*:
Kommentar*:
E-Mail*:

(wird nicht veröffentlicht)

Zur Durchführung dieses Service werden Ihre Daten gespeichert. Sie werden nicht an Dritte weitergegeben! Näheres erläutern die Hinweise zum Datenschutz.


Ab sofort ist die Eingabe einer Email-Adresse zwingend, um einen Kommentar veröffentlichen zu können. Die E-Mail ist nur durch die Redaktion einsehbar und wird nicht veröffentlicht!


Ihre Kommentare werden nicht sofort veröffentlicht. Bitte beachten Sie unsere Regeln.




Alle Meldungen

<

12.02.2007

Grosse Pointe

Bibliothek von Breuer in Michigan in Gefahr

12.02.2007

Dokthörn und Delphinium

Finalisten für Bibliotheksanbau in Stockholm

>
baunetz CAMPUS
Campus Masters
baunetz interior|design
Monoton monochrom
Stellenmarkt
Neue Perspektive?
BauNetz Xplorer
Ausschreibung der Woche