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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Zu_den_geaenderten_Plaenen_fuer_das_Museum_des_20._Jahrhunderts_in_Berlin_8218311.html

24.04.2023

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Energieeffizienter, lebendiger, integrativer

Zu den geänderten Plänen für das Museum des 20. Jahrhunderts in Berlin


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Wenn sich die Realisierung eines Projekts in die Länge zieht, birgt das auch Chancen. Bisherige Entscheidungen können hinterfragt und die Karten neu gemischt werden. Im Falle des Museumsbaus am Kulturforum brachten die Verzögerungen eine Kurswende mit sich. Durch den nun angepassten Entwurf von Herzog & de Meuron soll das Gebäude nicht nur energieeffizienter werden. Mehr Grün und eine neue Freiraumgestaltung sollen den Ort durchlässiger, lebendiger und integrativer machen.

Von Dorit Schneider-Maas


Während die Beteiligten beim offenen Ideenwettbewerbs 2015 noch von einer Fertigstellung im Jahr 2021 sprachen, rechnet man nun mit 2027. Ähnlich träge erscheint die Namensfindung für den Bau, der einen Großteil der Bestände der Nationalgalerie zur Kunst des 20. Jahrhunderts beherbergen soll. Auf Wikipedia noch unter dem Eintrag „Museum des 20. Jahrhunderts“ zu finden, trägt das auch als „Museum der Moderne“ und als „Nationalgalerie20“ bezeichnete Projekt nun den knappen wie vielversprechenden Titel „berlin modern“. Nicht zu vergessen: Zur holprigen Planungsgeschichte gehören die geringe Beteiligung am Ideenwettbewerb und der umstrittene Realisierungswettbewerb von 2016 ebenso wie die Kostenentwicklung: erst kürzlich wurde bekannt gegeben, dass der Bau nicht mehr 200 und auch nicht 450,2 Millionen – wie 2019 angenommen – kosten soll. Wie der Tagesspiegel berichtete, rechne man nun mit einer Summe von 542 Millionen Euro.

Was sich einerseits als unentschlossen deuten lässt, erhöht andererseits die Chancen auf Veränderungen. Welche Anpassungen bei dem Museumsbau zwischen Neuer Nationalgalerie und Philharmonie vorgenommen wurden, präsentierten die Beteiligten vor kurzem bei einem Termin, zu dem lediglich wenige Gäste der Tagespresse geladen waren. Neben dem Chef des Umweltbundesamtes (UBA) Dirk Messner äußerten sich Klaus Biesenbach, Direktor der Neuen Nationalgalerie, sowie Architekt Jacques Herzog und Kulturstaatsministerin Claudia Roth zu den angepassten Plänen.

Den Anstoß zur Kurswende gab ein Bericht des Bundesrechnungshofs im März 2021, worin nicht nur die gestiegenen Kosten, sondern allem voran auch die Klimabilanz des Museumsbaus kritisiert wurden. Claudia Roth spreche nun gar von der „Rettung“ des Projekts, schreibt der Tagesspiegel. Alle Baubeteiligten hätten hart daran gearbeitet, die Pläne weiterzuentwickeln und das gesamte Projekt nachhaltiger zu machen, wird Roth auf der Webseite der Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK) zitiert. Man wolle keinen elitären Kunsttempel bauen, sondern einen offenen, lebendigen, sozialen Ort schaffen, so die Kulturstaatsministerin, die sich laut Tagesspiegel bei der Präsentation des neuen Konzepts vor Begeisterung kaum habe halten können.

Unter anderem heißt dies, dass auf dem Dach eine Photovoltaikanlage von 4.000 Quadratmetern installiert wird. Auch bei den Materialien justierte man ordentlich nach: Die ursprünglich mit Beton-Klinker-Fertigteilen geplante Fassade wird nun ohne Beton umgesetzt. Es sollen außerdem mehr Recyclingmaterialien (Beton, Fassadenziegel und Bodenbeläge im Außenbereich) zum Einsatz kommen. Weitere Optimierungen hätten laut SPK zu einer Verschlankung des Tragwerks, Einsparungen von Stahl und Beton sowie einer verbesserten Auslegung der Haustechnik geführt.

Zuvor seien es vor allem auch die offenen Räume und die gewaltigen Tore gewesen, die Kritik ausgelöst hätten, schreibt die Süddeutsche Zeitung. Nach dem neuen Plan seien nicht nur die Tore auf menschliches Maß geschrumpft, dank kleinerer Maßnahmen im Inneren würden sich die Räume jetzt auch besser trennen lassen, heißt es weiter. Was die Freiräume angeht, so gebe es Überlegungen, die Sigismundstraße, die Herbert-von-Karajan-Straße wie auch die Scharounstraße stillzulegen, die bisher als Parkplatz dienen, und die Straßenflächen zu bepflanzen. Der Tiergarten solle „ins Kulturforum hineinwuchern“, zitiert die Süddeutsche Dirk Messner.

Um den Ort integrativer zu gestalten, sind unter anderem ticketfreie Ausstellungsbereiche und für Ausstellungen flexibel nutzbare Flächen geplant. Zudem wurden die Gastronomieflächen um einen Biergarten erweitert, der den Ort außerhalb der Öffnungszeiten des Museums beleben soll. Auf der Südseite soll sich das Gebäude mit einem Pop-Up-Café zur Neuen Nationalgalerie hin öffnen, während am Osteingang neben der kostenfreien „Street Gallery“ ein Buchladen geplant ist. Weitere gestalterische Änderungen wie etwa eine lange Bank entlang der Ost- und Westfassade sind zwar keine großen Eingriffe, könnten aber durchaus zur Belebung des Orts beitragen.


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Kommentare

39

Hartmut Göhler | 03.05.2023 13:28 Uhr

Aus einem ALDI wird nie eine ELPHI!

Es tut weh, in Echtzeit dabei zusehen zu müssen, wie ein grundsätzlich zweifelhaftes Projekt schlechter und schlechter wird. HdeM sollten die Übung abbrechen - mit Gewinn für das angesehene Büro und die Berliner. Und das Kulturforum wäre vor einem Ungetüm gerettet, welches die knisternden Blicke zwischen Nationalgalerie und Philharmonie tötet. Ausser Frage, dass die Sharounsche Leere eine ganz grosse Herausforderung für die Innenstadt ist und bleibt. Es scheint mir jetzt jedoch nicht die richtige Zeit zu sein, hier "Stadtreparatur" zu betreiben und die Leere mit einem ästhetisch und nachhaltig fragwürdigen, sich stetig "verschlimmbessernden" Bauwerk für die nächsten 200 Jahre und mehr zu okkupieren.

38

RlC | 26.04.2023 15:08 Uhr

Aprilscherz

Keine Angst, dieser Artikel ist lediglich ein Aprilscherz der Baunetzredatkion aus dem Jahr 2020 der nochmal aufgewärmt wurde. ich frag mich nur wo der Ententeich geblieben ist...

Liebe Baunetz-Redaktion, im nächsten Jahr bitte wieder etwas kreativer werden.

37

a_C | 26.04.2023 12:00 Uhr

Was ist nur aus HdM geworden!?

Das Spätwerk von Herzog De Meuron macht mich traurig und verärgert. Das Büro war viele Jahre die kreative und innovative Speerspitze seiner Zunft. Eines der wenigen Büros, das seine Entwurfsversprechen tatsächlich in faszinierender Regelmäßigkeit einlösen konnte - und das mit einem ebenso vielseitigen wie anspruchsvollen gestalterischen Output.

Mittlerweile kommt aber wirklich fast nur noch Mist heraus, wenn diese Planer aktiv werden. Ob Museum des 20. Jahrhunderts in Berlin oder Paketposthalle in München - planlose Langeweile oder verkrüppelte Bücklinge vor Entwicklern und Investoren.

Wie ein Befreiungskämpfer, der zum Diktator seines Volkes geworden ist, sind HdM zu "Stadtfeinden" geworden, deren Arbeit das Gegenteil von einem Mehrwert für seine Umgebung bietet. Bitte aufhören. :(

36

maestrow | 26.04.2023 11:48 Uhr

Projektrettung

Bei aller Empörung für ein schon von Beginn an unglückliches Vorhaben: Wieso werden keine Grundrisse veröffentlicht? Ist die Konzeption des Baues denn nun jenseits der Umfeldkosmetik grundsätzlich verändert? Vielleicht würde das in den Nord-Süd-Konflikt unter den Kommentatorinnen und -oren etwas Klarheit bringen?

35

schlawuki | 26.04.2023 11:21 Uhr

@28

liebe kollegin,
du hast sowas von recht.
ich mag die csu auch nicht.
und du hast recht, was bei mir im land bayern abläuft
ist beschämend.
und ich muss mich echt fremdschämen für unsere peinliche politikertruppe.
leider ist es bei dir aber nicht besser, berlin.
eher schlechter.
und ich parke meinen schwarzen s - klasse daimler, schwarz farbcode 040 ( da muss man wissen das das mercedes schwarz wesentlich schwärzer ist als z.b. das vw schwarz, nur am rande, hat auch nix mit politik oder so zu tun) nun mal lieber in der maximilianstrasse.
da brauch ich nicht absperren und kann alles drin liegen lassen.
angespuckt oder abgefackelt wird er auch nicht.
das ist bei dir in der bergmannstrasse anders.
berlin.
da kann ich den nicht hinstellen.
zudem hat er auch noch vorne ein "m" und hinten ein "h" im kennzeichen.
geht also doppelt nicht.
und die versicherung zahlt auch nicht, wenn er weg ist wenn sie erfahren wo ich ihn abgestellt habe...

34

Legoland | 26.04.2023 07:34 Uhr

Integrativer Freiraum

die Redakton kapituliert offensichtlich vor den unsinnigen Sprachblasen der Architekten und Kulturfunktionäre. Erkläre mir mal einer, was ein integrativer Freiraum ist, und wie man mit Grünzeug einen Ort lebendiger macht. Es sind die Menschen, die etwas lebendig machen und integrieren, zum Beispiel durch intelligente Museumskonzepte. Das Baunetz wird immer mehr zur Verlautbarungsplattform, und Architekturkritik findet bald nur noch in den Kommentarspalten statt.

33

Alles Bayern oder was | 25.04.2023 17:13 Uhr

@ Meldung 18

Lieber Bayer,
Jahrzehnte habt Ihr von dem Länderfinanzausgleich profitiert. Nachdem sich das Blatt gewendet hat und Bayern Einzahler wurde, wird gestänkert. Mit der Haltung müssen wir leben. OK.

Aber von den verhältnismäßig überproportionalen Geldern die Bayern in der Ära Merkel erhielt, da einzelne Minister einer Regionalpartei Gelder gezielt in eine Region geleitet haben .... darüber wird gerne geschwiegen oder dies als eigene Leistungsfähigkeit beweihräuchert.

Daher liebe Bayer der den Kommentar verfasst hat, bitte den Ball (in der HdM-Arena) flach halten.

(Dieser Kommentar stammt von einem Nicht-Berliner).

32

Weiter so? | 25.04.2023 16:55 Uhr

Energieeffizienter, lebendiger, integrativer ?

Was für ein Titel für diese Nachricht. Ist die baunetz-Redaktion nicht mehr in der Lage Kritik zu üben?
Das Abschreiben von Pressetexten ist keine Berichterstattung die ich hier erwarte. Ein Gebäude mit der Anmutung einer Kleinstadt-Halle an diesem zentralen Ort zu planen, verdient eine andere Berichterstattung. Auch Redakteur*innen dürfen sich selbst ermächtigen und Verantwortung übernehmen.

P.S. Hallen in Kleistädten sehen heute dank junger Architekt*innen zum Teil richtig super aus!

31

danciu | 25.04.2023 16:06 Uhr

Museum des 20. Jh.

...des Jodlers-Partitur, die Zweite....dafür aber "nachhaltiger"...!"

30

Dietrich W. Schmidt | 25.04.2023 15:31 Uhr

Kulturscheune

Baumbestandene Grünräume wie Parks oder Alleen können für sich sehr schöne Raumerlebnisse generieren, nicht nur eine optische Abwechslung von allzu viel Beton und Asphalt, sondern natürlich auch eine ökologische Entlastung (s. z. B. Tiergarten). Sie können eine willkommene Ergänzung des städtischen Raums sein. - Hier auf dem urbanen KulturFORUM wären sie aber nicht nur eine störende Konkurrenz, sondern eine zerstörerische Komponente: Die ideologischen Klima-Haine retten das Klima nicht wirklich, verändern aber die städtebauliche Figur des Forums total. Die begeisterte Kultur-Staatssekretärin sollte sich an die phänomenale Herkunft vom - waldlosen - "Forum Romanum" erinnern. Und, sie ist keine Natur-Staatssekretärin! - Die in einer steinernen Metropole ohnehin fragwürdige Grundform der ruralen Scheune passt nicht auf diese "Akropolis" der Kunst. In einem Hain versteckt verliert sie ihre optische Bedeutung als Stadtbaustein. Es gilt, Naturkunde und Architektur auseinenderzuhalten.

29

Museum | 25.04.2023 15:17 Uhr

Wettbewerb

Das der 1. Preis eines so wichtigen Wettbewerbs unterschiedliche Diskussionen anstößt - ist OK.
Was aber nun hier der Öffentlichkeit nach jahrelanger Bastelei als nachahltige Box präsentiert wird - ist nicht OK.
Oder um es einfacher zu sagen, diese jetzt vorgestellte Version eines Museums wäre als Arbeit des damaligen Wettbewerbs nicht über den 1. Rundgang hinausgekommen. So eine traurige und belanglose Zukunft hat dieser Ort doch wirklich nicht verdient.
Wie schade!

28

ixamotto | 25.04.2023 15:14 Uhr

von kunstscheunen, glashäusern und steinen (@schlawuki)

mei schau schlawuki, da hast jetzt recht schlau daher gred und sogar ein griabiges versmaß dafür gefunden. aber jetzt sitzen halt andere menschen in berlin rum und müssen sich umgekehrt für die armen münchner*innen finanziell bis mitte des 21. jahrhunderts an einem von der bayrischen landesregierung durch verschleierung, verschleppung und strukturelles demokratiedefizit fundamental mit verursachten stammstrecken-desaster beteiligen – weil da fließen ja schließlich auch bundesmittel rein. ja leck mich also fett mit dem selbstgerechten und versöderten geschwätz aus der weltregion mit verdrängungsschmerz, in der auf kosten der dort lebenden menschen grund und boden an die tech-industrie verscherbelt wird und csu-granden und andere masken-tandlerinnen die steuerkassen plündern.

27

Jan | 25.04.2023 12:28 Uhr

@ Toni Tek

Sie sprechen mir aus der Seele.
Das mit der Nachhaltigkeit bei diesem Gebäude habe ich auch noch nie verstanden.

26

schlawuki | 25.04.2023 12:15 Uhr

bayern 2

nicht falsch verstehen
liebe berlinerinnen,
liebe berliner,
ich liebe eure stadt.
und meine frau.
die ist berlinerin.
und ich freu mich, wenn ich auf der
terrasse in mariendorf bei meinen schwiegereltern
sitzen darf.
und über den schlossplatz.
über den freu ich mich richtig.
weil ich hab ihn ja mitfinanziert.
wa?
und wenn ich dann mit den anderen touris
über die spree schippern darf und der kellner die
bockwurst bringt mit den worten:
sausage, please !
weiss ich das die welt in ordnung ist.
trotzdem: ganz so sorglos braucht ihr meine kohle echt nicht raushauen
liebe berlinerinnen,
liebe berliner..........

25

Laubgrün | 25.04.2023 10:58 Uhr

schade

Sieht aus wie ein teurer Lidl an einer vierspurigen Straße. Das ganze Grün wird bald so wie viele Grünanlagen in Berlin aussehen.
Warum hat man hier nicht über eine Unterführung für die Potsdamerstraße nachgedacht? Mit dieser Straße wird der Ort nie eine richtige Aufenthaltsqualität bekommen. Schade! So viel Geld für ein langweiliges Gebäude..

24

arcseyler | 25.04.2023 10:43 Uhr

@21 josic

die Stelle verträgt sogar eine Vertikale. Mies hat oft neben seine Tempel eine Vertikale gesetzt. Es geht um den Raum zwischen Vertikale und Horizontale. Mit Gebäuden Raum schaffen, ganz umsonst, außer ein bisschen innere Größe.

23

lassie | 25.04.2023 10:04 Uhr

re schlawuki

schlawuki bringt es auf den punkt: berlin kann es sich nicht leisten. aber das ist eben berlin. berlin hat nichts, kann nichts. auch die bilder die dann zu sehen sind, sind nichts, aber was solls, das merkt doch sowieso keiner, ausser uns unverbesserlichen idealisten. aber herzog de meuron hat dazugelernt. bisher waren die entwürfe ansehnlich und die ausgeführten bauten wie tate modern etc. einfach miserabel. jetzt ist schon der entwurf schlecht, da kann es dann doch nur noch besser werden. die hoffnung stirbt zu letzt. aber diese bilder, diese mittelmäßigen sammlerstücke, wer braucht das?

22

arcseyler | 25.04.2023 09:40 Uhr

@20 Toni Tek

mit allem d accord.
Nur mit dem Städtebaulichen. Natürlich ließe sich das Kulturforum in diesem bedeutenden Straßenknie stadträumlich zu einem bedeutenden Baustein, weithin sichtbar in die Potsdamer und die Leipziger Straße annoncieren. Diese Stellung hat Scharoun seltsamerweise nicht vorausgesehen. Die Wettbewerbsjury buckelte Scharouns Gästehaus aus der Mauerära hinterher. Hier begann das duck dich Spiel das jetzt Claudia Roth so hilflos feiert.

21

joscic | 25.04.2023 09:04 Uhr

behutsame Kulturscheune statt Elphi

bloß nicht noch ein "ikonografisches" Gebäude zusätzlich an der Stelle. Es ist sowieso schon ein Sammelsurium von Ikonen und möchtegerne Ikonen dort vorhanden. Letzlich ist die Scheune so am behutsamsten - für die Größe.

20

Toni Tek | 24.04.2023 22:12 Uhr

Scharouns Nachlass

Im Grunde genommen ist die Misere auf Scharoun zurückzuführen: das Konzept zum Lulturforum leidet von Anfang an unter einem fragwürdigen Stadtverständnis, das auch mit noch so viel Gestaltungswillen nicht wirklich in ein funktionierendes Stadtgefüge zu entwickeln ist.
HdeMs Entwurf war von Anfang an mittelmäßig bis schlecht, er konnte das städtebauliche Defizit nur mühselig zukleistern, aber nicht beheben. Und dann erst kam das berlintypische Runterstrippen auf unterstes Niveau: billiger, "nachhaltiger", langweiliger. Die Frage ist, ob ein herausragendes Bauvorhaben wirklich in jedem Punkt optimiert sein muss in Bezug auf Nachhaltigkeit? Klar muss das sein bei der Brot-und-Butter-Architektur: Wohnungsbau, städtische Häuser. Aber bei einem einzigartigen Museum?? Wozu?
Es geht nur um Ideologie, und das ist falsch und der Stadt nicht zuträglich. Das Museum der Kunst des 20. Jahrhunderts ist von großer Bedeutung: kulturell, stadträumlich, architektonisch. Aber doch nicht klimapolitisch! Im Ernst! Ein großes Haus! Wie blöd muss man sein, diese Chance - in diesem Einzelfall - populistischen Abwägungen zu opfern! Was jetzt geplant wird, ist banal, dumm und zu billig. Berlin hat Besseres verdient, und HdeM auch.

19

arcseyler | 24.04.2023 20:15 Uhr

Kein Städtebau

Da HdMs „Schaudepot“, wie in einem Gewerbegebiet, ganz bewusst keine Außenorte schafft, übernehmen das jetzt die Möblierer. Wenn schon, dann möglichst provisorisch rough. Wie im Gleisdreieck.

18

schlawuki | 24.04.2023 19:00 Uhr

bayern

liebe berlinerinnen,
liebe berliner,
ich komme ja aus bayern.
bei uns ists richtig schön.
glaubt mir.
wir haben auch ein paar sachen von hdm rumstehen.
unser stadion zum beispiel.
oder die fünf höfe.
oder die sammlung götz, ganz klein und ganz früh.
richtig gut.
aber,
liebe berlinerinnen,
liebe berliner:
wir können uns das leisten !
ich habe gerade nachgeschaut.
in einer liste zum länderfinanzausgleich.
ihr seid da ganz hinten.
und wir sind da ganz vorn bei den finanzierern.
also:
ihr könnt euch das nicht leisten, oder?
aber, wurscht.....

17

Anton Schedlbauer | 24.04.2023 18:48 Uhr

Ist selbst für eine Lagerhalle im Gewerbegebiet zu schundig.

So was baut man nicht, so was reißt man ab, wenn es irgendwo steht.

16

Hirsch | 24.04.2023 18:29 Uhr

Banalisierung

Weichgelutscht bis zum geht nicht mehr, glipschig wie ein Fisch.

15

A. Lobsch | 24.04.2023 18:27 Uhr

Wäldchen

Ein Wäldchen um die Scheune auf dem Kulturforum zu pflanzen ist wirklich die allerletzte Idee. Sorry. Man wendet sich mit Grausen ab.

14

Fritz | 24.04.2023 18:21 Uhr

ich weiß

...ich weiß nicht warum - aber ich glaube weiterhin fest daran dass es ein tolles Gebäude wird.....

13

Schaurig | 24.04.2023 18:16 Uhr

@ Lars K

Bild 1 ist doch noch viel schauriger...?

12

wolfgang meier-kühn | 24.04.2023 17:14 Uhr

keine/r kann mehr sagen, er/sie habe von allem nix gewusst

Das Gute an den Visualiesierungen ist, dass jetzt schon zu erkennen ist, dass auch die "Umplanung" den Ort nicht retten wird..........

11

Lars K | 24.04.2023 17:06 Uhr

Bild3

Bild3 ist wirklich schaurig. ist der Durchgang wirklich so niedrig, wie er dort wirkt? Erschütternd. Bitte bitte bitte: WENN man schon zwischen Philharmonie und Nationalgalerie bauen muss, dann muss es bitte auch GROSSZÜGIG sein und darf nicht kaputtgespart werden. Wirklich, ehrlich, echt wahr. Gibt s eine Spendenaktion? Ich spende!

10

Tius | 24.04.2023 16:53 Uhr

Sehr sehr schade!

Nach der ersten Überarbeitung des Wettbewerbsentwurfs sah der Entwurf richtig cool, lebendig und einladend aus.

Wie soll das Museum Menschen anziehen, wenn es hinter Gebüsch versteckt kaum noch sichtbar ist und die einladenden Tore zu niedrigen Fassadenschlitzen geschrumpft sind? Die seitlichen Eingänge sollten doch gerade die Verbindung über die breite Hauptstraße hin zur Staatsbibliothek herstellen, das Wegenetzt ins Gebäude erweitern und dort verknüpfen. Jetzt sind sie fast nicht mehr auffindbar...

(Die erste Perspektive erinnert an das Münchner Haus der Kunst, dessen Architektur aus der NS-Zeit hinter dicht gepflazten Straßenbäumen versteckt wurde. Ist das hier notwendig?)

Wenn der Entwurf tatsächlich so banalisiert wird, wie die neuen Perspektiven befürchten lassen, droht das Projekt ins provinzielle abzudriften.

Hoffentlich bekommen HdM das wieder in den Griff.

9

Joerg Th. Coqui, Landschaftsarchitekt | 24.04.2023 16:50 Uhr

Mehr GRÜN ist nicht immer besser

Mein Gott - was ist nur aus der "schönen Scheune" geworden ?

Natürlich sind eine energieeffiziente Klimabilanz und
Recyclingmaterialien heute Stand der Technik.
Aber das kann doch nicht nur auf Kosten der künstlerischen und kulturellen Qualität eines Gebäudes realisierbar sein. Und gibt es nicht genügend Gewerbehallen und Wohngebäude dass wir jetzt auch noch Museen, und morgen dann vielleicht Kirchen, gestaltfrei mit Photovoltaik zukleistern ? Offenbar haben selbst Herzog de Meuron angesichts der "Berliner Anforderungen" nicht mehr die Kraft oder Lust gehabt auch hier zu zeigen, was Sie eigentlich können, um so zum Bespiel zu zeigen, wie man Photovoltaik mit Baukunst verbindet.

Und wo ist denn jetzt dieser preisgekrönte, offene lebendige und soziale Ort geblieben, wenn auch hier die grüne Soße ("Der Tiergarten solle "ins Kulturforum hineinwuchern") zusammenhanglos ausgekippt wird ?
Das Scharoun' sche Kulturforum als durchlässiger, lebendiger und integrativer Ort wird so genau verschwinden. Ist es doch gerade das Charakteristikum des Ortes, daß die dichte umliegende Stadt, wie auch der "Wald des Tiergartens" sich hier in offene Räume mit freien Blickbeziehungen zwischen den Architekturikonen weitet.
Aber nein, da wird, wie schon in der historischen Altstadt am Molkenmarkt, an den wichtigsten Orten dieser, unserer Stadt, nicht zwischen den Heterotopen der Stadt, nicht zwischen "historischer Altstadt", "moderner Scharaoun'scher Stadtlandschaft" und einem "Wohnquartier" unterschieden. Es werden nicht die wunderbaren, so einzigartigen Charaktere dieser Orte herausgearbeitet, sondern es wird, wie immer und überall dasselbe, angeblich gesellschaftlich gewollte, "Soziales und Grün" ausgeschüttet.

Alle Baubeteiligten hätten hart daran gearbeitet. Ja, wahrscheinlich war genau dies das Problem, daß man mal wieder allen gerecht werden wollte. Aber vielleicht darf man gerade das eben nicht wollen, wenn man nicht noch mehr dieser einzigartigen Orte für immer verschwinden lassen willen.
Gestern das Ahornblatt und das Humboldtforum, heute der Gendarmenmarkt und das Kulturforum
und morgen der Molkenmarkt.

Das vielversprechende (?) "berlin modern" wird vielleicht nicht umsonst klein geschrieben, wenn es immer weniger gelingt diese wenigen, wunderbaren "Orte mit Geschichte", in denen Architektur und Freiraum einzigartig zusammenwirkt, zeitgemäß und qualitätvoll in die Zukunft zu begleiten.

8

flashback | 24.04.2023 16:50 Uhr

Wer glaubt's...

...der arme Baum bleibt eingequetscht, dafür wurde viel grün gerendert und das soll jetzt nachhaltiger sein? Wer's glaubt wird selig. Es fehlen bisher Beweise zu Lebenszykluskosten, etc. Und dem Anspruch Baukultur für ein Kulturforum in der Hauptstadt zu repräsentieren ist dieser Bau leider bis heute nicht so recht gewachsen. Da hilft auch kein VIP-Titel der Architekten was, die anderswo durchaus Schönes vollbracht haben.

7

Axel | 24.04.2023 16:33 Uhr

Kurswende

"Wenn sich die Realisierung eines Projekts in die Länge zieht, birgt das auch Chancen. Bisherige Entscheidungen können hinterfragt und die Karten neu gemischt werden. Im Falle des Museumsbaus am Kulturforum brachten die Verzögerungen eine Kurswende mit sich."
Jeder Architekt erstarrt vor diesem Zitat. Kurswende im Bauprozeß. Vom Flughafen zur Shoppingmall während des Rohbaus. Super. Der fleißige (insbesondere Nichtberliner) Steuerzahler zahlt ja.

"Mehr Grün und eine neue Freiraumgestaltung sollen den Ort durchlässiger, lebendiger und integrativer machen." Wie bitte soll das geschehen? Die Substantive und Adjektive passen überhaupt nicht zueinander. Man nennt das Qxymoron. Oder Berlin.

6

Hinrich Schoppe | 24.04.2023 16:33 Uhr

Hoffnung

Sieht immer noch mehr als mäßig aus.
Die "Stararchitekten" sollten lieber weiterhin irgendwelche Trabantenstädte in Fern- oder Nahost verschlimmern.
Aber nein, die Schweizer können ja nix dafür:
Strafbar ist ja bekanntlich nicht der Versuch, sondern dessen Duldung bzw. in diesem Falle die Auswahl desselben.

Immerhin werden die rotierenden Leichen von Scharoun und selbst des leicht soziopathen Mies so viel Energie erzeugen, dass damit die Edelscheune lockert versorgt werden kann.

Aber vielleicht schafft das unheilige Triumvirat - Corona I Putin I Erderwärmung - es ja doch noch, den Bau ganz zu Fall zu bringen.

Schließlich dürfen wir ja sparen.

Danke.

5

Axel | 24.04.2023 16:27 Uhr

Gruselig

Kann denn keiner mehr ein Museum entwerfen? Die Meldungsüberschrift und die Bildunterschriften lassen schreckliches erahnen. Integrativer? Ein Trans-Gebäude. Mehr Grün? Sitzgelegenheiten sollen den Ort beleben? Mitten in der Stadt eine Scheune hinter Büschen. Da freuen sich die Fixer und Wild-Pinkler. Städtebau? Nicht vorhanden. Fassade, Lesbarkeit des Gebäudes bezüglich Bedeutung, Funktion, Organisation, Eingang. Alles Fehlanzeige. In Paris würde man solche Pläne nicht zum Gemüse-Einpacken benutzen. Warum kann keiner mit dem Kultur-Forum umgehen? Warum versteht keiner den diffusen Charakter des Ensembles? Die Scheune ist städtebaulich falsch, typologisch falsch, tektonisch falsch (wenn man diesen etwas unklaren Begriff verwenden will). Wie verhält sich die Scheune zur Straße, wie zu den anderen Bauwerken? Wie in den Perspektiven des Fußgängers oder Auto/Busfahrers? Ich find's gruselig!

4

peter | 24.04.2023 16:20 Uhr

das sieht so unfassbar provinziell aus...

HILFE!!!

3

Sibille | 24.04.2023 15:54 Uhr

Museum des 20. Jahrhunderts

langweilig, uninspiriert, anspruchslos - das passt zu Berlin

2

Deichkind | 24.04.2023 15:44 Uhr

Ach Jacques, ach Claudia...

...merkste selber, ne?

Ich lach' mich tot, ich lach' mich
Richtig tot, ich lach' mich
Lach' mich tot, ich lach' mich
Lach nicht, lass mich
Ich lach' mich tot, ich lach' mich
Richtig tot, ich lach' mich
Lach' mich tot, ich lach' mich
Bis zum Tod, ich lach' mich tot

1

auch ein | 24.04.2023 15:36 Uhr

architekt

juhuuu
ein NOCH teurer bau der zu einer NOCH spiessigeren variante ge-downsized wird.

jetzt ist es ein ALDI mit solarzellen und paar bäumen statt vorher ein LIDL mit grossem Parkplatz.

und wenn nix mehr hilft muss olafur eliasson ran (istai wei wei aus der mode?) halt noch nenn wasserfall rein-künstlern.

 
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Im Vergleich zum bisherigen Entwurf zeigen die Visualisierungen deutlich mehr Grün.

Im Vergleich zum bisherigen Entwurf zeigen die Visualisierungen deutlich mehr Grün.

Eine neue Freiraumgestaltung soll den Ort beleben.

Eine neue Freiraumgestaltung soll den Ort beleben.

Die zuvor torartigen Eingänge wurden deutlich verkleinert.

Die zuvor torartigen Eingänge wurden deutlich verkleinert.

Der 150 Jahre alte Baum auf der Westseite bleibt stehen und wird in die Freiflächen integriert.

Der 150 Jahre alte Baum auf der Westseite bleibt stehen und wird in die Freiflächen integriert.


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