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23.11.2015

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Gebaut wie eine Parkgarage

Wohnungsbau von LAN in Frankreich


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Bereits ihre Projektvorstellung 2010 klang vielversprechend, nun konnten die Pariser LAN Architecture nach fast dreijähriger Verzögerung mit dem Carré Lumière ein Leuchtturmprojekt für kollektives Wohnen fertigstellen. Das im französischen Bègles – einem Stadtteil von Bordeaux – realisierte Projekt zeichnet sich durch ein innovatives Wohn- und Klimakonzept aus und war noch dazu extrem kostengünstig.

Das Wohngefühl in den hier entstandenen 72 Einheiten von 25 bis 130 Quadratmetern Größe soll dem eines Einfamilienhauses gleichen, ohne aber die umwelttechnischen Nachteile wie die Inanspruchnahme großer Flächen und die daraus resultierende Erweiterung von Netzwerken mit sich zu bringen. Für die Architekten zeichnet sich diese Wohnqualität durch einen bestimmten Grad an Privatheit und Flexibilität aus, den sie hier durch individuelle Außenräume schaffen. Die Wohnungen seien so konzipiert, dass sie mit ihren jeweiligen Bewohnern mitwachsen und sich an deren Bedürfnisse anpassen können. Bei Familienzuwachs etwa könne der Wintergarten zum Innenraum werden. Umgekehrt können Außenräume erweitert und Wohnräume verkleinert werden. Das Ganze ist einem modularen System zu verdanken, bei dem die Wohnungen ähnlich wie bei einem Stapelbehälter-System in das Skelett geschoben werden.

So flexibel das Gebäude mit seinem Konstruktionsprinzip auf Bewohnerbedürfnisse reagieren kann, so anpassungsfähig ist es auch in Bezug auf seine klimatischen Umgebung: Die Außenräume können demnach je nach wechselndem Wetter als Windfang, Treibhaus, oder Kühleinheit genutzt werden.

Mit nur 1.000 Euro pro Quadratmeter liegen die Baukosten weit unter dem regionalen Durchschnitt. Das sei u.a. der ständigen Budgetkontrolle, Rationalisierungsmaßnahmen und nicht zuletzt der architektonischen Sachlichkeit des Projekts zu verdanken. Die industriell anmutenden Baumaterialien dürften hierbei auch eine Rolle gespielt haben. Die zwei Wohnblöcke seien gebaut wie eine Parkgarage, beschreiben die Entwerfer salopp.  Ihre doppelhäutige Fassade besteht aus Leichtbaumaterialien: Während die stärkere Innenfassade isolisierende Eigenschaften besitzt, verleiht die außenliegende Haut aus gefaltetem und feinperforiertem Metall dem Komplex seine Leichtigkeit und partielle Transparenz. Der Wohnungsbau sei so schnell zum wichtigen Identitätsfaktor des Stadtteils geworden.

Weitere Wahrzeichen für Bègles dürften bald folgen: Derzeit plant Rem Koolhaas in dem 25.000 Einwohner zählenden Stadtteil seine erste Brücke, außerdem soll sein Rotterdamer Büro dort innerhalb der kommenden drei Jahre den 2013 vorgestellten Masterplan umsetzten. (lr)

Fotos: Julien Lanoo


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Kommentare

3

martin stauss | 24.11.2015 21:12 Uhr

...

Sieht ein bissl aus wie die Knäckebrotfabrik in Sachsen-Anhalt, die ich vor einigen Tagen sah....naja, fast.

Ein typisches Projekt, das NEU ganz schick aussieht. Aber wie altert dieses? Mit Graffitis und eingetretenen Wellblechen? Mit klemmenden Schiebewänden in der Fassade?

Wie die Bewohner das Objekt annehmen, kann man in Bild 28 ganz gut erkennen, na....?

2

B.Koenen | 24.11.2015 11:00 Uhr

Innenraum

ich schliesse mich dem Vorkommentar an.
Ich vermisse auch Bilder der Innenräume.

1

Volker Hauth | 23.11.2015 18:23 Uhr

Wohnen außen - wohnen innen?

Bei der Vorstellung eines Wohnungsbauprojektes hätte ich Photos der Wohnräume erwartet, um die Qualität des Entwurfes einschätzen zu können.

 
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