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17.02.2023

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Massiv im Ahrtal

Wohnhaus in Dernau von studio hertweck


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Mit dem Entwurf eines Einfamilienhauses namens Glasner House, das in Dernau an der Ahr entstanden ist, möchte das aus Luxemburg stammende studio hertweck (Differdange) erklärtermaßen an eine traditionelle Typologie anschließen. Von der Straße aus ist die Verwandtschaft zum Hofhaus, wie es für die Region im Norden von Rheinland-Pfalz charakteristisch ist, allerdings kaum zu erkennen. Neben der schlichten Geometrie und den großformatigen Fenstern dürfte das auch der Materialwahl geschuldet sein. Der Betonsockel und das metallene Schiebetor muten unmissverständlich modern an. Wenn auch der Neubau auf den ersten Blick so gar nicht an traditionelle Bauweisen erinnern mag, so trägt er doch den besonderen Ortsbedingungen Rechnung: Im Fall von Hochwasser kann der untere Teil geflutet werden, ohne dass die darüberliegenden Wohnräume Schaden nehmen.

Im Unterschied zum Hanghaus im nahegelgenen Sinzig, das nach Plänen desselben Büros vollständig als Betonbau errichtet wurde, handelt es sich bei dem Bau in Dernau um eine Mischkonstruktion. Nur der Sockel, der Stellplätze und Funktionsräume beherbergt, und der südliche Teil des Obergeschosses wurden in Beton ausgeführt. In Holzbauweise ist hingegen die nördliche Hälfte der Wohnebene entstanden, in dessen Mitte sich dann ein Freiraum auftut. Partiell bepflanzt und zu drei Seiten von Korridoren gesäumt, gleicht er tatsächlich weniger einem Atrium als einem Klosterhof.

Die Orientierung an historischen Typologien verbindet der Entwurf mit einem Bewusstsein für künftige Entwicklungen. Bedingt durch den Klimawandel dürfte in den kommenden Dekaden nicht nur die Zahl, sondern auch die Schwere der Unwetterereignisse zunehmen. Deshalb hebt der Sockel die Wohnräume deutlich über die Jahrhunderthochwasserhöhe hinaus. Allerdings stieg die Ahr im Sommer 2021 weitaus höher und erreichte einen Pegel, der zwei Zentimeter über der Oberkante des Fertigfußbodens lag. Das Flutwasser, das zwischen Bodenplatte und Estrich drang, tränkte die Dämmung und machte eine umfassende Renovierung des gerade bezogenen Neubaus erforderlich. Mittlerweile ist das Haus, das insgesamt 222 Quadratmeter Fläche umfasst, wieder bewohnbar. (ree)

Fotos: Bildpark / Veit Landwehr


Kommentare

14

Max Putzke | 21.02.2023 11:59 Uhr

Aua

Wenn schon Sichtbeton, dann sollte man sich auch eine Firma holen die das kann. Auf Bild 1 sieht man die schlechte Qualität und auch auf den anderen Bildern sind hässliche unfertige Löcher zu sehen. Warum richtet sich das Fenster nicht nach den Betonfugen oder umgekehrt? Das tut weh. Ich stelle mir das Haus geputzt vor, wie eine Italienische Villa. Dann geht's.

13

peter | 21.02.2023 09:00 Uhr

furchtbar...

sieht eher wie ein produktionsgebäude eines kleinen mittelständischen unternehmens aus.

12

Dennis | 20.02.2023 15:17 Uhr

hot

<3 dieses fahrrad..

11

Fritz | 20.02.2023 13:43 Uhr

Träumchen

sehr sehr cooles Teil - ich wollte immer in einem Patiohaus wohnen!

10

arcseyler | 20.02.2023 09:35 Uhr

@8 HP

Ja körperlich tot aber räumlich lebendig. Das ist ja gerade der Kick, der hier versucht wird rauszukitzeln. Nur der abgehobene obere Ringraum. Architektur als Raumkult. Als moderne Transzendenz im Hier.

Beton als amorphe tote Masse, als Gegenteil von Raum. Der Tod des Körperlichen. Alles Simulation im Web.

9

auch ein | 20.02.2023 09:23 Uhr

architekt

@5:
was hat die flut mit dieser architektur zu tun?

8

HPJürgen | 19.02.2023 11:28 Uhr

17.02.2023

Beton ist oft ein gestaltender, moderner Baustoff, aber schon wieder wird Betonabsolutismus als schlechtes Beispiel in urbaner Umgebung gezeigt. Hier verneige ich mich nicht vor der Akzeptanz derjenigen, die eine solche tote Architektur in einer dörflichen Umgebung zulassen. Der Hochschul-Architekt darf soetwas sicherlich nicht in seinem hübschen Ländle bauen.

7

Karl | 18.02.2023 13:39 Uhr

Glatte Eins

Das Haus ist doch eine glatte Eins. Sehr sehr schön. Großartiger Entwurf. Man sieht, dass da fleißige Menschen mit Kindern leben. Da sind robuste und pflegeleichte Oberflächen gefragt. Der Olivenbaum wird wachsen und das Atrium immer schöner werden. Urbane Flächenökonomie vom Feinsten.

6

Hirsch | 17.02.2023 23:57 Uhr

Nur

ein Schottergarten hätte diesen hier getoppt.

5

Sommer 2021 | 17.02.2023 19:57 Uhr

Hochwasser

Ich bin sprachlos über die knallharten Kommentare hier. Nach allem was sich im Ahrtal abgespielt hat, könnte man etwas gnädiger mit den Bewohnern und deren Wiederaufbauten umgehen und vernichtende Architekturkritik unterlassen.

4

arcseyler | 17.02.2023 19:17 Uhr

.......

Ich empfehle dringend deren Website. Könnte man auch hier verlinken.

3

arcseyler | 17.02.2023 18:26 Uhr

......

Ich gehe jetzt mal davon aus, dass die Kopfzone eine Innenhöhe von 3m ergibt. Dann bekommt das Ganze Format und mit ihm auch das Äußere. Zunächst sperrt sich nämlich das an sich vernünftige Konzept dem Gefühl vollständig. So reicht es an Kühnheit und Kompromisslosigkeit and den hier verlinkten Sinziger Turm heran.
Kompromisslos wie eine römische Landvilla zwischen germanischen Butzen. Diese linksrheinische ist mit die älteste Kulturecke bundesweit.

2

Nörgeli | 17.02.2023 17:43 Uhr

Wenn Schmuckstücke zum Versenken dienen

Oh je, wenn das zum Vorbild der neuen Architektur im Ahrtal wird ... Ein Knast ist flauschig dagegen.

1

50667 | 17.02.2023 16:12 Uhr

Zum Dorf hin...


.....präsentieren sich das Haus und seine Bewohner als knallharte Nonkonformisten.......um so überraschender zeigt dann der Blick in den Innenhof eine spiessige Kleinbürgerlichkeit die fast nicht zu überbieten ist.....mehr Schein als Sein... da gibt es viel bessere Beispiele für zeitgemäße Architektur im ländlichen Raum.

 
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