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06.09.2016

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Architekten für Berliner Tacheles

Wer baut mit Herzog & de Meuron?


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Im April haben die Erdarbeiten auf dem Areal rund um das Berliner Tacheles begonnen, bald wird gebaut. Wie und was genau, wissen wir nicht, aber es wird groß sein. Und da bei einem Großprojekt wie diesem behutsam kommuniziert werden muss, gibt der Projektentwickler pwr development alle entscheidenden Informationen nur scheibchenweise bekannt.

Diesen Donnerstag werden Sebastian Klatt, Geschäftsführer von pwr development,  und Bezirksstadtrat Carsten Spallek das Geheimnis lüften, wer neben Herzog & de Meuron, die sowohl für die künstlerische Gesamtleitung des Projekts als auch für die Entwicklung wichtiger einzelner Gebäude verantwortlich zeichnen, mit der Planung der neuen Gebäude und der Sanierung der Bestandsgebäude beauftragt wurde. War im Frühling noch von vier Berliner Büros die Rede, sind es jetzt nur noch drei Berliner Architekten, die zusammen mit Herzog & de Meuron ihre Handschrift auf dem Areal hinterlassen dürfen.

Vielleicht eines der Berliner „B“s wie Brandlhuber, Barkow Leibinger oder Bruno Fioretti Marquez? Auch Eike Becker wäre denkbar. Sein Büro hat schließlich vor zwölf Jahren das benachbarte Arcotel in der Oranienburger Straße realisiert und baut gerade den Postbank-Turm am Halleschen Ufer in Berlin-Kreuzberg  in einen Wohnturm mit Mikro-Apartments um. Es könnten aber auch Kuehn Malvezzi, Max Dudler oder David Chipperfield Architects sein. Oder Staab Architekten, die im Baunetz-Ranking national auf Platz eins stehen? Ortner + Ortner? Sauerbruch Hutton? Grüntuch Ernst Architekten, Kleihues + Kleihues oder léonwohlhage? Gute Teams wären auch AFF Architekten, Ludloff + Ludloff und ROBERTNEUN. Oder wird es wilder als wir denken, und es sind Büros wie Jürgen Mayer H. und Partner, dan pearlman oder GRAFT dabei?

Je länger man darüber nachdenkt, desto mehr fällt mal wieder die hohe Architektendichte der Hauptstadt auf. Was auf der einen Seite viele Nachteile haben kann, bedeutet andererseits auch einen Vorteil: Konkurrenz belebt das Geschäft – und manchmal auch die Architektur... (jk)


Übrigens: Die „Local Architects“ für den KaDeWe-Umbau von OMA stehen übrigens nicht in dieser Meldung – es sind das Berliner Architekturbüro Udo Landgraf und Heine Architekten Partnerschaft.



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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

6

a_C | 08.09.2016 12:14 Uhr

Zitat aus der Meldung im April:

"[...] Hier soll bis 2020 "eine attraktive Mischung von unterschiedlichen Wohnungstypen" entstehen, wobei der Wohnanteil gegenüber den bisherigen Planungen auf 38 Prozent erhöht, eine urbane Atmosphäre im neuen Quartier geschaffen und in den Erdgeschossen öffentlich zugängliche gewerbliche Nutzungen angeboten werden sollen. [...]"

5

Daniel R | 08.09.2016 11:01 Uhr

Mut zur Lücke / Ecke

An "a_C" möchte ich schreiben, dass ich die Brandwand - ich habe Sie eine Woche lang aus der Nähe sehen können, nicht als großartiges Problem sehe. Sie bietet auch die Chance, die winzige und schmale experimentell oder künstlerisch zu nutzen.
Ihrem letzten Abschnitt möchte ich zustimmen. Da haben Sie wohl, dass man niemandem vorwerfen kann, dass er das zur Verfügung stehende Volumen ausschöpfen möchte.

4

Frank D. | 07.09.2016 16:48 Uhr

Nutzungskonzept

...ich bin erstmal gespannt was den Architekten bezüglich eines Nutzungskonzeptes und der Durchmischung des Gebiets vorschwebt. Wenn man den aktuellen Druck auf den Berliner Wohnugnsmarkt beachtet könnte bei so einem großen Projekt ja durchaus auch stadtentwicklerisch mal etwas getan werden.

3

a_C | 07.09.2016 10:08 Uhr

Mal abwarten...

Wenn es eine Mall wird, hat der Projektentwickler mit HdM die besten Mall-Architekten engagiert, die in der Zunft vorhanden sind - eine bessere Mall als die "5 Höfe" in München von ebenjenem Büro kenne ich nämlich nicht... (Wenn es auch nur annähernd die Qualität haben wird, ist es schon ein Gewinn für das Quartier.)

Ansonsten lässt sich noch nicht viel sagen, denn das Rendering ist nur eine stadträumliche Studie und gibt keinerlei Info über Parzellierung, Fassaden etc. Die Studie gefällt mir gut, allerdings muss ich #1 recht geben, dass auf die Auguststraße aber auch die Claire-Waldoff-Straße besser reagiert werden könnte. (Im Bereich der Auguststraße würde dann wohl eine Brandwand blank bleiben, was nicht wirklich ideal ist.)

Und was spricht gegen die Penthäuser auf den Dächern, solange die Abstandsflächen eingehalten werden? Man kann doch nicht dem Investor vorwerfen, sein Projekt "profitabel" durchführen zu wollen. Immerhin hat er mit den wahrscheinlich besten Architekten der Welt freiwillig gute Leute an Bord geholt, was der Qualität des Ergebnisses helfen sollte...

2

Vince S. | 07.09.2016 08:43 Uhr

Grundsatz

Leider wirkt es wie "Mall-Architektur".

Ich kenne die städtebaulichen Bindungen und Vorgaben nicht, aber irgendwie scheint es, als würde man in anderen Ländern/Städten zu einem anderen Ergebnis kommen.

Letzten Endes doch wieder passend zu Berlin.
Berlin - die Mall der Projektentwickler und Drittwohnungskäufer.

1

Daniel R | 06.09.2016 21:16 Uhr

Historische Stadtstruktur - ade

Egal, ob Volker Staab, HdM, Richard Meier oder Arno Brandlhuber - ab einer gewissen Länge der sich wiederholenden Fassaden(elemente) wirkt in gewachsenen Städten doch alles irgendwie ermüdend und leider auch deplatziert. Je mehr Parzellengrenzen dieses Areal erhält - oder besser noch behält -, desto besser scheint es mir für das Gesamtbild.

Eine andere Frage noch? Wie kommt man eigentlich NICHT auf die Idee, das Quartier mittels einer leicht gerundeten oder knickenden Straße als Verbindung zwischen "Auguststraße" und "Kalkscheunenstraße" zu zonieren? An die so neu geschaffenen Kreuzung an der bereits bestehenden Kreuzung zwischen Auguststraße und Oranienburger Straße könnte so ein toller öffentlicher Platz entstehen - das Leben dort ist bereits vorhanden. Stattdessen wird gemäß dem Massenmodell im Rendering eine unwirkliche und schlecht proportionierte Straßenaufweitung wohl noch als neuer Quartiersplatz deklariert.

Grundsätzlich schade finde ich es auch, dass die eigentlich sehr streng reglementierte Traufhöhe in Berlin in einem ersten Schritt zwar eingehalten wird, die (Flach-)Dachlandschaft in einem zweiten aber mit profitablen Penthäusern "zugehäuft" werden.

 
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Blick aus Richtung Friedrichstraße / Oranienburger Straße

Blick aus Richtung Friedrichstraße / Oranienburger Straße

Christine Binswanger, Ascan Mergenthaler, Stefan Marbach, Pierre de Meuron und Jacques Herzog

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