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01.07.2009

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Augen zu und durch

Verfahrensfehler bei Berliner Schloss-Wettbewerb


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Das Kunstmagazin Art und die Berliner Stadtillustrierte Zitty haben gemeinsam recherchiert und dabei Verfahrensfehler beim Wettbewerb für die Rekonstruktion des Berliner Schlosses (siehe BauNetz-Meldung vom 28. 11. 2008) aufgedeckt: Demnach hatte der erste Preisträger, Franco Stella aus Vicenza, bisher weder mindestens drei fest angestellte Mitarbeiter, noch hat er in den Jahren 2004 bis 2006 einen jährlichen Umsatz von mindestens 300.000 Euro aus Bau und Planung erwirtschaftet. Dies waren aber die (durchaus umstrittenen) Kriterien für die Zulassung zum Wettbewerb. Damit sollte sichergestellt werden, dass nur erfahrene Büros um diese Bauaufgabe konkurrieren. Architektenverbände hatten gegen diese Zugangshürden protestiert.

Das Bundesbauministerium sagt nun, vor der Erteilung des Auftrags an Stella habe man überprüft, ob er ein angemessenes Planungsteam stelle. Das sei der Fall.
Kunststück: Klar kann Stella das im Nachhinein darstellen, schließlich hat er sich nach dem gewonnenem Wettbewerb mit Hilmer, Sattler und Albrecht als Kontaktarchitekten zusammengetan. Bei den Zulassungskriterien für den Wettbewerb kam es aber auf den Zustand von vor 2008 an.

Nur eine Lappalie? Nicht ganz. Denn wenn die Recherchen der beiden Zeitschriften stimmen, könnten andere Architekten, die nicht zum Wettbewerb zugelassen waren, gegen das Ergebnis klagen. Schlimmstenfalls müsste der Wettbewerb wiederholt werden.

Das wollen die Rekonstruktionsbefürworter um jeden Preis vermeiden: Sie mauern. Niklas Maak schreibt in der heutigen FAZ: „Die Verantwortlichen scheinen nach der Devise ‚Augen zu und durch, sonst kippt das Projekt‘ zu verfahren.“ Dabei muss jetzt erst das genaue Raum- und Ausstellungsprogramm für das so genannte Humboldt-Forum entwickelt werden; eine entsprechende Arbeitsgruppe ist zur Zeit dabei. Diese Arbeitsgruppe müsse sich „nun mit Stellas Raumraster herumschlagen, als ginge es darum, einen Altbau zu füllen“, so Maak weiter. Der Wettbewerb wurde offensichtlich zu einem unsinnig frühen Zeitpunkt durchgepeitscht, um dem angeschlagenen Bauminister Tiefensee ein Erfolgserlebnis zu verschaffen.

Es bestehe die Gefahr, so Niklas Maak, dass „eine wegen Zeit- und Finanzmangels halbgare Neobarockfassade ein in ein unnötig rigides Innenraster hineingestopftes Völkerkundemuseum verbergen wird.“ Und er schließt mit den weisen Worten: „Vielleicht führt die neue Diskussion um einen kleinen Verfahrensfehler doch noch zum nötigen großen Umdenken.“  (-tze)


Kommentare

31

Reinhold S. | 07.07.2009 11:18 Uhr

wie gesagt

Bitte lesen:

http://www.faz.net/s/Rub117C535CDF414415BB243B181B8B60AE/Doc~EBB27284B5C1B4B5AA1A652BE42A5641C~ATpl~Ecommon~Scontent.html

30

Jörg Kempf | 03.07.2009 11:53 Uhr

Demokratie und Avantgarde

Es verblüfft mich doch einigermaßen, wenn immer wieder darauf bestanden wird, die Entscheidung zur Schlossrekonstruktion sei parlamentarisch und demokratisch legitimiert und damit verbiete sich jede Anfechtung. Nun: genau genommen waren unsere Volksvertreter noch nach der vorbereitenden Sitzung des Bundestages vom 02. Juli 2002, in der die Ergebnisse der parlamentarischen Fachausschüsse und der Expertenkommision beraten wurden, einer modernen Bebauung (allerdings in der Kubatur des ehemaligen Schlosses) durchaus zugeneigt. “Die Frage der Fassadengestaltung ist unter Berücksichtigung der Empfehlungen der Kommission in einem von Nutzerseite auszulobenden Architektenwettbewerb zu klären; dabei sind Alternativen zu einer Rekonstruktion der barocken Fassaden nicht ausgeschlossen.” und weiter: “Dies eröffnet die Möglichkeit, durch das nun festliegende Nutzungskonzept und die Verständigung auf die
Einhaltung der Stereometrie des ehemaligen Schlosses (...) eine fundierte Entscheidung zwischen Barockfassade und moderner Architektur zu treffen.” (Drucksache 14/9660 des Deutschen Bundestages) Erst in der verhängnisvollen Sitzung im November 2003 legte man sich auf einen Baukörper mit drei Schlossfassaden fest. Allerdings sollte man auch Folgendes bedenken: Angenommen es gäbe für beide Varianten gleich viele sachliche und fachliche Argumente dafür wie dagegen (eine Überlegung, die sogar die Befürworter nicht wirklich von der Hand weisen können – wenn dem nicht so wäre, gäbe es schließlich die Debatte kaum), dann wird der gefragte Abgeordnete letztlich nach seinem persönlichen Geschmack abgestimmt haben. Das unterscheidet die Fragestellung meiner Ansicht nach grundsätzlich von denen anderer politischer Debatten. Hier hat der Bürger zumindest theoretisch die Chance, die Partei oder den Abgeordneten zu wählen, von der oder dem er im besten Falle vorher weiß, welche Position sie oder er in relevanten Sachfragen einnehmen wird. Bei dieser Frage war das praktisch nicht möglich. Die Entscheidung fand mitten in der Legislaturpriode, die zu jener Zeit durch die Irakkrise und die beginnende Rezession nach dem 11. September 2001 geprägt war. Kaum ein Abgeordneter hat sich in so einer (fast nebensächlichen Frage) jemals vorher öffentlich zu einer bestimmten Haltung bekannt. Auch ließ sich eine möglicherweise wahlrelevante Parteilinie nicht ausmachen. Tatsächlich ist das Votum parteiübergreifend ausgefallen. Ein weiteres Indiz dafür, dass hier die ganz persönlichen Geschmacksvorlieben einzelner Abgeordneter unabhängig von ihrer jeweiligen politischen Orientierung (für die wir sie ja in der Regel als unsere Stellvertreter wählen) ausschlaggebend waren. Nun frage ich mich weiter, wieviel Abgeordnete bei der Sitzung abgestimmt haben. Selbst, wenn es alle 614 gewesen sein sollten (was unwahrscheinlich ist), sind diese doch angesichts eines Volkes von 82 Millionen Menschen statistisch keinesfalls ausreichend, um einen relevanten Querschnitt zu bilden. Man möge mich nicht falsch verstehen: ich bin absolut dagegen, Fragen dieser Art groß angelegt demokratisch (womöglich als Volksentscheid) zu beantworten. Da kommt in der Regel eh nur Murcks raus. Aber man sollte wenigstens nicht so tun, als seien die privaten geschmäcklerischen Neigungen von 614 mehr oder minder aufgeklärten Laien eine angemessene und zwingende Antwort auf eine Frage von solch angeblich monumentaler nationaler Bedeutung, wie ja gerne betont wird. Wie kontrovers diese Debatte innerhalb unserer Gesellschaft (und weltweit) nämlich immer noch geführt wird, mag man anhand des erfreulicherweise ja viel breiteren demokratischen öffentlichen Diskurses ermessen. Und außerdem: man kann nicht einerseits behaupten, die Entscheidung für eine Rekonstruktion entstamme der großen Mitte unseres Volkes und anderseits postulieren, sie sei ein Votum gegen den modisch-modernen Mainstream. Massentaugliche Avantgarde? Das ist wohl ein Widerspruch in sich.

29

herr lustig | 02.07.2009 15:29 Uhr

lol

wiedermal ein beweis dafuer, dass architektonische qualitaet und wirtschaftlicher erfolg rein garnichts miteinander zu tun haben. zulassungsbeschraenkte wettbewerbe sind ein kuturpolitischer schwachsinn. ich kann verstehen, dass ein bauherr sicherheit fuer die ausfuehrung haben will (was zur auftragsvergabe faellig wird, nicht bei der wettbewerbsteilnahme). beschraenkte architektenwettbewerbe toeten kulturelle entwicklung, toeten wettbewerb, toeten innovation ...

28

mahmut | 02.07.2009 15:02 Uhr

@vitruv

al capone wurde am ende auch nicht wegen seiner vergehen, sondern wegen formaler fehler bei seinen steuerunterlagen zu 10 jahren haft verurteilt. wenn man diese garde in berlin nur so bekommt, dann sei's drum. das gilt nicht nur für das schloss, sondern auch für andere vorhaben wie spree-dreieck und tempelhof.

27

Bauschlumpf | 02.07.2009 14:48 Uhr

@Vitruv007

...dankeschön: Eine echt Wohltat.

26

<insert name> | 02.07.2009 14:30 Uhr

Einseitigkeit nervt!

Sicher kann man jetzt die wieder erstärkten Kritiker mit dem Argument bewerfen, dass sie schließlich im Vorfeld eben diese Regularien torpediert haben. Aber zählt eben dieses Argument dann nicht auch für die Wettbewerbsbeiträge, die mit einer zeitgemäßen Art und Weise eine ebenso gut Lösung gefunden haben, aber aufgrund fehlender Bestandteile aus der Wertung genommen wurden?

Ich sehe hier keinen Unterschied, ob man nun Formalien in der Zulassung oder Durchführung des Wettbewerbs umgangen hat. Die Teilnehmer, deren Beitrag wegen "Fehlern" in der Durchführung ausgeschlossen werden tragen diese wenigsten offensichtlich.

25

Vitruv007 | 02.07.2009 13:18 Uhr

Aufstand der Bigotten...

Man spürt die Absicht und ist verstimmt. Wer einmal bei einigen Wettbewerben Vorprüfung gemacht hat, weiß genau, auf welcher Gratwanderung solche formale Vorgaben beruhen.

Und nun laufen just und insbesondere die bigott auf und wedeln mit dem Formalismus, die solche Vorgaben im Vorfeld bekämpft haben.
Da man das Projekt, das durch einen Bundestagsbeschluss demokratisch gedeckelt ist wie kein anderes, nicht inhaltlich zu Fall bringen konnte, versucht man es nun auf diese Art.

Statt diese Art der Schloßreproduktion mal als ein aufrüttelndes Votum gegen der Zeitgeist der architektonischen Zunft zu begreifen, wird hier wieder Rechthaberei der besonderen Art betrieben- eben ein Augen-Zu-und-Durch, das man der Seite des Bundes vorhält. Alles sehr beratungsresistent, aber anders als diese Kritiker es meinen...

24

www.plattformnachwuchsarchitekten.de | 02.07.2009 11:07 Uhr

An @ Klage Nr. 21:

Wir können leider nicht klagen, weil wir diesen Schein-Wettbewerb von vornherein durch Nicht-Teilnahme boykottiert haben.
Wir halten die "temporäre" Schlosswiese derzeit für die beste Lösung und laden alle herzlich zur Eröffnung derselben für Freitag, den 10. Juli 2009, 11 Uhr nach Berlin ein!

23

sheesh | 02.07.2009 08:19 Uhr

shloesschen

Das waere beileibe nicht das erste mal dass ein zugelassener oder geladener Teilnehmer Zulassungskriterien nicht erfuellt. Dass es an dieser prominenten Stelle zu Tage tritt, ist eine unverhofft glueckliche Wendung der Schlossmisere. Wo, wenn nicht hier, unter strenger oeffentlicher Beobachtung, lohnt sich eine (Sammel-) Klage?

Im Normalfall, in den provinziellen Niederungen, lohnt sie sich nicht. Von den Verbaenden ist dort auch nichts zu erwarten. BDA schickt je nach Besetzung und Interessenlage ein paar Wortwolken. Die Kammern schweigen. Sie haben die Verfahren im Vorfeld geprueft und nichts beanstandet. Danach sehen sich weder veranlasst noch legitimiert, im Interesse ihrer Mitglieder juristisch aktiv zu werden. Man helfe sich selbst. Wenn man Zeit und Geld hat. Und nicht lieber nach vorne schaut / schauen muss.

Freude ueber gelungenes Austricksen fragwuerdiger Zulassungskriterien ist fragwuerdig. Die Kritik an diesen Kriterien gruendet auf der Verletzung des Gleichheitsgrundsatzes. Durch willkuerliche oder glueckliche Ausnahmen wird keine Gleichheit hergestellt - sondern erst recht verletzt.

22

Reiner Probst | 02.07.2009 08:12 Uhr

Augen zu und durch

Verfahrensfehler ist das denkbar schlechteste Mittel um eine inhaltlich höchst umstrittene - um nicht zu sagen verwerfliche - Stadtgestaltung zu kippen. Sind wir nicht immer wieder froh, wenn ein Wettbewerbsteilnehmer, der im ersten oder zweiten Rundgang rausgeflogen ist weil er sich an manche Auflagen nicht gehalten hat, später während des Preisgerichts wieder reingeholt wird und trotz Nichterfüller - manchmal nicht sinnvoller Bedingungen - ein hervorragender Entwurf gekürt wird?
Wollen wir wirklich diejenigen bestärken, die Gerichte anrufen wollen um Ihre Gestaltqualitäten durch Formalien durchsetzen wollen? Das kann auch ein erklärter Gegner des Stadtschlossprojektes - wie der Autor dieses Komentars ist - nicht wollen. Das ist es für künftige Projekte nicht wert.
Nur durch das bekanntmachen von Gegenentwürfen - besonders solche , die sich an manche Vorgaben nicht gehalten haben, und darstellen von ganz anderen - der Zukunft mehr entsprechenden - Konzepten kann inhaltliche Überzeugungsarbeit geleistet werden.

21

Klage | 02.07.2009 01:12 Uhr

@plattformnachwuchsarchitekten

Irgendeiner von den "nicht zugelassenen" muss jetzt gegen den wbw klagen. Wollt ihr das nicht machen?

20

An die Redaktion | 01.07.2009 21:20 Uhr

Position überdenken

Wehrte Baunetz-Redaktion,
ich schätze diese Seite sehr für ihren täglich auf dem Laufenden gehaltenen Informationsgehalt über das globale Baugeschehen. Ich kenne keine vergleichbare Internet-Seite die so professionell, kurzweilig und aktuell über das Bau- und Architekturgeschehen informiert.
Was ich aber nicht mehr nachvollziehen kann, ist der Versuch die 18.000 Stadtschoss-Debatte loszutreten bzw. das Stadtschloss-Projekt in misskredit zu bringen.
Nicht das Projekt ist provinziell und kleinkariert, sondern der Umgang und die Diskussion von Gegnern und Befürwortern darüber.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Baunetz-Redaktion es sich auf Dauer leisten kann nur eine Position in der deutschen Architekturdiskussion zu vertreten bzw. zu unterstützen. Rekonstruktions- sowie Wohlfühlarchitekturbefürworter sind seit längerem nicht mehr in der Minderheit und erfreuen sich immer größerer Befürwortung in der Gesellschaft. Eine kritische Auseinandersetzung mit diesem Umstand oder eine Anregung in der Gesellschaft erreicht man nicht mehr durch plumpes "haudrauf" oder EinfachNurDagegenSein. Er wird so nur noch stärker. Eine im Olymp des Eigenlobes erstickende Fachelite, welche den Bezug zur Basis zum Teil verloren hat, darf nicht vergessen, dass Architektur auf einer gesellschaftlichen Verabredung beruht. Besonders in Deutschland überkommt mich aber das Gefühl, dass der von der Fachwelt wohlgesonnenen Strömung jedes gesellschaftliche Akzeptanzfundament weggebrochen ist. Und jetzt sind wir beim leidigen Stadtschloss-Neubau.
Dieser Bau wird eine Zeitenwende markieren, in der jede Hemmung "Stuckimitate" an die Hauswend zu kleben abhanden kommen wird. Doch wo waren die Mutigen, die Heute noch nur Kritik kennen. Warum ist keiner in die Öffentlichkeit gegangen und hat seine Idee einfach, wie so oft, präsentiert. Die Medienwelt war und ist immer noch offen dafür. Doch da schleicht sich unweigerlich das Gefühl ein, man traue den eigenen Ideen nicht zu, die Gesellschaft zu überzeugen.
Und da wäre ihre Redaktion gefragt, sich nicht auf die Befürworter einzuschießen, sondern die Gegner aufzufordern Ideen vorzulegen. Gerade das hätte eine Diskussion in die breite Gesellschaft hineingetragen und hätte den Befürworter der halben Rekonstruktion die Messlatte höher gesteckt. Ein 0815-Stella-Entwurf wäre nicht dabei herausgekommen.

Bitte werten Sie dies nicht als Kritik, sondern als Anregung. Wir werden nicht besser, wenn wir auf unseren Positionen sitzen bleiben. Es ist auch manchmal Zeit, diese zu überdenken.

An alle munteren Forenschreiber:
Möchte mich hier an keiner endlosen Diskussion beteiligen. Dieser Eintrag bezieht sich auch nicht ausschließlich auf die Problematik der Vergabe an Herrn Stella, sondern ist eine an die Redaktion generell gerichtete Anregung.
Name ist nicht entscheidend.

19

Sauerzapfe ARCHITEKTEN | 01.07.2009 21:11 Uhr

Hoffnungsvoll

Die hoffnungsvollste Nachricht im Baunetz seit langem.......

18

lollo | 01.07.2009 21:09 Uhr

jetzt aber ! hoppla ! ...

... sind die von uns allen, oft unter Mühen, finanzierten Kammern gefragt, deren Mitglieder wir, ob wir wollen oder nicht, allesamt sind.
Schliesslich vertreten sie ja, wie sie gebetsmühlenartig geruhen zu betonen, unsere Interessen..!

17

e.gen | 01.07.2009 19:29 Uhr

Training

Angeblich unsinnige Wettbewerbskriterien so erfolgreich zu umgehen ist sicher auch ein Qualifikationsnachweis dafür, den zu erwartenden Terror der Ausführung zu überstehen, - oder?

16

prof.vladimir nikolic | 01.07.2009 19:04 Uhr

Schloss

Hofentlich klagen die Architekten.
Das wäre eine Aufgabe der Architektenkammer Berlin
oder des BDA s.
werde gerne mithelfen.
nur rein zufälig war Herr St. an dem Abend als der Preis
verkündet wurde beim Preisgewinner zum Abendessen.
so schliessen sich die Kreise.

15

mocaer | 01.07.2009 18:52 Uhr

Preisträger

übrigens: die anderen Preisträger wissen das doch ganz genau, aber keiner wird sich in die erste Reihe stellen und klagen - wer verliert schon gerne potentielle Auftraggeber, die diese bald großzügig mit anderen Objekten betrauen werden.

Zum Rückrat detuscher Architekten lese man Herrn Durth.

14

mocaer | 01.07.2009 18:49 Uhr

S+S am Werk

Das ging aber lange, bis man auf das naheliegende gekommen ist. Allein die Tatsache, dass der bedeutende Berliner Mann Hans Stimman justamente - ganz zufällig - in Piazenca weilte (um Palladio zu huldigen) hätte alle Lampen auf rot stellen müssen. Beide kennen sich und keiner kennt die Berliner und Bundesverwaltung plus Diskussionen um für und wider Schloß besser als der (ehemalige) Senatsbaudirektor.

Wenn die Etablierten gemeinsam Sache machen und das so offensichtlich weiß ich nicht warum man sich darüber freuen sollte. Ist das die Vorstellngu von subversiv? Au backe...

Arme Welt! Deutschland wie immer Vorreiter: ich sach mal "Abwrackprämie" und Wiederaufbau Berliner Stadtschloß, aber für ganzheitliches Planen und Bauen (keine blöde Energieefiizienz dafür ist kein Geld da. Weiter so, immer schön alte Fehler mit neuen bekräftigen.

13

Christoph Schwan | 01.07.2009 18:34 Uhr

Verfahrensfehler beim Schlosswettbewerb

Dem Kollegen Stella gönne ich seinen Erfolg neidlos, was mir leichtfällt, weil ich an dem Wettbewerb nicht teilgenommen habe.
Eine ganz andere Sache ist aber nun der Verfahrensfehler, der aus tatsächlichen Gründen nicht geheilt werden kann. In einem Rechtsstaat führen derartige Fehler zur Nichtigkeit der Entscheidung des Preisgerichts. Rechtlich betrachtet gibt es somit derzeit keine Entscheidung, die rechtlich haltbar wäre. Die Konsequenzen:
Man sollte dem Schicksal danken und die Gelegenheit nutzen, das gesamte Schlossprojekt nochmals gründlich zu überdenken und hierbei auch die Möglichkeit zulassen, das Projekt endgültig aufzugeben.

Ich meine, dass hier als erstes die Entscheidung der Bürger eingeholt werden sollte. Die sind nämlich die Finanziers und die Betroffenen. Es ist mir ohnehin rätselhaft, wo der Deutsche Bundestag die fachliche Kompetenz für eine solche Entscheidung hernehmen will.

12

bauster | 01.07.2009 18:31 Uhr

@schneider

ja da muss ich zustimmen,
das ganze klingt wieder stark nach lobbying, und politmist. stinkt jetzt schon zum himmel.


oder eben vom kopf der politiker her. deshalb setzt tiefensee ab und begrabt das ganze.

am ende wird das vielleicht so eine geschichte wie in wien mit den neuen flughafen:

www.derstandard.at/Flughafen Wien verweigert RH-Prüfung

der deutsche steuerzahler kann sich jetzt schon freuen.
aber mal ehrlich war ja von vornherein klar, dass die ganze sache rein politisch motiviert ist.
so schaut eben korruption im 21. jahrhundert aus. bananenrepublik deutschland! ist wie geasgt auch nicht besser als österreich!

11

Kinschel | 01.07.2009 17:46 Uhr

Verfahrensfehler

Tjetjetje. Sinnvoll.
Ich bin sowieso gegen die Verlagerung der Museum aus Dahlem ins Humboldt-Forum.
Diese werden jetzt gerade saniert vom BBR. (TGA etc.)
Wie will man die Ausgabe dieser Finanzmittel rechtfertigen?
Zudem was wird dann aus dem Museumskomplex in Dahlem.
Gibt es hierfür schon Nachnutzungskonzepte?
Und sollte man nicht eher Nachnutzungskonzepte für Tegel und Tempelhof finden, als eine neue mit Fehler behaftete Baustelle zu eröffnen?

10

berthold p. | 01.07.2009 17:36 Uhr

Schloss-Wettbewerb

Na bitte, hoch lebe das Denunziantentum!

9

sascha | 01.07.2009 17:36 Uhr

???

??? das ist doch schon lange klar, deshalb hat er sich doch auch den Winkens vorher mit ins Boot geholt...

8

Schneider | 01.07.2009 16:41 Uhr

Na hoffentlich wird nun doch alles anders!

Danke, Zitty, Danke Art!

Die Instanzen, die hier eigentlich im Sinne sinnvoller Architektur hätten recherchieren und reagieren müssen, wie BDA, DAZ, Architektenkammer, Werkbund, ..., haben sich hier nicht als starke Instanzen erwiesen.

...oder baut dann ganz am Ende sowieso Hg März, egal, was vorher passiert ist?

7

Reinhold S. | 01.07.2009 16:29 Uhr

bitte klagen

die Diskussion um das Schloss ist sicherlich inhaltvoller und geistreicher als das jetzige Ergebnis von Stella. Man sollte sie so lange wie möglich am Leben erhalten....also bitte klagen wer kann

6

b... | 01.07.2009 16:21 Uhr

...

au ja super lass noch n wettbewerb machen und alles mit hochhäusern, blobs und wabenfassaden zuballern! reko ist scheisse!
ä..
gehts noch? statt sich zu freuen, dass da einer die blöden verfahrensvorgaben hintergangen hat (triumph!), wollt ihr ihn auch noch dafür bestrafen?
au ja, beim nächsten wettbewerb dann bitte noch mehr rekonstruieren und noch weniger blöde junge architekten zulassen!

5

M. Beisel | 01.07.2009 16:14 Uhr

Wehrt Euch!

Gegen so grobe Verfahrensfehler (falls das den Tatsachen entspricht) MÜSSEN sich alle nicht berücksichteten Architekten oder zumindest die anderen Preisträger wehren. Der Berufsstand der Architekten verliert sonst weiter an Ansehen, da so automatisch - und zu Recht - ein Mangel an Professionalität und Berufsethos unterstellt werden wird.

Außerdem wird so ein Präzedenzfall geschaffen, der Wettbewerbsanforderungen für die Zukunft ad Absurdum führt.

4

www.plattformnachwuchsarchitekten.de | 01.07.2009 16:07 Uhr

Augen auf und ...

Schluss mit Schloss!

3

einhamburgerjung | 01.07.2009 16:04 Uhr

Wettbewerbe in Berlin...

Da stelle ich ja dann mal die Frage: Was ist mit den Verfahrensfehlern beim Wettbewerb zum Freiheits- und Einheitsdenkmal?
Peinlich, peinlich...

2

brille | 01.07.2009 15:56 Uhr

Verfahrensfehler

Ich wollte eigentlich zu diesem blamablen Wettbewerb schweigen ... weil alles gesagte zuviel Würdigung bedeutet. Doch es wird offensichtlich, dass Bewerbungsvorgaben und Bewerbungskriterien subjektive Kreativitätskiller sind und allenfalls Juristen ihr Vergnügen damit haben. Die Bundesbaudirektion ist sich selbst auf den Leim gegangen und muß die "Suppe" hoffentlich bis zum Ende auslöffeln. Hoffentlich zerplatzt dieser peinliche Wettbewerb endlich mit lautem Knall und Hurra!

1

silvio b. | 01.07.2009 15:35 Uhr

gefundenes fressen

uiuiui.....
wenn die krise den wahnsinn nicht kippt
-dann vielleicht ein verfahrensfehler....

 
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