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25.05.2009

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Fraktale Rundbauten

Universität für Gambia


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Bereits 2008 stellten Snøhetta den Masterplan für einen Campus aller höheren Bildungsinstitute im afrikanischen Gambia vor. Mit dem Plan sollen alle vier Einrichtungen zusammengefasst und durch das Universitätsgebäude ergänzt werden. Bis zu 15.000 Studenten können dort unterrichtet werden. Der Campus „Green River“ bindet die Fakultäten zusammen. Nun wurden durch das norwegische Büro erste Detailpläne über das Aussehen der Universität veröffentlicht: nomadisch wirkende Rundbauten, ausgestattet mit Holzfassaden.

Gambianische Traditionen in Architektur und Kultur sollten große Beachtung im Entwurf finden. Wichtig war, den landschaftlichen Kontext genau zu analysieren. Snøhetta fand dabei drei starke Elemente, die die Idee des Masterplans maßgeblich beeinflusst haben: eine grüne Struktur, „Outdoor“-Treffpunkte sowie „afrikanische Fraktale“ als Komponenten für die Fakultätsgebäude.

Da es keinen Masterplan für die Universität gab, mussten die Architekten eine Infrastruktur nach etablierten westlichen Maßstäben entwickeln. Neben der städtebaulichen Umgestaltung möchte Snøhetta auch neue Umweltstandards setzen und u.a. einen Solarpark integrieren.


Kommentare

5

Fulladu | 27.05.2009 16:04 Uhr

Fraktale Rundbauten

Sorry aber hier ist wohl alles verkehrt!

1. Holzbauten sind in Gambia nicht nur absolut unüblich sondern unbrauchbar wegen der Termiten, die fressen Holz einfach weg.

2. Die Konstruktion scheint sich architektonisch und deseigntechnisch weitgehend an einer Konstruktion zu orietieren, die um 2007 vom deutschen Architekten Peter Manke in Gambia, Banjul designed wurde, und nur deshalb in Holz konstruiert wurde, weil aus baubehördlichen Gründen eine feste Steinstruktur am vorgesenen Standort nicht zulässig war. Plagiat?

Ansonsten sind Gambianer keine Nomaden sondern bauen traditionell Häuser aus Lehm und modern aus Zement, viereckige mehrraum Häuser mit Wellblechdach oder bei den Fullas Einraumrundhütten mit Strohdach.

3. Als ehemalige Dozentin an der Uni Gambia kann ich nur sagen, wir brauchen Räume mit dichten Fenstern und Türen, die uns Dozenten und Studenten sicher vor Moskitos und Staub schützen, sonst kann man sich kaum auf das Lernen konzentrieren. Klimaanlage wäre wünschenswert, wenn es denn wegen der hohen Stromkosten bezahlbar wäre, damit man sich gut konzentrieren kann, lediglich Windzug reicht hier nicht aus und die hohe Luftfeuchtigkeit in der Regenzeit ist unerträglich.
Weiterhin sollten, wenn schon Freiflächen, diese mit entsprechend Sonnenschutz und noch viel wichtiger! Regenschutz ausgerüstet sein, denn es gibt hier nicht nur die Trockenzeit, in der es am Ende etwas wüsetenähnlich anmutet sondern auch eine Regenzeit von ca. Mai bis Oct. in der sich Seenen, Bäche und Schlammzonen bilden und alles klamm wird und verdirbt (Bücher, Datenträger, Technik, Kleidung). Und natürlich sollte eine Moschee für die täglichen Gebete Bestandteil sein. Auch sollten eventuelle Freiflächen so befestigt sein, das man nicht im Matsch versinkt, und ausserdem sein Fahrrad oder Auto schlammfrei parken kann. Schließfächer wären sinnvoll sowie Arbeitsräume in denen Studenten individuell bzw. in Gruppen arbeiten können (Hausarbeiten, Prüfungsvorbereitungen), da in der häuslichen Umgebung in der Regel die Ruhe zum studieren nicht gegeben ist.

4. Eine Infrastruktur nach Europäischen Muster als Grundlage anzunehmen ist gewagt.


Bitte nochmal neu nachdenken! Hier wird keine Kunst gebraucht sondern eine praktikable Lösung.

4

Jörg Kempf | 26.05.2009 20:59 Uhr

Land und Leute

...richtig "Solong": wer Land und Leute beherzigt, baut sicher in Gambia (ein Land am Fluss mit tropischer Vegetation) anders als z.B. in den Vereinigten Arabischen Emiraten, wo es tatsächlich fast nur Wüste gibt und eine - unter den ursprünglich nomadisch lebenden Bewohnern- vergleichsweise schwach ausgeprägte tradtionelle Baukultur.... aber dafür findet man dort auch den schon fast sagenhaften Reichtum der Menschen, die die von Ihnen erwähnten modernen "Glaspaläste" in Auftrag gegeben haben....vielleicht weil sie das einfach nur schick finden und es sich Dank Ihres Öls leisten können. Sind deren Ansprüche nun weniger respektabel oder gar ethisch fragwürdig, weil Sie vermeintlich unserem in Europa auch gerade erst entdeckten Ökobewusstsein zuwider laufen? (Wobei die Öko-Bilanz aller arabischen "Glaspaläste" zusammen genommen, vermutlich noch immer günstiger ausfällt, als die unserer heimischen Auto- und Kohleindustrie.) Würde man mich fragen, ob ich z.B. in Abu Dhabi planen wollte, dürfte ich - nach Ihrer Logik - alles tun, nur nicht den Wünschen meiner Bauherren nach repräsentativer High-Tech-Architektur nachgeben. Irgendwie habe ich den Eindruck, Ihre als Lob an Snøhetta ("So soll Architektur sein") verpackte Kritik an dem Baugeschehen in den reichen arabischen Ländern ("keine glaspaläste in der wüste ") ist nicht zu Ende gedacht: Der Burj al-Arab beherzigt sicher ebenso das Land und die Leute in dem er steht, wie ein Lehmbau in Sanaa oder eben die Holzhäuser in Gambia. Ein bisschen weniger hochnäsige Besserwisserei und moralinsaures Gutmenschentum stünde gerade uns Europäern garnicht mal so schlecht zu Gesicht.

3

solong | 26.05.2009 08:50 Uhr

architektur

so soll architektur sein - land und leute beherzigen - keine glaspaläste in der wüste - respect an Snøhetta

2

brique | 26.05.2009 03:20 Uhr

rundbauten

bei so viel formengleichheit wird die orientierung im campus schwierig...

1

Niar | 25.05.2009 20:30 Uhr

Text und Bild

Afrikanische Fraktale?
Einbindung in die Landschaft?
Irgenwie gehen Text und Bild hier nicht zusammen.
Vor allem Rendering Nr. 4 zeigt schoen die
mausgraue Landschaft in Gambia.
Auch sind abgerundete Ecken in Grundriss und Schnitt sehr dazu geeignet sich in die Landschaft
einzubinden und nach aussen zu oeffnen. Quasi auf die Landschaft aufgepropft.

 
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