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30.04.2019

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Von Cafés und Klohäuschen

Umbau in München von Timothy Hanghofer und Richard Falterer


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Während in München zum Oktoberfest traditionell weite Bereiche der Münchner Innenstadt von Festwiesenbesuchern kurzerhand zur öffentlichen Toilette umfunktioniert werden, verhält es sich seit einigen Jahren in der Münchner Stadtplanung genau umgekehrt. Für die historischen Toilettenhäuschen der Stadt, die teilweise über Jahrzehnte leer standen, werden Genehmigungen für Umnutzungen erteilt. Eine ganze Reihe dieser stillen Örtchen aus dem späten 19. beziehungsweise frühen 20. Jahrhundert sind inzwischen Kneipen, Kioske und Cafés, so am Eisbach nahe dem Haus der Kunst, an der Ludwigsbrücke oder am Herkomerplatz.

Wen beim steilen Anstieg des Nockherbergs nach Obergiesing in München auf dem Fahrrad spontan der Durst überfällt, kann diesen seit kurzem im Café Crönlein stillen. Hier transformierte Timothy Hanghofer (München), fachlich unterstützt von Richard Falterer (Erding), eine ehemalige Bedürfnisanstalt in einen Gastrobetrieb. Der in den Hang gestellte, einstöckige Bau mit mächtiger Werksteinfassade wurde dabei außen erhalten, im Inneren aber komplett umgebaut.

Auf weniger als 30 Quadratmetern sind ein Gastraum, eine Küche und – ganz ohne geht es nun doch nicht – zwei Toiletten untergebracht. Der Estrichboden, die Holzdielen und geschliffenen Betonelemente der Bar sowie des umlaufenden Tresens brechen mit dem gedrungenen neoromanischen Stil des Außenbaus. Die Schalungen und Formen wurden überwiegend vor Ort angefertigt, um Oberflächen passgenau zu modulieren und durch Glätten zu verdichten. Die Außenschicht der weißen Wände, die sogenannte Kalkglätte, ist in drei Schichten aufgetragen und erhält damit eine wachsartige, changierende Optik. Quer über die Decke zieht sich der Stahlträger, der die beiden Bereiche im Innenraum visuell abgrenzt.
 
Bei schönem Wetter bietet zudem eine lauschige Terrasse auf dem Dach des Gebäudes Platz für Gäste. Sie ist über eine Treppe erreichbar, die zudem zum angrenzenden Kronepark weiterführt. (stu)

Fotos: Michael Christian Peters


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Kommentare

2

denkste | 30.04.2019 16:36 Uhr

Von Cafés und Klohäuschen

Super.
Das ist mal eine andere Bauaufgabe und sehr gut gelungen.

1

Rudi | 30.04.2019 15:49 Uhr

Klasse

So ein altes Klohäuschen hat mehr Stil und beinhaltet mehr Architektur als 99% der Wegwerf-Bauwerke der Nachkriegszeit.

 
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Das ehemalige Klohäuschen befindet sich am Hang des Nockherbergs.

Das ehemalige Klohäuschen befindet sich am Hang des Nockherbergs.

Den Innenraum haben Timothy Hanghofer und Richard Falterer vollständig umgebaut.

Den Innenraum haben Timothy Hanghofer und Richard Falterer vollständig umgebaut.

Beton und Holz dominieren den kleinen Gastraum.

Beton und Holz dominieren den kleinen Gastraum.

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