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26.01.2010

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Architekturwelten

Tchobans Zeichnungen in Frankfurt


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Der russische Architekt Sergei Tchoban kam 1990 „mit einem Handkoffer voll Zeichnungen“ nach Deutschland. Wenige Jahre nach Eintritt in das Hamburger Architekturbüro nps wurde er dort Partner. Heute unterhält er mit der Architektensozietät Büros in Berlin, Hamburg und Dresden sowie in Moskau und errichtet Großbauten in ganz Europa.

Tchobans zeichnerische Begabungen wurden maßgeblich während seines Studiums an der Petersburger Akademie gefördert, wo die Architekturstudenten bis heute einen traditionellen Ausbildungsweg durchlaufen. Aus dem historisch interessierten, zeichnenden Architekten Tchoban wurde dabei auch der sammelnde Architekt, der Architekturzeichnungen von der Barockzeit bis ins zwanzigste Jahrhundert in einer beachtlichen Sammlung zusammengeführt hat.

Die Ausstellung im Deutschen Architekturmuseum in Frankfurt „Architekturwelten. Sergei Tchoban – Zeichner und Sammler“ möchte am Beispiel der Zeichnungen Sergei Tchobans und seiner Sammlung neue Zugänge zur Kunst der Architekturzeichnung eröffnen. Die ausgewählten Zeichnungen aus drei Jahrzehnten fokussieren das Thema mit Schwerpunkt auf Darstellungen antiker, barocker und klassizistischer Architektur.

Ausstellung: 30. Januar bis 14. März 2010, Di, Do-So 11-18 Uhr, Mi 11-20 Uhr
Eröffnung: Fr, 29. Januar 2009, 19 Uhr
Ort: Deutsches Architekturmuseum DAM, 3. Obergeschoss, Haus-im-Haus, Schaumainkai 43, 60596 Frankfurt


Kommentare

3

peter | 28.01.2010 12:42 Uhr

gefallen oder nicht

ich habe noch gar nicht gesagt, ob mir herrn tchobans architektur jetzt gefällt oder nicht. ich finde, dass verschiedene architektonische ansichten ihre daseinsberechtigung haben und postmodern ist zunächst einmal weder "gut" noch "böse". es gibt gute postmoderne, die hat einen theoretischen unterbau, eine solide ausführungsqualität, eine "fangemeinde" und damit eine daseinsberechtigung, genauso wie diese daseinsberechtigung gute modernistische architektur hat.
genau darauf zielt mein beitrag ab - visionen - gerne, aber nur, wenn es echte visionen sind, wenn der background da ist, denn sonst werden sie leeres formengeplapper, nenne man es meinetwegen kitsch. ob herr tchoban zu den visionären oder zum leeren kitsch gehört, kann er uns nur selber sagen - durch seine bauten.

2

anderer peter | 27.01.2010 17:32 Uhr

visionen

ich denke, man sollte bei den zeichnungen zwischen technik und inhalt unterscheiden. es mag sein, dass herr tchoban seinen aquarellkasten recht gut beherrscht, was er damit allerdings auf´s papier bringt, scheint doch dem puren kitsch entsprungen zu sein. inhaltsschwangere postmodere, die mich stilistisch an den regierungspalast in bukarest erinnert. der eine peter mag daran gefallen finden - der andere nicht.

1

peter | 26.01.2010 23:19 Uhr

sergej tchoban

sergej tchoban ist zweifellos ein begnadeter zeichner. er verfügt dabei über fähigkeiten, von denen die überragende mehrheit seiner berufsgenossen nur träumen kann. darüber hinaus ist schier unglaublich, was er in seiner quirligen aktivität alles "nebenbei" auf die beine stellt. ausstellungen hier und da, immer neue publikationen, eine eigene architekturzeitschrift, betreuung mehrerer büros mit zeitweise -zig mitarbeitern. und zwischendrin entstehen immer neue zeichnungen, grafiken, skulpturen. manchmal könnte man gerade meinen, er verfüge über übernatürliche kräfte.

und doch vermisse ich in tchobans bauten oft genau jene phantastische, visonäre kraft, die aus seinen zeichnungen spricht. bauten à la bofill oder zumindest kollhoff kommen einem in den sinn. von einem architekten mit soviel organisationstalent und solch gebündelter kreativer energie würde man sich wünschen, dass seine bauten mehr transportieren, als man es von seinen realisierten projekten her kennt: die verstömen dann bisher doch ein sehr projektgesteuertes, gipskartoniges real-estate-flair mit einer note design - schwerpunkt fassade. und auch stilistisch scheint alles möglich - von renaissance über barock und kassizismus bis hin zu klassischer moderne und high-tech. vielleicht stößt da die klassische zeichenausbildung auch an ihre grenzen, wenn die klassik in der fünften retrowelle abermals zitiert wird.

vielleicht aber auch nicht. ich würde mir für herrn tchoban wünschen, dass er den mut aufbringt, seine phantasien auch umzusetzen, vielleicht durchaus in kleinen, weniger profitorientierten bauvorhaben. dann könnte er beweisen, dass "anythong goes" auch für die architektur gilt.

 
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