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21.01.2020

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Wohnregal in Marne-la-Vallée

Studentenwohnheim von Atelier Villemard et Associés


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In Frankreich demonstrieren momentan viele Studierende gegen ihre prekären Lebensverhältnisse und für mehr staatliche Unterstützung. Die französische Hochschulbildungsministerin Frédérique Vidal möchte die Gelder für Stipendien nicht erhöhen, dafür aber den Neubau von Wohnheimen ankurbeln. 60.000 studentische Wohnungen sollen in den nächsten Jahren errichtet werden. Vor diesem Hintergrund ist auch das kürzlich fertig gestellte Projekt des Pariser Büro AVA Atelier Villemard et Associés zu sehen: ein Wohnheim mit 207 Einheiten.

Das Gebäude befindet sich auf dem historischen Campus Marne-la-Vallée, auf dem mehr als 15.000 Student*innen und Wissenschaftler*innen tätig sind. Seit den 1960er Jahren entstanden hier im Rahmen des Pariser Stadtentwicklungsprojekts Cité Descartes bedeutende Bildungs- und Forschungsbauten, unter anderem die 1999 errichtete Architekturschule von Bernard Tschumi oder die Universitätsbibliothek von Agence Beckmann-N’Thépé Architectes aus dem Jahr 2012.

An der östlichen Grenze des Campus liegt nun das neue Wohnheim von AVA mit einer Bruttogrundfläche von 5.600 Quadratmetern. Noch als solitärer Baukörper stehend, ohne unmittelbare Nachbargebäude zeugt die robuste Regalstruktur aus Beton von einer gewissen Strenge und Imposanz. Der polygonale Grundriss mit Stützenraster zieht sich über zehn Stockwerke in die Höhe. Der Stahlbetonrahmen wird von einer diagonal zurückversetzten Holzrahmstruktur ergänzt, die die Fassade ausbildet. Durch eine teilweise Vorfertigung der Bauteile konnte jedes Geschoss in zehn Tagen Bauzeit fertiggestellt werden.

Bis auf das Erdgeschoss dienen alle Etagen der Unterbringung der Studentenapartments, die jeweils über einen Balkon verfügen und gen Süden, Osten oder Westen ausgerichtet sind. Erschlossen werden sie von den innenliegenden Laubengängen, die sich um ein großes Atrium wickeln. Der Logik des Tragwerks folgend, ist die Regalstruktur aus Stützen und Deckenplatten auch zum Atrium hin frei gelegt und sichtbar.

Die öffentliche Erdgeschosszone soll als „Agora“ ein Bindeglied zwischen den öffentlichen Außenräumen, den Gemeinschafsräumen im Erdgeschoss – darunter eine Caféteria, eine Waschküche und ein Fitnessstudio – und den Apartments in den oberen Geschossen bilden. Betrieben wird der fast 10 Millionen Euro teure Bau von der Organisation CROUS Créteil, die sich seit den 1970er Jahren für studentisches Leben im Hinblick auf Wohnen, Gesundheit sowie soziale und politische Aktivitäten engagieren. (kg)

Fotos: Clement Guillaume


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Kommentare

4

Slolong | 25.01.2020 18:57 Uhr

Bild 18

haha, das kenn ich ... der überengagierte jungarchitekt entdeckt das Thema Licht für sich ... und der Chef wollte immer schon mal durchrastern ... nicht jeder ist ein ungers

3

peter | 22.01.2020 23:58 Uhr

jva...

...war auch mein erster gedanke, insbesondere die bentham'schen panopticon-projekte kamen mir in den sinn. gruselig.

2

STPH | 22.01.2020 15:18 Uhr

Bauakademie Berlin


was für eine Ruhe ein konsequent gerastertes Volumen ausstrahlt, aufgelockert durch Wegnahme einzelner Streben und Füllungen bis hin zu Licht und Lufträumen.

ein Solches für die Bauakademie in Berlin, lediglich mit außen angehängter historischer Fassade, deren Fenster beliebig einbinden, als bewusste Abkehr vom Fassadenzwang.

its the space, stupid

modul zwischen raum und zahl
durch Rahmen in Bildräume

1

a_C | 22.01.2020 09:28 Uhr

Außen hui, innen pfui...

Das äußere Erscheinungsbild des Gebäudes gefällt mir durchaus, aber innen lassen sich Assoziationen an eine JVA kaum vermeiden. Das Auffangnetz im "Licht"hof ist wohl nur eine Frage der Zeit...

 
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