Alles ist Vernetzung, alles ist Infrastruktur. So kann man jedenfalls den diesjährigen hessischen Staatspreis lesen. Der alle drei Jahre vergebene Preis stand dieses Mal unter dem Motto „Gesellschaft, Stadt und Land vernetzen – soziale, grüne-blaue und graue Infrastrukturen für die Zukunft“.

Dementsprechend wurden die Preise in drei „Infrastrukturkategorien“ vergeben, wobei sich hinter „sozialer Infrastruktur“ klassische Architekturprojekte verbergen. Weit weniger prominent waren demgegenüber ökologische („grün-blaue“) und städtebauliche („graue“) Projekte vertreten.

Die „Auszeichnung Vorbildlicher Bauten im Land Hessen 2023 – Staatspreis für Architektur und Städtebau“ (so der lange, offizielle Titel) wird seit 1954 alle drei Jahre vergeben und steht jedes Mal unter einem spezifischen Motto. Ausgelobt wird der Preis vom Land und der Architektenkammer Hessen.

89 Projekte wurden eingereicht, 20 schafften es in die Shortlist, zehn erhielten Auszeichnungen und Anerkennungen. Ko-Vorsitzende der Jury waren der Architekt Rainer Hofmann (bogevischs buero) und Landschaftsarchitektin Annika Sailer (Uniola), beide aus München. Die Preisverleihung fand am 14. Juli in Wiesbaden in den Räumen des Finanzministeriums statt.

Prämiert wurden folgende zehn Projekte, wobei im Bereich Städtebau nur Anerkennungen vergeben wurden:

Preiskategorie Soziale Infrastruktur – Auszeichnungen:

• Mensa und Mediathek des Berufsschulzentrums Nord in Darmstadt von wulf architekten mit Jetter Landschaftsarchitekten (beide Stuttgart)
  
• Übernachtungsstätte für Obdachlose im Ostpark in Frankfurt am Main von hks architekten (Erfurt)
  
• Sport- und Bildungscampus in Bürstadt von prosa Architektur + Stadtplanung / Quasten Rauh (Darmstadt)

Preiskategorie Soziale Infrastruktur – Anerkennungen:

• Forschungsstation an der Universität Kassel vom Fachgebiet Architekturtheorie und Entwerfen der Uni Kassel
  
• Rathaus in Korbach von der ARGE agn heimspiel architekten (Münster)
  
• Musikquartier Casals Forum in Kronberg von Staab Architekten mit Levin Monsigny Landschaftsarchitekten (beide Berlin)
  
• Kindertagesstätte St. Philipp Neri in Frankfurt am Main von pressel & müller architekten (Frankfurt am Main)

Preiskategorie grün-blaue Infrastruktur – Auszeichnung:

• Regenwasserbewirtschaftung am Campus Lichtwiese der TU Darmstadt vom Dezernat V der TU Darmstadt

Preiskategorie graue Infrastruktur – Anerkennungen:

• Quartiere im Kreislauf zwischen Taunus und Frankfurt von Cityförster (Hannover) mit urbanegestalt (Köln)
  
• Beweg Dein Quartier in Offenbach am Main von urbanista (Hamburg)

Der Preis ist in Form eines kostenfreien Projektkatalogs dokumentiert. Dieser ist als Band 4 der Reihe Sustainability Papers der Architektenkammer Hessen erschienen. Die gedruckte Publikation kann hier bestellt werden (Porto und Verpackung: 5 Euro). Das PDF der Publikation lässt sich hier herunterladen. (gh)