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23.08.2022

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Schulerweiterung mit Brücken

SSP Rüthnick Architekten in Berlin-Kreuzberg


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Das Gebäude des Robert-Koch-Gymnasiums im Kreuzberger Graefe-Kiez ist Teil eines denkmalgeschützten Ensembles. Der Bau mit roten Ziegelfassaden im Stil der märkischen Backsteingotik, entstand 1875 – damals als Doppelschule am Urban für Jungen und Mädchen – und ist einer von rund 120 Schulbauten des Architekten und Stadtbaurats Hermann Blankenstein (1829–1910).

In den Jahren 2017–21 wurde das viergeschossige Schulgebäude in der Dieffenbachstraße im Auftrag des Bezirksamts Friedrichshain-Kreuzberg von SSP Rüthnick Architekten (Berlin) modernisiert und instandgesetzt. Zudem wurde das Haus um einen Erweiterungsbau auf der rückwärtigen Seite ergänzt, der die neue Bibliothek und zusätzliche Sonderräume für die 580 Schüler*innen aufnimmt. Der Neubau integriert auch einen Aufzug zur barrierefreien Erschließung des Bestandsgebäudes und erweitert die Bruttogeschossfläche der Schule auf 5.760 Quadratmeter.

Der dreigeschossige Anbau im Schulhof mit seinem abgeschrägten Grundriss ist vom Hauptbau abgerückt und steht auf geschosshohen schlanken, konisch zulaufenden Betonstützen. Dadurch konnte der originale Zugang zum Altbau an dieser Stelle erhalten werden und die Hoffläche wurde kaum beeinträchtigt. Der Baukörper setzt sich auch durch seine Fassade aus vorgegrautem Lärchenholz mit gesetzten Geschossfugen und beweglichen Schiebeelementen zum Sonnenschutz vom historischen Backsteinbau ab. Erschlossen wird der Erweiterungsbau vom Hauptbau aus durch vier Verbindungsbrücken aus Stahl mit gedrehten Geländerstäben und Unterseiten in leuchtendem Gelb.

Auch die Grundrissstruktur des Altbaus wurde im Zuge der Sanierung zur Umsetzung der Barrierefreiheit optimiert. Eine über dem linken Eingangsflur eingefügte Brücke im Hochparterre verbindet nun den linken mit dem Mittelflügel des Hauses. Die Eingangsbereiche und Treppenhäuser mit ihren schönen Gewölbedecken in Sichtziegeln kontrastieren mit den Wänden in klarem Weiß. Die Baukosten betrugen rund 11 Millionen Euro und wurden im Rahmen der Berliner Schulbauoffensive (BSO) aus Fördermitteln des Denkmalsschutz-Programms „Lebendige Zentren und Quartiere“ der Senatsverwaltung finanziert. (uav)

Fotos: Klemens Renner


Zum Thema:

In den vergangenen Jahren entstanden eine Reihe von Erweiterunsbauten an Berliner Schulen, darunter an der Waldorfschule in Weißensee von MONO Architekten, an der Konrad-Zuse-Schule in Berlin-Pankow von Ziegert Roswag Seiler oder am Arndt-Gymnasium Dahlem von AFF Architekten.


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Kommentare

1

Serdika | 23.08.2022 18:23 Uhr

Hinterhaus

Schöne Transformation eines alten Bestandsgebäude, ohne in völliger Demut im Denkmalschutz zu versinken und dennoch moderne Akzente mit dem Anbau zu setzen, da wo es Sinn macht ohne zu stören - als Hinterhaus.

Im Inneren würde man sich manchmal mehr Ornament oder historisches Detail wünschen (Bild 11 & 12), was bei den Fenstern in der Fassade gelungen ist. Gerne mehr alte Strukturen zeigen und aufarbeiten als wegzuputzen / streichen, ohne die Kosten- und Detailkeule schwingen zu wollen.

Schönes Haus, unaufgeregt, sauber durchgearbeitet mit dem Charm eines Altbaus. Da wäre ich gerne zur Schule gegangen.

 
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