Gemunkelt wurde schon länger, seit gestern liegt die Karte auf dem Tisch: Der Plan für die „City West und die Historische Mitte Berlins“. Schon im Vorfeld als „Masterplan“ verschrien, sehen seine Autoren, Berlins Stadtentwicklungs-Staatssekretär Hans Stimmann mit Stadttheoretiker Dieter Hoffmann-Axthelm und Architekt Bernd Albers (für die City Ost) sowie Fritz Neumeyer und Manfred Ortner (für die City West) das „Planwerk Innenstadt“ allerdings eher als einen „im Entstehen begriffenen Vorentwurf“.
Vorgesehen ist vor allem ein massiver Eingriff im Berliner Stadtbezirk Mitte. Nachverdichtung heißt hier die Maxime, und das vor allem durch an die traditionelle Traufhöhe gebundene Blockstrukturen. Straßenräume sollen auch in der City West rückgebaut werden, das heißt auf das Maß der historischen Straßenbreite. Insgesamt sehen die Autoren des Planwerks vier Millionen Quadratmeter Bruttogeschoßfläche vor – viermal soviel wie das gerade entstehende Volumen rund um den Potsdamer Platz. 60 Prozent Wohnungen sind vorgesehen. Durch ein dichtes Gebäudeband westlich und östlich des Kulturforums wollen die Planer zudem auch die Stadthälften zusammenwachsen lassen. Bevor aber aus dem Entwurf Realität wird, muß mit Baustadträten und der Senatsverwaltung für Bau und Verkehr diskutiert werden. Und nicht zuletzt der Sturm aus der Öffentlichkeit beruhigt werden: Das „Planwerk Innenstadt“ stimmt nicht mit dem bereits bestehenden Bereichsentwicklungsplan des Bezirks Mitte überein, PDS und Grüne fordern ein „offenes Verfahren“ statt der „herrschaftlichen Attitüde von Oben und von Westen“, die die Stadtplanungsgeschichte der DDR ungeschehen machen wolle.

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