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08.11.2022

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Aufgestockt und angeschmiegt

Internationaler Hochhaus Preis 2022 für 3XN


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Die zehnjährige Jubiläumsausgabe des Internationalen Hochhaus Preises konnten 3XN (Kopenhagen) mit ihrem aufgestockten Bürohochhaus Quay Quarter Towers in Sydney für sich entscheiden. Höchste Priorität hatte für die Jury unter Vorsitz von Sven Thorissen, Direktor bei MVRDV (Rotterdam), die Verantwortung der Projekte gegenüber der Umwelt und zukünftigen Generationen. Ein allgegenwärtiges Thema, doch im Falle von Hochhäusern sicher besonders betrachtenswert – benötigen sie doch aufgrund ihrer schieren Größe und statischer Anforderungen einerseits sehr viele Ressourcen, bieten sie andererseits aber auch Potenzial für flächenarme Nachverdichtung.

Unter den übrigen vier Finalisten fanden sich das skulpturale Vancouver House von BIG – Bjarke Ingels Group (Kopenhagen/ New York), das dreiteilige Hochhausensemble TrIIIple Towers in Wien von Henke Schreieck Architekten (Wien), der schlichte Wohnturm The Byant in New York von David Chipperfield Architects (London) sowie das vertikale Gerichtsgebäude Singapore State Courts in Singapur von Serie Architects (London) mit Multiply Architects (Singapur) und CPG Consultants (Singapur), dessen offene Fassade mehrere extensiv begrünte Freiräume umschließt.

3XN überzeugte die Jury mit einer Maßnahme, die mittlerweile eigentlich an der Tagesordnung im gegenwärtigen Bauen steht – nur nicht bei Hochhausprojekten. Statt das bestehende Bürohochhaus des Auftraggebers AMP Centre Tower, das 1976 von Peddle, Thorp & Walker errichtet wurde, abzureißen, stockten die Architekt*innen den Vorgängerbau um einige wenige Geschosse auf und erweiterten ihn seitlich im großen Stil. Während die Fassade neu hinzugefügt wurde, konnte ein Großteil der Rohbaustruktur mitsamt des Gebäudekerns in den Neubau integriert werden. Dadurch wurden laut eigenen Angaben rund 7.300 Tonnen Kohlenstoff eingespart. Aus Sicht der Jury stellt der Bau damit „eine außergewöhnliche Kombination aus Upcycling und Nachverdichtung“ dar.

Der seit 2014 vergebene Preis gilt als weltweit wichtigste Auszeichnung für Hochhäuser und wird alle zwei Jahre vergeben. Organisiert und finanziert wird er gemeinsam von der Stadt Frankfurt am Main, dem Deutschen Architekturmuseum (DAM) und der DekaBank. Das siegreiche Büro erhält eine Statuette von Thomas Demand sowie eine Gewinnsumme von 50.000 Euro. Vor zwei Jahren konnte OMA mit ihren pixelartigen Doppeltürmen in Stockholm gewinnen. Am heutigen Abend findet ab 18 Uhr in der Frankfurter Paulskirche die feierliche Preisverleihung statt. Von Donnerstag, 10. November 2022 bis Sonntag, 22. Januar 2023 sind zudem alle Finalisten in der Ausstellung „Best High-Rises – Internationaler Hochhaus Preis 2022/2023“ im Museum Angewandte Kunst in Frankfurt am Main zu sehen. (mh)

Fotos: Adam Mørk, Phil Noller


BauNetz ist Medienpartner des Internationalen Hochhaus Preises 2022/23. Mehr Infos unter: international-highrise-award.com


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Kommentare

3

stph | 09.11.2022 09:21 Uhr

Gewinner

Ganz aufgelöst in ein Gefüge im micro und macro und kann damit Ausgangspunkt eines abstrakten Gefüges der ganzen Stadt werden. Wichtig wäre die Gegensätzlichkeit und das sich damit spielerische ergänzen der Fassaden und so immer weiter. Wegen seiner Größe ein mega Puzzle. Ein -offenes- erweiterbares Gefüge. Die Größe der Teile ist dann nicht mehr ihre vorherrschende Eigenschaft sondern ihre Differenz.

2

Anton Schedlbauer | 08.11.2022 19:56 Uhr

Was tun?

Sears sind Anfang der 90er-Jahre vom Sears Tower in einen Neubau ca. 20 - 30 km außerhalb von Chicago gezogen. Das ganze Gelände mit den Büros für ca. 6000 Mitarbeiter und allen dazugehörigen Einrichtungen hat geschätzt ca. 500 m Durchmesser. Das kann auch nicht die Lösung sein.
Was tun? Ich weiß es nicht.

1

Dipl.-Ing. Architekt Peter Wulf | 08.11.2022 17:10 Uhr

Hochhäuser nachhaltig? Nachteil für Umgebung

Die Hochhäuser mögen in Bezug zum Flächenbedarf nachhaltig sein.
Ihre Bauherrn und Nutzer nehmen keinerlei Rücksicht auf die "Normalen Bewohner " der verdichteten Stadt die in Ihrem Schatten leben und Arbeiten müssen.
Die im Foto zusehenden niedrigen Häuser z.B. in Höhe der "Berliner Traufkante " leben im "Schatten dieser Kollosse ohne Sonne und Tagelicht.
Die "Oberschicht" der Reichen können auf Ihre Armen Mitbürger herabschauen.
Welche Rolle spielt noch der Mensch? der sich in den Schluchten ohne Auto per Fuß bewegt!
Das Personal ,Dienstleister und Angestellte werden kaum in den Gebäuden Wohnen.
Ich habe 1968 als junger Architekturstudent einige Tage in einem Hotel an einer der Hauptstraßen nahe Medison Squergarden gewohnt. Der Straßenlärm Abgase des Verkehrs waren unerträglich ?
Eliten und Stararchitekten bauen für Ihr "eigenes EGO " kaum einer würde selber im "unteren Bereich
der Menschensilos " leben wollen.
Die Vereinzellung der Menschen nimmt in den Megastädten zu, Treffpunkte im Freien wie wir sie in Europa in Parks auf Plätzen kennen gibt es nicht mehr.
In China sind derartige Bauten gut zur Überwachung und Kontrolle der Bevölkerung durch die Diktatur.

 
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