Vor zwei Tagen haben wir bereits einen Neubau des Büros kister scheithauer gross ksg (Köln/Leipzig) im hohen Norden vermeldet (siehe dazu BauNetz-Meldung vom 21. September 2011). Heute nun geht es ans andere Ende der Republik: In der sächsischen Bergbaustadt Freiberg konnte das Büro gerade einen Neubau eines Forschungsgebäudes der TU Bergakademie Freiberg eröffnen. Der Entwurf für den Neubau war 2009 aus einem VOF-Verfahren als Sieger hervorgegangen (siehe dazu BauNetz-Meldung vom 8. April 2009).

Der dreigeschossige Bau beinhaltet als Uni-Erweiterung neue Forschungs- und Laborräume des Instituts für Energieverfahrenstechnik und Chemieingenieurwesen. Er befindet sich auf dem Gelände des Lehr- und Forschungsbergwerks „Reiche Zeche“, einer Bergbauanlage eines seit dem Mittelalter ausgebeuteten Grubenfeldes, und schließt hier mit einem gläsernen Übergang an ein Bestandsgebäude der Universität  an.

Die Ansammlung unterschiedlichster Campusbauten erhält durch die Erweiterung des als Haus 1 benannten Bestandsgebäudes im östlichen Bereich des Geländes einen neuen Ankerpunkt. Abgesenkte Höfe im Süd- und Nordosten verbinden das neu entstandende Ensemble miteinander.

An die vom Bergbau geprägte Umgebung, sichtbar in der traditionellen Schieferbauweise, wollen die Architekten in zweifacher Hinsicht erinnern. Sie beschreiben die Fassade des Neubaus als geschichtet – Putzstreifen, Fensterband, Putzstreifen –, die einen Kontrapunkt zu den bestehenden Lochfassaden mit regelmäßiger Fensteranordnung setzen soll. Zum anderen soll diese Schichtung auf den Ort als Topos des Bergbaus hinweisen.

Fotos: Christian Richters

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