RSS NEWSLETTER

https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Haus_von_Baumschlager_Eberle_in_Amsterdam_1661133.html

30.06.2011

Zurück zur Meldung

Äußerst solide

Haus von Baumschlager Eberle in Amsterdam


Meldung einblenden

Ijburg ist eines der großen Stadterweiterungsgebiete Amsterdams und verteilt sich auf sieben künstliche Inseln mit Wohnraum für 45.000 Menschen. Am Eingang des Haveneilands, der größten Insel, wurde nun der erste von sieben Teilen einer flexibel nutzbaren Blockrandbebauung fertig gestellt, geplant vom Büro Baumschlager Eberle  aus Lochau.

In seinem Erscheinungsbild knüpft das Ensemble mit seinen Fassaden an den klassischen städtischen Geschäftshaustypus mit Kolonnaden, Lochfassade, Balkonen und Steinverkleidung an. Im Inneren jedoch lockt der Neubau potentielle Mieter mit seinem frei gestaltbaren Grundrisskonzept. Alle Einbauten sind reversibel, tragende Zwischenwände statisch nicht notwendig. Stahlbeton-Skelettbauweise, in Kernen zusammengefasste Treppenhäuser, Raumhöhen von sechs oder vier Metern ermöglichen die flexible Einteilbarkeit der Flächen.
Das Gebäude dient nur als „Gehäuse“, jeder Mieter kann seine Vorstellungen individuell bestimmen. Die loftartigen, bis zu 20 Meter tiefen Einheiten können als Büros ebenso genutzt werden wie als Hotel, für Praxen wie für soziale Einrichtungen, als Studios und Wohnungen.

Um das Gebäudekonzept zu erklären, haben die Architekten den Terminus „solide“ gewählt, der dem Projekt auch seinen Vermarktungsnamen „Solid“ gab. Mit dem Namen soll eine Dauerhaftigkeit ausgedrückt werden, die auch in einem funktionalen Sinn gemeint ist: Hochwertige Materialien gepaart mit einer sorgfältigen Ausführung.

Alle Fotos: Werner Huthmacher
 


Auf Karte zeigen:
Google Maps


Kommentare

14

remko | 05.07.2011 11:57 Uhr

mooi

Wer allerdings nur die Grachtentouren in Amsterdam mit Pfannkuchenfütterung inklu absolviert und dann vielleicht noch einen Abstecher ins Van Gogh Museum macht, der könnte tatsächlich ein Bild von der Stadt bekommen, in der dieser Baukörper wie ein Fremdkörper wirkt. Amsterdam ist genauso wie Hamburg, Bremen, Rotterdam und Antwerpen eine Handels- und Hafenstadt. Diese Typologie des Handelshauses und das Volumen findet sich in all den genannten Städten wieder, vielleicht mit Ausnahme der von Deutschen zerstörten.

Gutes Projekt, findet jemand, der seit 9 Jahren in NL wohnt.

13

anneke | 04.07.2011 19:46 Uhr

ortsbezug und -kenntnis

Ich kenne den Ort sehr wohl und habe nicht nur die Bilder weiter durchgeklickt, sondern bin oft genug dort gewesen. Rom und Havanna sind zweifellos schöne Städte. Amsterdam wird trotzdem nie wie Rom oder Havanna aussehen, sondern immer wie Amsterdam. Da hätte man ebensogut das Taj Mahal auf IJburg nachempfinden können.
Um IJburg wirklich zu prägen, kommt der Bau übrigens zu spät, denn um ihn herum ist das Haveneiland längst eine Tatsache. Dass man das Konzept des Solitärs und die dazugehörigen flexiblen Grundrisse auch weniger aufdringlich umsetzen kann, zeigt Block 18 von Claus en Kaan.

12

Bert | 04.07.2011 16:11 Uhr

Stadt bauen

Ich kenne den Ort in amsterdam nicht direkt. Aber unabhängig von seiner optischen Nähe zu Prof. Kollhoffs Architektur, birgt dieses Gebäude, wenn man vor allem den gesamten Block betrachtet ein paar durchaus sinnvolle Aspekte für die Planung von sich verdichtenden Städten. Die Kolonnaden sind erstmal per se städtisch und wir kenne Sie ja nicht nur aus Berlin, sondern aus Rom, Havanna und vielen anderen wunderbaren Städten und sie geben dem Fussgänger einen halböffentlichen Raum zwischen der Strasse und der eigentlichen Nutzung des Gebäudes. Die vergrösserten Raumhöhen und Raumtiefen, geben die im Artikel erwähnten Freiräume für verschiedene Nutzungen ohne von der Fassade abhängig zu sein und trotzdem gibt die Fassade einen gewissen Halt, hat aber auch ihre Gestaltungsspielräume. Wenn man das Projekt kennt, weiss man, dass es die verschiedensten Fassadenstudien dazu gibt. In dieser Hinsicht ist dieses Gebäude sehr "nachhaltig" und solide, weil es gewisse Trends und Moden überdauern wird und die neuen wieder in sich aufnehmen kann. Natürlich wirkt es so noch recht solitär, aber wenn man bedenkt wie schnell sich Städte wandeln, ist es gerade wichtig, dass der "erste Baustein richtig gesetzt ist". -
Am interessantesten wird der Innenhof sein, wenn der Block vollständig ist.

11

rauke rübenstrauch | 04.07.2011 12:34 Uhr

@rob

immer weiter zweifele ich an diesem

FACHFORUM

man muss sich ja nicht unbedingt über das hier gezeigte hinaus über dieses projekt informieren, aber alleine das weitere durchklicken der bilder würde sie darüber aufklären, dass es sich hier NICHT um einen solitär handelt, sondern um einen der ersten bausteine für ein ensemble.

10

Rob | 01.07.2011 18:57 Uhr

Kollhoff?

durchaus schönes Gebäude, aber als Solitär wirkt es so absolut gar nicht...irgendwo in Berlin, in Mitte, ja gerne...aber so...ist es nur ein Fremdkörper...völlig deplaziert, Kolonaden in der Pampa...und Natürlich wird da Kollhoff zitiert, welcher wiederum alles mögliche von damals zitiert, was auch gar nicht schlecht ist, völlig legitim sogar...nur...eben nicht an diesem Platz, an dieser Stelle...es sei denn, da wird ein ordentliches Drumherum geplant...

9

fräulein frei | 01.07.2011 17:21 Uhr

proportionen

@rauke
ich muß Ihre Aussage unterstreichen, die Proportion der Neuen Reichskanzlei darf auf keinen Fall mit diesem Gebäude verglichen werden!
Und freilich: ganz wichtig in einem Forum wie diesem ist die "Beschäftigung mit der Geschichte", bevor man seinen persönlichen Eindruck einfach in drei Sätzen wiedergibt. Und ja, dass Kolonnaden und Arkaden von Fachleuten in Foren wie diesen einfach verwechselt werden riecht definitiv nach Untergang des Abendlandes..schönes Wochenende!

8

rauke rübenstrauch | 01.07.2011 16:23 Uhr

fachforum?


der vergleich mit der reichskanzlei ist ebenso oberflächlich wie dumm. weder von der ästhetik, noch von den protagonisten her ist hier eine verbindung herzustellen. bitte mehr mit der geschichte beschäftigen, wenn hier so unreflektierte sprüche rausgehauen werden!

und ausserdem: es handelt sich um eine KOLONNADE und nicht um eine arkade!

7

Arme Architektenzunft | 01.07.2011 13:43 Uhr

Manchmal muss es eben Kollhoff sein

Also den Kommentatoren auf Baunetz gefällts nicht - das heisst den Menschen vor Ort wirds gefallen.
Kann nur sagen bravo, weiter so! Man hat das Gefühl es ist eines der Bauten, welche unter den auf Baunetz vorgestellten Projekten am langlebigsten sein werden (max. 1 % aller vorgestellten Projekte werden die nächsten 25 Jahre überleben).
Schön, ästhetisch, klassisch, ohne viel Aufriss, würdevoll.
Danke, ein Stadtbewohner

6

L.R. | 01.07.2011 10:22 Uhr

Monumentalarchitektur

Im Grundriss sieht´s noch spannend und sehr sortiert aus..was dann auf dem Bild der Zentralperspektive (!) in die Arkade hinein passiert, lässt einen mit Blick auf die Geschichte allerdings zusammenzucken. Ich schließe mich da Nr.1 an: die Nähe zur Neuen Reichskanzlei ist auf jeden Fall da. Sehr schade bei einem innovativen Büro, wie´s BE ja sonst doch ist und sein möchte.

5

gabor | 01.07.2011 06:43 Uhr

be-export für niederlande

schwer verdaulich! ob ich jemals noch ein buch des büros näher zu gemüte führen werde. wohl nicht, denn das gespann baumschlager-eberle gibt es tatsächlich seit letztem jahr nicht mehr. jeder geht nun einen eigenen weg und ich frage mich, ob das nun hier gezeigte objekt nicht massgeblich zur trennung der beiden "vorzeige-vorarlberger" beigetragen hat. ade b&e und auf ein neues....und hoffentlich in der gewohnten qualität!

4

florian | 30.06.2011 18:28 Uhr

@anneke

"willkürlich vor sich hin historisiert"!!! hahaha! großartige formulierung! gruß aus berlin, wir wissen genau, wie sich das anfühlt!!

3

anneke | 30.06.2011 16:36 Uhr

Anknüpfen?

"In seinem Erscheinungsbild knüpft das Ensemble mit seinen Fassaden an den klassischen städtischen Geschäftshaustypus mit Kolonnaden, Lochfassade, Balkonen und Steinverkleidung an"

Ja, nur dass es diesen Typus in Amsterdam gar nicht gibt und auch noch nie gab. Das Gebäude ist ein völliger Fremdkörper, der ungelenk und proportionslos auf einem Eckgrundstück steht und willkürlich vor sich hin historisiert. Auf den Fotos sieht man das natürlich nicht, weil jeglicher Kontext ausgeblendet ist.

2

rauke rübenstrauch | 30.06.2011 15:55 Uhr

BE goes kollhoff?


wo sind die beiden denn da gelandet? aber nicht ganz unspannend, wie man durch die plastisch durchgebildete fassade von dem klotzigen baukörper und der montonen struktur ablenkt.

ist das eine uhr auf bild 14? sehr cool!

sind das tatsächlich kunststofffenster?

da komm ich doch auch mal in zitier-laune... wir stehen selbst enttäuscht und sehn betroffen
den vorhang zu und alle fragen offen!

1

peter | 30.06.2011 15:47 Uhr

zu solide?

Quo vadis, Niederlande, quo vadis, Baumschlager Eberle?
Historismus? Stalinismus? Faschismus? Kitsch? Kollhoff reloaded?
Einige Details sind vielleicht ganz nett, aber der Gesamteindruck oszilliert irgendwo zwischen Investorenarchitektur und Neuer Reichskanzlei.

 
Mein Kommentar
Name*:
Betreff*:
Kommentar*:
E-Mail*:

(wird nicht veröffentlicht)

Zur Durchführung dieses Service werden Ihre Daten gespeichert. Sie werden nicht an Dritte weitergegeben! Näheres erläutern die Hinweise zum Datenschutz.


Ab sofort ist die Eingabe einer Email-Adresse zwingend, um einen Kommentar veröffentlichen zu können. Die E-Mail ist nur durch die Redaktion einsehbar und wird nicht veröffentlicht!


Ihre Kommentare werden nicht sofort veröffentlicht. Bitte beachten Sie unsere Regeln.




Alle Meldungen

<

30.06.2011

Korkenzieher

Fußgängerbrücke von Perrault in Madrid

30.06.2011

Serpentine Sackler

Hadid plant Galerie-Erweiterung in London

>
baunetz interior|design
Sanfte Radikalität
Stellenmarkt
Neue Perspektive?
Baunetz Architekt*innen
dasch zürn + partner
baunetz CAMPUS
UmBauLabor
BauNetz Xplorer
Ausschreibung der Woche