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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Gemeinde-_und_Wohnhaus_in_Zuerich_von_helsinkizurich_und_Ramser_Schmid_8317465.html

11.08.2023

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Würfel an Betonskulptur

Gemeinde- und Wohnhaus in Zürich von helsinkizurich und Ramser Schmid


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Auf einem spitzwinkeligen und steil ansteigenden Grundstück im Zürcher Quartier Unterstrass steht die markante Martin-Luther-Kirche. Bisher wurde der expressive, zeltdachförmige Sakralbau mit bunten Glasfenstern und freistehender Glockenturmscheibe über einen älteren Bestandsbau mit Gemeinderäumen erschlossen. Anstelledessen wurde ein Eratzneubau mit hybrider Nutzung errichtet. Das Projekt war aus einem Wettbewerb von 2016 hervorgegangen, den die beiden Zürcher Büros helsinkizurich und Ramser Schmid Architekten für sich entscheiden konnten. In dem neuen Haus wurden neben Saal, Pfarrzimmer und Gemeindebüro sieben Mietwohnungen untergebracht.


In der durch Ulrich Zwingli und Johannes Calvin reformierten Schweiz leben Lutheraner in der Diaspora. Schweizweit existieren nur fünf Gemeinden, die sich auf die Theologie des Wittenberger Reformators berufen. Dazu gehört auch die Evangelisch-Lutherische Kirche Zürich (ELKZ), die 1958 nach Plänen von Franz Steinbrüchel und Ernst-Ulrich Krägel entstand. Deren rund 1.000 über die Stadt sowie die gesamte Nordost- und Zentralschweiz verstreut lebenden Mitglieder haben ihre Konfession zumeist aus ihren unterschiedlichen Heimatländern mitgebracht.

Neben den seit 1996 denkmalgeschützten skulpturalen Kirchenbau setzten die Architekt*innen – klar abgerückt – einen schlichten fünfgeschossigen Kubus mit einem abschließenden Staffelgeschoss. In der Fuge zwischen beiden Gebäuden sitzt das niedrigere Foyer mit einem großen, kreisförmig eingeschnittenen Oberlicht gegenüber dem Eingang. Es vermittelt zwischen Kirchenschiff, Sakristei und den Gemeinderäumen im Erdgeschoss des Neubaus.

Neben den Büroräumen und Wohnungen fasst das 2022 fertiggestellte Haus vor allem einen über zwei Geschosse reichenden Saal mit Holzverkleidung. Die raumhohen Fenster wirken großzügig im Inneren und stärken zudem den Charakter der Hauptfassade entlang Straße. Die Lochfassaden sind mit einem grob aufgetragenen weißen Kellenwurfputz und goldbraun lackierten Fensterrahmen zurückhaltend gestaltet. Schlicht wirken auch die mit sandfarbenen Böden und hellen Wänden ausgestatteten Wohnungen. Einzig der Sonnenschutz aus purpurnem Stoff setzt einen farbigen Akzent. (uav)

Fotos: Andreas Buschmann


Zum Thema:

Kürzlich entstand eine ähnliche Kombination aus sakraler und profaner Nutzung im finnischen Vanta.


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Kommentare

2

Tommi Mäkynen | 14.08.2023 12:54 Uhr

Reaktion auf das Kommentar von 'auch ein'

Die Aussage der Kollege 'auch ein' ist nicht korrekt: der Bestandsbau hatte bereits fünf Stockwerke - die Ausnützung der Parzelle hat sich wenig geändert.

1

auch ein | 14.08.2023 08:24 Uhr

architekt

man muss dazuschreiben, dass der neubau das ziel hatte, das bis anhin nur zweigeschossig bebaute grundstück maximal auszunutzen um auch einnahmen durch vermietung zu erreichen. die räume der gemeidne sind nur minimal gewachsen.
leider völlig daneben, sehr verklemmt und leider entwertet es die "betonecke" sehr. am besten mal anschauen gehen!
es lohnt sich vor allem wegen dem speziellen zeltartigen kircheninnenraum...

 
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