- Weitere Angebote:
- Filme BauNetz TV
- Produktsuche
- Videoreihe ARCHlab (Porträts)
27.06.2025
Denkmal für Queen Elizabeth II.
Foster + Partners planen in London
Queen Elizabeth II. hat Epochen geprägt. Gut 70 Jahre trug sie die Britische Krone und war damit die am längsten regierende Königin der Geschichte – und auf Rang Zwei mit Blick auf König*innen. Einige Jahre nach ihrem Tod möchte man ihr ein Denkmal im St. James Park setzen. Kürzlich wurden die Pläne des Londoner Büros Foster + Partners bekannt gegeben, das zuvor den entsprechenden Wettbewerb gewann.
Ausgelobt hatte diesen Ende 2024 das Queen Elizabeth Memorial Committee, welches sich kurz nach dem Tod der Queen im September 2022 gründete. Die Organisation fordert die partielle Umgestaltung des St. James Park – einem der drei Gärten um den Buckingham Palace. Sie wollen damit einen „Ort der Besinnung“ schaffen und die „Geschichte einer langen Herrschaft“ erzählen.
Die Eingriffe in den denkmalgeschützten Park formulierte die Auslobung präzise: Die Blue Bridge, die aktuell über den See führt, soll verschwinden und durch eine neue Brücke ersetzt werden. Zudem waren repräsentative wie künstlerische Skulpturen und die Verbesserung der bestehenden Landschaftsgestaltung gewünscht. Deren aktuelle Form geht auf eine Umgestaltung des Architekten John Nash aus dem Jahr 1837 zurück.
Die Gestaltung des National Memorial to Queen Elizabeth II. passt hervorragend ins Portfolio von Foster + Partners, die schon andere stadtbildprägende Londoner Bauten planten. So stammen unter anderem das Wembley-Stadion, die Millennium Bridge, der überdachte Innenhof des British Museum, The Gherkin und die ehemalige City Hall aus der Feder des Büros. Norman Foster selbst wurde 1990 von der Queen höchstpersönlich zum Ritter ernannt. In den Jahren darauf lernte er sie bei formellen Anlässen kennen und schätzte nach eigener Aussage ihre „Ungezwungenheit“.
Neben Fosters Team sind vor allem die Arbeiten des Künstlers Yinka Shonibare (London) und der Landschaftsarchitekt*innen von Michel Desvigne Paysagiste (Paris) prägend für den Entwurf. Sie entwarfen unter anderem neue Gärten an beiden Eingängen zum Park. Direkt an der The Mall genannten Prachtstraße des Palasts sollen Besucher*innen bald von einem metallischen Reiterinnenstandbild empfangen werden. Es zeigt Elizabeth, wie sie heroisch auf einem Pferd thront, den Blick nach vorn Richtung St. James’s Palace gerichtet. Am südlichen Eingang soll hingegen das Prince Philip Gate eröffnen. Diesen soll eine Statue zieren, die Queen Elizabeth Arm in Arm mit ihrem Gatten Philip abbildet.
„Das Herzstück unseres Masterplans ist eine lichtdurchlässige Brücke, die Ihre Majestät als vereinende Kraft symbolisiert, die Nationen, Länder, den Commonwealth, Wohltätigkeitsorganisationen und die Streitkräfte zusammenbringt“, so Foster zum Entwurf. Diese Brücke ist mit einer Brüstung aus gewölbtem Gussglass geplant – laut Architekt*innen eine Reminiszenz an die Hochzeitstiara von Queen Elizabeth.
Laut Cabinet Office ist für die Gedenkstätte ein Budget zwischen 23 und 46 Millionen Pfund vorgesehen, umgerechnet also maximal 54 Millionen Euro. Der endgültige Entwurf soll im April 2026 zusammen mit einem sogenannten Vermächtnisprogramm bekannt gegeben werden – genau rechtzeitig zum 100. Geburtstag der Queen. (tg)
Video:
Quelle: Youtube, Foster + Partners
Auf Karte zeigen:
Google Maps
Kommentare:
Meldung kommentieren

St. James Park Lake

Reiterinnenstatue am ehemaligen Marlborough Gate

Eingang am künftigen Prince Philip Gate

Eingang an der Prachtstraße The Mall
Bildergalerie ansehen: 11 Bilder