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21.03.2024

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Multifunktional in Schramberg

Firmenbau von Barkow Leibinger


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In Schramberg zwischen Stuttgart und Freiburg befindet sich das zweitgrößte Firmenareal des Werkzeugmaschinen- und Lasertechnikproduzenten Trumpf. Ebenso wie der Hauptsitz des Unternehmens in Ditzingen prägt es die Architektursprache von Barkow Leibinger (Berlin). Nach dem Masterplan für den bisherigen und zukünftigen Ausbau, einem ersten Erweiterungsbau (2000), einem Entwicklungszentrum (2013) und einem Produktionsgebäude (2017) konnte das Berliner Büro hier 2023 einen Multifunktionsbau fertigstellen.


Auf dem Trumpf-Gelände in Schramberg arbeiten rund 1.400 Menschen. Das nun realisierte Tech Center fungiert als neuer Hauptzugang und „Gesicht“ des Campus. Dem Masterplan entsprechend, der als Grundmodul quadratische, jeweils um einen Innenhof organisierte Baukörper vorsieht, erhebt sich der Neubau auf einem Grundriss von circa 60 mal 60 Metern. Er unterscheidet sich von seinen Nachbarn – überwiegend Produktions- und Forschungsgebäude in metallischer Optik – jedoch durch eine Holz-Glas-Fassade mit stark horizontaler Prägung. Die leicht zueinander versetzten Geschosse bringen Bewegung in den Baukörper. 

Auf vier Ebenen bietet das Volumen eine Bruttogrundfläche von 14.000 Quadratmetern. Darin kommen etwa Labore, Konferenzbereiche sowie ein Betriebsrestaurant mit 400 Sitzplätzen unter. Bedingt durch die Topografie und die besonderen Nutzungsanforderungen der Labore liegen jedoch Teile des Raumprogramms unterirdisch oder wurden in den Hang geschoben. Von außen sichtbar sind also je nach Standort nur die zwei beziehungsweise drei oberen Geschosse. Im zentralen Hof ergeben sich dank der großen Glasflächen Blickbezüge zwischen den verschiedenen Ebenen und Funktionen. Direkt hinter der Fassade befindet sich hier die eindrucksvolle Erschließung mit zwei gespiegelten gegenläufigen Treppen.

Im Erdgeschoss bestimmen Sichtbeton- und Lärchenholzoberflächen das Bild. Die in einer „Dreiecks-Struktur untergliederten Abhangdecken“ nehmen bereits die hölzerne Dachkonstruktion vorweg, die das Betriebsrestaurant im obersten Geschoss prägt. Zwischen dessen Fichtenholzträgern liegt dort jeweils ein Paneel aus zwei mit Akustik-Vlies belegten Blechen, deren leichter Versatz einen Moiré-Effekt erzeugt. Mit den weiten Blicken in die umgebende Landschaft soll der Raum laut Barkow Leibinger auch als Ort der Erholung dienen. 

Der interne Zugang für die Mitarbeitenden befindet sich im Gartengeschoss auf der Ebene -1. Hier besteht auch eine direkte Anbindung an die benachbarte Produktion. Auf diesem Verwaltungs- und Laborgeschoss ist unter anderem ein flexibel zusammenschaltbarer Konferenzbereich für bis zu 100 Menschen untergebracht. Die darunter liegende Ebene -2 nimmt Testlabore ohne Tageslichtbedarf, Umkleiden sowie Lager- und Technikflächen auf. (da)

Fotos:
Simon Menges


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Auch in Chicago und Warschau planten Barkow Leibinger bereits im Auftrag von Trumpf.


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Kommentare

4

Architekten bauen für sich, | 23.03.2024 13:42 Uhr

und machen sich damit bekannt.

In anderen Fällen mit kleinen Projekten, das erste Haus, das Feriendomizil, ein Umbau oder Anbau des elterlichen, verwandtschaftlichen Familienwohnhauses.


Immer seltener gibt es offene Architekturwettbewerbe, in denen große Projekte auch jungen oder noch unbekannten Architekten geöffnet werden.

Selbst bei vorhandenen Wettbewerben werden die immer gleichen Büros (vor-)ausgewählt.


Neztwerke spielen eine entscheidende Rolle.

Und in jedem Jahrzehnt gibt es eine bestimmte Modearchitekur, Zeitgeschmack.




Wer hat schon die Gelgegenheit, wie Barkow Leibinger, einer Firmenzentrale in dieser Größenordnung einen architektonischen Stempel über zwei Jahrzehnte aufzudrücken?

Barkow Leibinger können auf verschiedene Netzwerke zurückgreifen.

Wir haben hier bei Trumpf das Glück, dass wir als Interessierte dadurch gute Architektur erleben können. Die Mitarbeiter freut es vielleicht auch.


Die Grenzen der Netzwerke zeigen, dass Barkow Leibinger trotzdem nicht jeden Auftrag bekommen, zum Beispiel nicht das Museum der Kunst des 20. Jahrhunderts in Berlin bauen durften, obwohl der Entwurf vielversprechend aussah.

Trotz Bekanntheitsgrad von BL und Projekten in Berlin, die man als Leuchttürme begreifen kann.

Der Wettbewerb wurde anders entschieden und nicht unbedingt zum Wohle Berlins.




Letztendlich wäre es wünschenswert, wenn Architekturaufträge anders vergeben und von Bauherrenseite anders begleitet würden.

Denn sonst braucht es keine Architekten mehr, nur Bauingenieure.

3

@Tim | 23.03.2024 13:23 Uhr

2 Abliefern

"Ebenso wie der Hauptsitz des Unternehmens in Ditzingen prägt es die Architektursprache von Barkow Leibinger (Berlin). Nach dem Masterplan für den bisherigen und zukünftigen Ausbau, einem ersten Erweiterungsbau (2000), einem Entwicklungszentrum (2013) und einem Produktionsgebäude (2017) konnte das Berliner Büro hier 2023 einen Multifunktionsbau fertigstellen."

Das war der Aufhänger des Artikels von Baunetz.

Es geht eher darum, was Architekten Gutes schaffen, wenn Sie sich nicht allein den Wünschen von Investoren beugen müssen, die an guter Architektur ein nachrangiges Interesse haben, deren Prioritäten anders gesetzt werden.

Wenn Architekten bauen, für sich selbst, für die Familie, können sie sich mit guter Architektur bekannt machen und das kann für das Büro Qualittätsmerkmal und Selbstverständlichkeit werden - auch für Bauherren, die dann als Dritte beauftragen.

2

Tim | 22.03.2024 18:27 Uhr

Erbe

@1

Stimmt. Aber auch als Erbin muss man abliefern.

Und das schafft Barkow Leibinger sehr oft.

1

Ich mag die Deckenkonstruktionen, | 21.03.2024 19:05 Uhr

die es bei Trumpf-Gebäuden immer gibt.

Aber vielleicht nicht als Muster auf Gipskarton übertragen?

Gefällt mir trotzdem.

Und, was eventuell erwähnt werden kann, wenn man schon schreibt, dass Barkow Leibinger immer für Trumpf bauen. Das Mittelstandsunternehmen gehört der Leibinger Familie.

Als Milliardärserbe kann man sich leichter gute Aufträge selbst kreieren, ohne auf Investorenwünsche Rücksicht nehmen zu müssen und allzu sehr in schlechte Architektur gedrückt zu werden.

 
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