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12.02.2007
Dokthörn und Delphinium
Finalisten für Bibliotheksanbau in Stockholm
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Alexander Lusin | 12.02.2007 17:50 UhrBekannte Tatsache
Es ist eine bekannte Tatsache, dass in fast allen europäischen Nachbarstaaten (zumindest im öffentlichen, oft aber auch im privaten Bereich) innovativer entworfen und gebaut wird als in Deutschland. Es seien nur kurz unsere direkten Nachbarn Niederlande oder Schweiz oder etwas weiter entfernt Spanien erwähnt. Schweden scheint auf dem besten Weg dahin. Das Architektur immer subjetiv betrachtet wird, ist ebenso klar. Aber gleich 4 bis 5 spannende Projekte in einem Wettbewerbsverfahren und auch noch unter den besten sechs Arbeiten habe ich zumindest in deutschen Wettbewerben in den letzten Jahren nicht gesehen. Ich lasse mich aber gerne eines besseren belehren!!!!
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Jakob Schoof | 12.02.2007 16:40 UhrSelbstmitleidenswert?
Ist es nicht lustig, wie europäische Architekten flächendeckend das sprichwörtliche "Gras in Nachbars Garten" grüner finden als das eigene? Vor nicht einmal einem halben Jahr hat mir ein Bekannter aus Stockholm genau das Gleiche erzählt - nur dass dabei die Rollen von Deutschland und Schweden vertauscht waren. Sein Tenor: Schweden sei, was die Architektur angeht, zurückgeblieben und stockkonservativ. Es mag daher sein, dass die Schweden mit diesem Anbau an Asplunds Jahrhundertbauwerk wirklich "über den eigenen Schatten" gesprungen sind. Aber auf die Verhältnisse im ganzen Land übertragen lässt sich das Leuchtturmprojekt m.E. dennoch nicht.
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Alexander Lusin | 12.02.2007 16:08 UhrBeneidenswert!
Deutschland, nimm Dir ein Beispiel an Schweden! Alleine die wenigen Bilder machen Appetit auf mehr und lassen spannende Räume erwarten. Hier zeigt sich ein Offenheit einer spannenden Architektur gegenüber, die man sich in Deutschland gerade im Hinblick auf die immer gleichen Wettbewerbsergebnisse von Herzen wünschen würde! Herzlichen Glückwunsch, Stockholm!
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M. Niemeyer | 12.02.2007 18:16 UhrGut und trotzdem Schlecht.
Also, ganz klar - die Stockholmer haben bis hierher großen Mut bewiesen. Denn schließlich waren ja nicht nur Professionelle zugelassen, sondern im Prinzip durfte sich jeder ohne Restriktion beteiligen. Egal ob man was davon versteht oder nicht. Damit ist sicherlich auch die hohe Anzahl an Beiträgen zu erklären.
Aber mal ganz ehrlich: das kann doch nicht das Ziel sein, sich mit mehr als 1000 Kontrahenten rumzuschlagen. Volkswirtschaftlich eine Katastrophe. Schließlich ist das nicht nur mal eben einen Lottoschein ausfüllen gehen, sondern jeder hier kann sich ausmalen (oder auch nicht), was das Zeit und Geld für die Teilnehmer gekostet hat.
Und ausserdem: die Jury war wohl ziemlich überfordert. Wenn man manche Beiträge und dann das Ergebnis der Jury gesehen hat. Man darf sich nur wundern, bzw. enttäuscht sein.