- Weitere Angebote:
- Architekturforum Livingwood
- Filme BauNetz TV
- Produktsuche
- Videoreihe ARCHlab (Porträts)
12.12.2022
Gegen den Abrisswahn
Deutsche Umwelthilfe und Architects for Future stellen Negativliste vor
13
KuMiKö | 15.12.2022 16:44 Uhrder Markt könnte regeln
Steile These:
Würde man die Mehrwertsteuer auf bauprodukte durch eine gestaffelte, an die CO2 - Emmission bei Herstellung und Nutzung gebundene Steuer ersetzen, würde sich das Thema Abriss vs,. Neubau und die Diskussion über das Für und Wider ganz schnell von selbst regeln.
12
Tobias | 13.12.2022 15:09 UhrGeld regiert die Welt!
Ich kann beide Seiten verstehen;
den Eigentümer / Investor, der max. Geld verdienen möchte und die Leute, die den Bestand erhalten und das Klima schützen möchten.
Das Bauen ist wohl noch viel zu BILLIG!
Vor allem die Rohstoffe.
11
peter | 13.12.2022 14:03 Uhrin köln wären sie sicher froh gewesen,
wenn sie die oper doch besser abgerissen hätten.
10
Stefan | 13.12.2022 13:05 Uhr@Markus
Das Problem ist eher, dass alles erlaubt ist, was die Bau- (und Abriss-)wirtschaft und den damit verbundenen Kapitalfluss beschleunigt. "Alles verbieten?" ist insofern eine Frage, die den "Business as Usual" nur unzureichend hinterfragt. Sage ich jetzt mal so in meinem jugendlichen, vorzeitig ergrauten Leichtsinn. Sorry.
Und zum Thema Beschleunigung, Raum und Zeit: Paul Virilio ist zwar 2018 gestorben, sein Buch "Rasender Stillstand" von 1990 ist jedoch immer noch hoch-aktuell. Und: die (gebaute) Umweltproblematik weist ja inzwischen offenkundigere Prämissen aus als Anfang der 1990er, oder?
9
RDB | 13.12.2022 12:27 UhrGenehmigungspflicht
Die Frage, warum das notwendige Bauen mit massiven Regularien belegt ist, wärend das zu vermeidende Abreisen relativ frei vonstatten geht, kann man schon mal stellen.
8
Adrian | 13.12.2022 11:18 Uhrwahrer Preis
man müsste nichts verbieten - also auch keine Angst vor mehr Regularien - einfach mal den wahren Preis eines Abrisses benennen und auch umsetzen! Wer abreißen will muss deftig zahlen und wenn er das dann dennoch kann, wird das Geld in einen Sozialtopf angelegt mit Benefit für mehr Erhalt - wo er sinnvoll, aber bis jetzt nicht rentabel ist.
7
arcseyler | 13.12.2022 10:31 Uhr....
Wegen der aufwendigen und teuren Interimsunterbringung, was ja oft ein Argument für Neubau ist, besser eine Sanierungskette. Oder Neubau und Umnutzung Bestand.
Architekten müssen auch für Wertschätzung von Bestand argumentieren (wollen und können). Sie sind dafür zuständig. Bauen ist immer auch ganz nah bei kaputtmachen.
6
Markus | 13.12.2022 07:21 UhrAlles verbieten?
Trotz so vieler bestehender Regelungen und Gesetze wird bei jedem Problem der Ruf nach weiteren Regularien laut - und gleich erstmal ein "Moratorium" gefordert. Kein Wunder dass Bauen immer schwieriger und langwieriger und teurer wird. Warum darf ein Besitzer nicht handeln wie er und sein Planungsteam sich das sicherlich sorgfältig überlegt haben? Warum alles vorschreiben? Warum alles immer verbieten wollen?
Ich kenne die hier vorgetragenen Beispiele nicht, ich denke es ist auch zu einfach ein paar "offensichtliche" Beispiele zur "Diskussion" zu stellen. Ich gehe aber davon aus, dass die Beteiligten lange und sorgfältig die Argumente abgewogen hatten.
5
BI Jahnsportpark | 12.12.2022 22:45 Uhrnicht nur Investoren
In Berlin verfolgt die SPD-geführte Landesregierung hartnäckig den Abriss eines Fußball-Leichtathletik-Stadions mit 20.000 Plätzen zugunsten eines Fußball-Leichtathletik-Stadions mit 20.000 Plätzen an der selben Stelle. Das Stadion ist übrigens 4 Wochen jünger als Lionel Messi (35); der spielt gerade WM.
4
Klaus Englert | 12.12.2022 18:16 UhrGegen den Abrisswahn
Nicht nur die Wohngebäude im Mettmannkiez, sondern auch die denkmalgeschützte Stadthalle von Mettmann ("Laubfroschoper") soll, nach dem Willen der Stadtverwaltung und des Stadtrates, in dem viele Grüne sitzen, abgerissen werden. Diese Betonmentalität verstößt gegen Einwände, die von mehreren Verbänden geäußert wurden, angefangen beim Bund Deutscher Architektinnen und Architekten BDA, den Architektenkammern der Länder, bis hin zur EU-Kommission, die sich in Gestalt des Green Deal auf eine nachhaltige Bau-wirtschaft verpflichtet hat. Ebenso widerspricht das dem Koalitionsvertrag der Bundesregierung, der anstrebt, im Gebäudebereich zu einer Kreislauf-wirtschaft zu kommen. Nicht zuletzt läuft der Stadthallen-Abriss dem jüngsten NRW-Koalitionsvertrag zuwider, der sich für eine Umbaukultur als gelebte Verantwortung für Nachhaltigkeit einsetzt. Eine Neue Umbaukultur fordert auch die Stiftung Baukultur in ihrem neuen Baukulturbericht. Dieses Ziel hat sich zusehends in der deutschen Politik durchgesetzt, nur ist davon leider wenig zu sehen. Der Aktion der Deutschen Umwelthilfe und Architects for Future ist voll zuzustimmen.
3
rabl | 12.12.2022 17:58 Uhrabrisswahn
die liste liesse sich beliebig und seitenweise fortsetzen. dabei ist im regelfall die sanierung nicht nur ökologischer, sondern auch kostengünstiger als abbruch und neubau.
so sollen z.b. am bodensee 2 krankenhäuser abgebrochen, 1 im gleichen landkreis stillgelegt und stattdessen einen neubau an andere stelle auf der grünen wiese ersetzt werden.
ein versagen der politik auf ganzer linie, vom bund übers land bis in die kreistage.
2
Stefan | 12.12.2022 17:43 UhrFreie Märkte, die Bodenfrage, der Bestand u.v.m.
Dlie Liste kann quasi unendlich weitergeführt werden. "Freie Märkte" ohne entsprechende Verpflichtungen für Investoren, deren Geschrei ja auch entsprechend laut hörbar wird, wenn eine(r) ihre "Freiheiten" einschränken will, sind eben nur für wenige wirklich "frei".
Aber auch das ist zu einfach: Nutzer und Investoren sind ja keine homogenen Massen. Eine "Bauwende", also Behebung der gewaltigen Umsetzungsdefizite im Bestand gelingt nur, wenn viele Anreize: Ge-, Verbote und Initiativen ineinandergreifen. Davon sind wir immer noch ganz weit entfernt. Zumal bei rund 40% des Mietwohnungsbestandes in eher "kleinteiligem Streubesitz" allerorten in D. Und die Bodenfrage per se, und und und.
Aber immerhin: DUH und A4F bringen wenigstens das Dilemma etwas schärfer nach vorne als Kammern u.a.
1
Hinrich Schoppe | 12.12.2022 16:32 UhrKleben...
...müssten wir alle den Verantwortlichen welche.
Dabei scheint klar, wer die Verschlankung der Bauordnungen fordert, die dann so einen Unsinn wie genehmigungsfreie Abrisse zustande bringt.
Muss erst wieder geklagt werden wegen Versündigung an der Allgemeinheit? Und macht den Müll endlich teurer!
Ach ja kleben:
Ich erwarte Klebeaktionen an Abrissgebäuden.
Staudenhof bietet sich an, gerade da.
Falls im Raum Dresden etwas geplant ist gebt mir Bescheid. Ich saniere gerade ein - jetzt nicht mehr - baufälliges Gebäude, was jeder "normale" Mensch trotz Denkmalschutz in die Grube geschoben hätte und habe sehr viel Baukleber übrig...
Danke.

Hort Kinderland in Schildow, Brandenburg vor drohendem Abriss

Der Staudenhof in Potsdam, dessen Abriss für Mitte 2023 geplant ist

Wohngebäude an der Tegeler Str. im Mettmannkiez in Berlin, den Abriss verhinderten bislang Fledermäuse

Bezahlbarer Wohnraum an der Habersaathstraße in Berlin soll Luxuswohnungen weichen
Bildergalerie ansehen: 7 Bilder
14
Stefan | 16.12.2022 08:45 Uhr@KuMiKös steile These
Die Steuerprogression der Mwst. zur Evaluierung von grauen und Nutzungskosten von Bauprodukten würde beim derzeitigen Stand der Dinge auf "freien Märkten" wahrscheinlich eher zu neuen Labelfluten zum Grünwaschen eben dieser Bauprodukte führen. Und damit Abriss vs. Sanierung noch zusätzlich zugunsten des Ersteren befeuern.
Die Bauwende ist nur ein sehr wichtiger Teil der vielen Transformations- und Innovationsprozesse, die es zu steuern gilt und bei denen ganz wesentlich auch die Arbeitswelten von Hand- und Planwerk sich zudem anders aufstellen müssen. Was Kammern und Berufsverbände indes viel zu wenig bis gar nicht auf dem Schirm haben. Was insofern auch viel zu wenig überhaupt erörtert wird, etwa: LP5-8 d. HOAI und eine viel weitergehende Ausformulierung derselben im Hinblick auf die Bewertung vom Bestand und seiner Wiederverwertung, verbindliche Quoten beim Einsatz von Recycling.Materialien, in diesem Kontext die Bau- und Evaluierungsprozesse begleitende (KFW- et alii) Förderprogramme für Eigentümer auch von "kleinteiligem Streubesitz" von Wohnimmobilien bis hin zu Liegenschaftsverwaltern von Instituten und gewerblich genutzten Gebäuden. Unter anderem.