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29.03.2017

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Warten mit Stil

Bushaus und Uhr in Landshut von Max Zitzelsberger


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Regionale Baukultur ist ein Zauberwort – hervorragende Neubauten machten Vorarlberg zum Architekturmekka. In vielen deutschen Bundesländern wünschen sich Architekten und Politik ähnliche Ergebnisse. Die eigene Nachbarschaft soll nicht nur schön aussehen, sondern auch unverwechselbar sein und Touristen anziehen. Ein bisschen Geld ist eine gute Voraussetzung, um überhaupt zu bauen, aber eine boomende Bauindustrie bedeutet oft auch billige und schnelle Massenware. Und doch ist Bayern auf einem guten Weg.

Der junge Münchner Architekt Max Otto Zitzelsberger hat im beschaulichen Städtchen Landshut ein Bushäuschen mit passender Uhr umgesetzt, die er selbst als „Hinweis auf die fehlende Qualität städtischer Möbel“ versteht. Die rote Eisenkonstruktion entstand mit statisch-konstruktiver Begleitung von Gordian Kley von merz kley partner. Sie erhielt ein Kupferdach mit hölzerner Unterkonstruktion. „Bilder der Stadt des 19. Jahrhunderts“ inspirierten den Architekten zu dieser „Reminiszenz an die Industriekultur“, die auch an Masten der Hochspannungsleitungen denken lässt.

Die stark historisch geprägte Form passt in das Ambiente verschiedener Zeitschichten am Bismarckplatz vor dem Hintergrund des Klosters Seligenthal – der Neubau wirkt auf gute Art aus der Zeit gefallen. Während Bushaltestellen in den Großstädten inzwischen mit LED-Display und digitalen Werbetafeln mit Bewegtbild ausgestattet sind, wurde hier komplett auf moderne Technik verzichtet. Dabei könnte das zeitgenössische Wartehaus durch etwas moderne Technik auch an Bedeutung gewinnen: Im neuseeländischen Auckland sollen beispielsweise Solarzellen und WLAN zur neuen Standardausstattung für Bushaltestellen werden. (dd)

Fotos: Sebastian Schels


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

14

Johann Maier | 30.03.2017 19:26 Uhr

Zwei sind eins zuviel

Die Uhr erinnert mich an eine Tusche-Zeichnung in dem Buch "Der Räuber Hotzenplotz". Nicht schlecht, aber irgendwie skurril.

13

Landshut | 30.03.2017 16:32 Uhr

ach ja

Als ich zum letzten Mal an diesem Platz war, sah ich neue Gehwege, neuen Straßenbelag und daneben einstürzende Bürgerhäuser (im Kern Mittelalter!). Erster Gedanke: Straßenbau first! Die Bushaltestelle stand noch nicht. Doch jetzt: Hier fängt Baukultur an! Ob's die Stadt damit aber wirklich erst meint wird man sehen - daran, ob sie sich der verschrobenen Häuser in der Wagnergasse annimmt. Sonst bleibt Landshut eine vom Potential großartige, in der Realität aber zutiefst traurige Stadt.

12

T.C. | 30.03.2017 15:28 Uhr

sehr schön

Es ist doch hier ein wirklich einfühlsames Projekt mit einem sehr interessanten Tragwerk entstanden.
Einziger Kritikpunkt: Das Dach mit der außenliegenden und farblich unpassenden Rinne hält qualitativ nicht dem gestalterischen Anspruch stand. Warum nicht gleich ohne Rinne, wenn das Wasser nicht abgeführt wird?

11

a_C | 30.03.2017 12:28 Uhr

Gute Architektur muss auf jedem Level funktionieren...

"Schönes Projekt" und "Warum gibt es sowas nicht öfter?" sind die ersten Gedanken. Und dann denkt man weiter:

1. Das Bushäuschen ist durchaus innovativ, aber welcher arme Mensch putzt da den gläsernen Wetterschutz? Und wie putzt er ihn, von beiden Seiten? Sowas muss zu Ende gedacht sein.

2. Das Biedermeier-Gewand des Uhrturms funktioniert nicht mit diesem modernen Ziffernblatt. Jedenfalls nicht, solange das Ziffernblatt nicht eleganter / feiner daherkommt.

3. Die Kaffeemühlen-Uhr und das Bushäuschen mit seiner "Reminiszenz an die Industriekultur" werden auch durch die gleiche Farbgebung nicht zu einer funktionierenden gestalterischen Einheit.

Etwas weniger historisierende Elemente bei der Uhr hätten nicht nur ihr, sondern auch dem Bushaus gut getan. Die "verschiedenen Zeitschichten am Bismarckplatz", von denen hier die Rede ist, sind für den Platz ok, sollten aber nicht innerhalb eines Objektes aufeinandertreffen. Das ist einmal zuviel um die Ecke gedacht; es kann kein Betrachter nachvollziehen, sodass dann eher vom Unvermögen des Architekten ausgegangen wird als von einem bewussten Bruch in der Gestaltung.

Wie gesagt, ein schönes Projekt, dem man gewünscht hätte, sich stärker auf die eigenen Innovationen und guten Ideen konzentriert zu haben statt mit der Geschichte des Ortes zu kokettieren.

10

auch ein | 30.03.2017 11:08 Uhr

architekt

bin gespannt wie es aussieht wenn die ersten dorf-buben merken, dass es holz ist und mofa-tests machen....

was ist das für ein schräges "ensemble" ?
wer beauftragt sowas ?

ist das kunst am/statt bau? oder hat man einen lokalen "künstler" gefördert ?

9

Uwe G K | 30.03.2017 10:52 Uhr

think about

Eine zeitgenössische Bushaltestelle gewinnt Bedeutung wenn Sie mit WLAN und Solar ausgetsattet ist!? Man muss sich diesen Satz etwas länger durchdenken... an einer Haltestelle wartet man meist nur wenige Minuten... wieso brauchen wir immer und überall Bespaßung, Berieselung...
Und natürlich Solar ist ökologisch... aber gar kein WLAN und SOLAR noch ökologischer...
Ein Buch oder eine Zeitung lesen ist doch die Alternative.

8

Schwabe | 30.03.2017 08:48 Uhr

schön-unpraktisch

Wie sieht das ganze im Gebrauch aus, wenn die Scheiben etc. nicht für den Fotografen herausgeputzt sind?

7

h.S | 29.03.2017 21:46 Uhr

Uhr

Die Uhr ist mit das Beste! Moderne Klassik, sehr fein und passend zur schönen Umgebung.

6

helu | 29.03.2017 20:00 Uhr

Bushaus Landshut

Herr Zitzelsberger macht echt schönes, dummes Zeug!

5

gentlegiant | 29.03.2017 19:25 Uhr

ja und nein

Schöne Haltestelle, hässliche Uhr.

4

willi wunzi | 29.03.2017 18:57 Uhr

chapeau

hut ab vor dem jungen kollegen.
sehr sensibel und gut gemacht

3

Mr. Riös | 29.03.2017 16:30 Uhr

dieser...

Herr Zitzelsberger macht echt schönes Zeug!

2

Toni Tek | 29.03.2017 15:59 Uhr

analog!

sehr schön!

1

RjAuch | 29.03.2017 15:52 Uhr

Toll!

Tolles Projekt! Schöne Details, schöner Kontest, guter Stadtraum. Einfach schön!

 
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