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19.10.2017

Einmal Finsterwalde, dreimal Potsdam

Brandenburgischer Baukulturpreis 2017


Seit 2009 lobt das Land Brandenburg mit der Architekten- und der Ingenieurkammer alle zwei Jahre einen Baukulturpreis aus. Nachdem in der ersten Runde gleich fünf erste Preise verliehen wurden, soll seit 2013 nur noch ein herausragendes Bauwerk den Preis erhalten. 2015 wurde eine Kita des Berliner Büros kleyer.koblitz.letzel.freivogel ausgezeichnet. In diesem Jahr ging der Preis an das Gemeindehaus der Evangelischen Kirchengemeinde Finsterwalde. Gestern wurde die Auszeichnung an den Finsterwalder Architekten Jürgen Habermann, dessen Sohn Clemens Habermann sowie an Lukas Bartke in Potsdam überreicht.

Neben dem neogotischen Pfarrhaus entstand ein zweigeschossiger Neubau mit einem markanten Stufengiebel, der der Gemeinde nun zur Straße hin eine Adresse gibt. „Der konsequente Einsatz von traditionell hergestelltem Ziegelstein, Tür- und Möbeleinbauten in rot geöltem Eichenholz sowie Beschläge aus Rotbronze führen in Kombination mit den Böden aus Beton zu einer in sich schlüssigen, unverwechselbaren, zeitlosen Raumwirkung.“, heißt es in der Jurybegründung.

Die Sonderpreise legen den Eindruck nahe, dass sich die siebenköpfige Jury den preisgeldgebenden Landespolitikern doch irgendwie verpflichtet fühlte. Obwohl unter den 39 eingereichten Projekten viele dabei waren, die die Baukultur im gesamten, ländlich geprägten Bundesland repräsentieren, vergab sie drei Sonderpreise an drei Projekte in Potsdam: das rundum verglaste Innovation Center 2.0 der Firma SAP, die Tragwerkssanierung am Neuen Palais sowie das Wissenschafts- und Restaurierungszentrum der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten.


  • Baukulturpreis (8.000 Euro): Evangelisches Gemeindehaus in Finsterwalde;  Architektur: Jürgen Habermann, Clemens Habermann, Lukas Bartke; Bauherr: Evangelische Kirchengemeinde Finsterwalde

  • Sonderpreis (3.000 Euro): Innovation Center 2.0 in Potsdam; Architektur: SCOPE Architekten; Bauherr: SAP SE

  • Sonderpreis (3.000 Euro): Neues Palais Potsdam – Sanierung der Decke zwischen Marmor- und Grottensaal, Tragwerksplanung: Ingenieurbüro Dr. Krämer, Bauherr: Stiftung Preußische Schlösser und Gärten

  • Sonderpreis (3.000 Euro): Wissenschafts- und Restaurierungszentrum in Potsdam; Architektur: Staab Architekten; Bauherr: Stiftung Preußische Schlösser und Gärten

  • Anerkennung für eine Initiative (1.000 Euro): Errichtung eines Interimsneubaus für ein Studentencafé durch Studierende der Fachbereiche Kulturarbeit, Bauingenieurwesen, Architektur, Restaurierung und Design der Fachhochschule Potsdam

  • Anerkennung für eine Initiative: Lübben (Spreewald) Stadt.Raum.Spree


Christian Keller, Präsident der Brandenburgischen Architektenkammer, lässt sich mit den Worten zitieren: „Hier ging es nicht bloß um stimmige Architekturen, spannende Tragwerke oder nachhaltige Gebäudekonzepte, sondern besonders auch darum, wie diese Werke entstanden sind.“ Ob die Jurymitglieder mit der Geschichte der Potsdamer Projekte vielleicht einfach besser vertraut waren? (fm)

Ausstellung:
25. Oktober bis 16. November, Mo–Do 14–17, Fr 14–19 Uhr
Ort: Geschäftsstelle der Bundesstiftung Baukultur, Schiffbauergasse 3, Potsdam


Zum Thema:

Eine Broschüre wird auf Anfrage versendet. info@ak-brandenburg.de oder info@bbik.de.


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Baukulturpreis: Evangelisches Gemeindehaus in Finsterwalde von Jürgen Habermann, Clemens Habermann, Lukas Bartke

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Sonderpreis: Innovation Center 2.0 in Potsdam von SCOPE Architekten

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Sonderpreis: Wissenschafts- und Restaurierungszentrum in Potsdam von Staab Architekten

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Sonderpreis: Neues Palais Potsdam - Sanierung der Decke zwischen Marmor- und Grottensaal, Tragwerksplanung: Ingenieurbüro Dr. Krämer

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