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11.11.2015

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Am Schopf gepackt

Atelier Thomas Pucher baut Unibibliothek in Graz um


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Ein klarer Glasquader, der wie eine gut gewachste Haartolle stramm über die Traufe eines reich gegliederten k.u.k.-Gebäudes ragt – wegen seiner prägnanten Trennung zwischen Neu- und Altbau hat das Atelier Thomas Pucher den internationalen Wettbewerb der österreichischen Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) für die Universitätsbibliothek in Graz gewonnen. Das Büro, selbst aus Graz, wird das klassizistische Muttergebäude einer ehrwürdigen Buchsammlung restaurieren und ihm einen radikalen Anbau verpassen.

Als größte Bibliothek der Steiermark – mit einem Bestand von vier Millionen Medien – umfasst das Projekt von Atelier Thomas Pucher einen neuen Hörsaal für 430 Studenten, 650 Lese- und Arbeitsplätze, eine Studien- und Prüfungsabteilung und Verwaltungs- und Lagerflächen. Die fertiggestellte Bibliothek wird eine Fläche von mehr als 10.000 Quadratmeter umfassen. Veranschlagte Bausumme: 15,5 Millionen Euro.

Um das gelobte Zusammenspiel von Alt und Neu überhaupt erst zu erzielen, muss sich Thomas Pucher zunächst eines bestehenden Foyergebäudes aus den Siebzigerjahren entledigen. Dieser vorgestellte Anbau verdeckt derzeit noch die historische Front von 1897. Mit der Abtragung des Foyers wird oberirdisch ein neuer Platz auf der Campusanlage entstehen, unterirdisch wird Pucher an dieser Stelle einen großen Hörsaal anlegen. Einen seitlichen Anbau aus den Neunzigern von Günther Domenig behält Pucher und fügt der Bibliothek ein Pendant an der anderen Längsseite des Altbaus an. Dieser neue, gläserne Seitenflügel wird als zentrales Eingangsfoyer dienen, für die Bibliothek und für das direkt anschließende Hauptgebäude der Karl-Franzens-Universität.

Auf das Dach des historischen Gebäudes wird Thomas Pucher schließlich seinen zweigeschossigen Glasbalken setzen, in dem zukünftig 200 Lese- und Lernplätze für Studierende eingerichtet werden. Die transparente Konstruktion ist smart konzipiert: In den Sommermonaten soll es innen durch Beschattungsanlagen mit Lichtlenkungseigenschaften kühl werden, während in den Wintermonaten die Glasflächen zur passiven Nutzung der Sonnenenergie verwendet werden sollen. (sj)


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Kommentare

3

Architektin | 12.11.2015 13:37 Uhr

So einen ...

... Quatsch kann man sich täglich in Aachen anschauen. Das hat nichts mehr mit Städtebau zu tun:

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/e/e2/Aachen_RWTH_Super_C_I.jpg

2

Andrea Palladio | 12.11.2015 11:42 Uhr

Abgesehen ...

von den technischen Vorbehalten, bleibt doch vor allem ein ästhetisches Problem. Warum "entledigt" man sich eines Foyergebäudes aus den 70er Jahren, wie schlecht das auch sein mag, nur um dann eine klobige und unproportionierte, aber unglaublich "transparente" Kiste auf den Bestandsbau zu setzen, der unter dieser Last optisch erdrückt wird? Da helfen dann auch keine hübschen Blattmuster an der gläsernen Decke nicht mehr. Eine Elefantenhorde würde sensibler verfahren.

1

joscic | 12.11.2015 10:03 Uhr

"klarer Glasquader", "transparenz", "Glasbalken"

Es handelt sich hier um eine ziemliche Baumasse, die durch noch so viel Rhetorik und himmelblauer Grafik nicht wegretuschiert werden kann. Unter dem Kragarm wird eine düstere und zugige Fläche entstehen und die großen Glasflächen erzeugen Temperaturprobleme, die nur mit erheblichem technischen Aufwand nachträglich in den Griff bekommen "werden sollen". Smarte Architektur sieht für mich anders aus.

 
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