Die Avenida Central im mexikanischen Morelia führt durch das Viertel Chapultepec Norte. Dort wurden in den 1960er Jahre nordöstlich des durch Kolonialarchitektur geprägten Zentrums der Stadt Ideen der Moderne ausprobiert. Zwischen zwei Hauptverkehrs- und Geschäftsadern verlaufend, bietet die Allee einen Ort zum Verschnaufen: Breite Fußwege und ein Mittelstreifen voller – alljährlich für zwei Wochen purpurn blühender – Jacarandabäume zeichnen die ruhige Wohnstraße aus. Hier konnte das Büro Emilio Alvarez Abouchard Arquitectura (Mexiko-Stadt) einen Neubau realisieren, dessen strahlende, klar gegliederte Fassade Werbung für die Nutzung macht. Anstelle eines Wohnhauses mit Vorgarten entstand eine Klinik für Hautmedizin und -kosmetik.

Das dermatologische Zentrum steht direkt an der Grundstücksgrenze und schließt mit den Sichtschutzmauern der Nachbarhäuser ab. Die einzelnen Stockwerke der Stahlstruktur sind durch weiße, unverblendete Träger markiert. Das Ladenlokal im Erdgeschoss springt an Vorder-und Rückansicht etwas zurück. Auf dem so überdachten Bürgersteig sollen künftig Café-Tische stehen, zudem wird damit die Einfahrt auf den rückwärtigen Parkplatz ermöglicht. Auf den ersten beiden Obergeschossen befinden sich die Untersuchungsräume der Hautspezialisten. Sie werden von Norden aus durch Profilbauglas belichtet und erstrahlen im Dunkeln, die Südfassade erscheint verschlossen mit reinweißer Verkleidung.

Schon bei ihrem ungewöhnlichen Fabrikgebäude in Morelia bewiesen die Architekten ihr Faible für Glasbausteine. Und so darf das Material auch bei ihrem neuesten Projekt nicht fehlen. Hier ummantelt das Mauerwerk aus Glas den so klar ablesbaren Fahrstuhlschacht an der Straßenfront. Der führt hinauf zu den Dachterassen und endet auf dem als Büro genutzten, pavillonartigen Staffelgeschoss. (kms)

Fotos: Dane Alonso

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