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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Aebi_-_Vincent_Architekten_im_Zuercher_Hauptbahnhof_10173954.html

15.12.2025

Sanierung am Südtrakt

Aebi & Vincent Architekten im Zürcher Hauptbahnhof


Mit rund 400.000 Fahrgästen am Tag gilt der Zürcher Hauptbahnhof als größter Verkehrsknoten der Schweiz. Nach ersten Zeichnungen von Gottfried Semper und einem Entwurf von Jakob Friedrich Wanner entstand 1871 die als Südtrakt bekannte Haupthalle im Stil der Neorenaissance. Inzwischen umfasst sie ausschließlich kommerzielle und gastronomische Nutzungen. Kürzlich wurden deren umfassende Sanierung samt Umbauten fertiggestellt. Dafür hatten die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) das Berner Büro Aebi & Vincent Architekten beauftragt, die sich in einem Wettbewerb 2009 durchgesetzt hatten.

Hauptaufgabe war die energetische Ertüchtigung des Bestands im Hinblick auf Dämmwerte und Effizienz der historischen Gebäudehülle. Zugleich sollte die Erschließung verbessert werden. Das Ergebnis changiert zwischen originalgetreuer Sanierung des pompösen Bestands und zeitgenössischer Ergänzung. Im Innenraum stellten die Architekt*innen sämtliche historische Raumbezüge wieder her, so wurden unter anderem die überhöhten Gewölbe von vormals eingefügten Zwischendecken befreit und die Enfilade im Wartebereich wieder geöffnet. Auch bei der Ausstattung des herrschaftlichen Speisesaals orientierte man sich stark an den Originalplänen. 

Deutlich funktionaler wird es im Übergang zur Gleishalle, wo Kiosks mit Pfosten-Riegel-Fassaden hinzukamen. Das hier angrenzende Hofcafé wurde durch einen gläsernen Neubau von der Querhalle abgetrennt. Über den freistehenden sogenannten Westrisalit ist der Südtrakt direkt von den Geleisen zugänglich. In einer ebenfalls gläsernen Aufstockung, die zwischen den historischen Portalen hervorlugt, befinden sich neben der Technikzentrale weitere Gewerberäume.

Mit dem Projekt wollten die Architekt*innen „das Machbare und Verhältnismäßige umsetzen, ohne das historische Denkmal zu überfordern“, heißt es in der Pressemitteilung. Die aufgerüstete Gebäudetechnik ermögliche ohne weitere Eingriffe in den Bestand die Unterteilung in gewerbliche Mieteinheiten zwischen 30 und 1.000 Quadratmeter. In Summe umfasst der projektierte Bereich eine Bruttofläche von rund 22.000 Quadratmetern, dabei wurden in zwei Etappen und fünfzehn Jahren Bauzeit Baukosten in Höhe von rund 186 Millionen Schweizer Franken aufgewendet. (tg)

Fotos: Thomas Telley, Adrian Scheidegger, Alexander Jaquemet


Zum Thema:

Der Zürcher Hauptbahnhof wurde bereits mehrfach umgebaut. In den späten 1920ern verlegte man den Bahnverkehr in die nach Westen verlängerte Gleishalle.  Neben diversen unterirdischen Erweiterungen für das Schienennetz und gewerbliche Nutzungen folgte in den 1970ern eine Modernisierung des Nordtrakts, in deren Zuge auch die Fassade umgestaltet wurde. In den nächsten Jahren sollen unter anderem die Modernisierung der Tramhaltestelle sowie der Neubau einer Fußgängerbrücke über die Gleise folgen.


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