Die Baukommission des Deutschen Bundestages konnte auf ihrer Sitzung am 6. März 1998 erneut keine Einigung über die Gestaltung des Bundesadlers im neuen Plenarsaal erzielen. Dies berichtete der Vorsitzende dieses Gremiums, der Abgeordnete Dietmar Kansy (CDU), am gleichen Tag auf der Baustelle des Reichstagsgebäudes in Berlin. Geeinigt hat man sich aber endgültig auf die Farbe der Sitzbezüge im Plenum: blau-violett. Architekt Sir Norman Foster bezeichnete den Namen dieser Farbe auf Nachfrage als „Reichstags-Blue“ und verteilte Krawatten in diesem Farbton. Eine davon liegt auf nebenstehender Abbildung auf dem Rednerpult.
Weiterhin offen blieb ebenfalls die künftige Bezeichnung des Reichstagsgebäudes. Während Kansy als „persönliche Meinung“ äußerte, der Name „Reichstag“ werde sicher nicht aus dem Sprachgebrauch verschwinden – zumal der Berliner Senat eine U-Bahn-Haltestelle mit dem Namen „Reichstag“ plane –, beharrte Bundestagspräsidentin Rita Süssmuth darauf, daß das Parlament der Bundesrepublik nur in ein Gebäude einziehen könne, das den Namen „Bundestag“ trägt.
An diesem Tage war erstmals die Aussichtsplattform an der Spitze der Reichstagskuppel für die Presse zugänglich. Sie befindet sich auf einer Höhe von 47 Metern über Straßenniveau. Die ursprüngliche Kuppel des Architekten Paul Wallot erreichte eine Höhe von 75 Metern. Die neue Foster-Kuppel wird nach dem Bezug des Gebäudes (Fertigstellung: 31. 12. 1998) für die Öffentlichkeit zugänglich sein.

Meldung vom 13. 1. 1997

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