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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen_Ploetzlich_wird_der_Abriss_des_Berliner_ICC_diskutiert_8317.html

30.01.2001

Defizitär

Plötzlich wird der Abriss des Berliner ICC diskutiert


In der Diskussion um den Ausbau des Berliner Messegeländes ist ein überraschendes neues Planspiel aufgetaucht: Erstmals wurde am 29. Januar 2001 laut und öffentlich über den Abriss des defizitären Internationalen Congress Centrums (ICC) nachgedacht. Einem Bericht des Berliner Tagesspiegel zufolge regte der Vize-Chef der SPD-Fraktion im Abgeordnetenhaus, Hermann Borghorst, auf einer Sitzung des parlamentarischen Wirtschaftssausschusses an, die Verluste von jährlich 16 bis 30 Millionen Mark mit den Kosten eines Abrisses und Neubaus zu vergleichen. Auch Messe-Chef Raimund Hosch hält einen Neubau „betriebswirtschaftlich gesehen" für eine Alternative. Weder bei der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Betriebe und Technologie noch bei der Messe Berlin war allerdings heute in Erfahrung zu bringen, wie konkret die Überlegungen zu einer „Neuen Messe Berlin“ ohne ICC wirklich sind.

Der 1979 fertiggestellte Bau der Architekten Ralf Schüler und Ursulina Schüler-Witte hatte seinerzeit eine Miliarde Mark gekostet. Zwischen 1965-68 geplant, spiegelt das futuristische ICC wie kaum ein anderes Gebäude in Berlin den technikgläubigen Zeitgeist der 60er Jahre wieder: In der 320 Meter langen und 80 Meter breiten Messe-Maschine sind über 80 Säle mit 20 000 Sitzplätzen untergebracht. Ein „Autofoyer“, in dem auf acht Spuren etwa 800 Autos pro halbe Stunde vorfahren können, ist direkt mit einer Autobahnabfahrt verbunden.

Das bisher bekannte Gesamtkonzept für den Umbau des Geländes sieht vor, den Messe- und Kongressstandort Berlin zu vergrößern, um ihn konkurrenzfähiger zu machen. Eine neue Halle soll 160.000 bis 180.000 qm mehr Ausstellungsfläche bieten. Nach dem geplanten Abriß der Eissporthalle an der Jafféstraße werde die Messe außerdem den Südeingang neu gestalten. Private Investoren planen gegenüber dem ICC ein „ICC Hotel“ sowie ein Entertainment-Center. Ein zweites Hotel mit Zwillingstürmen in einer Höhe von 70 bis 80 Metern könnte vor dem Messe-Haupteingang am Hammarskjöldplatz entstehen. Der Senat will noch im ersten Quartal dieses Jahres über das Gesamtkonzept entscheiden.


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