In Dresden-Johannstadt wird am Samstag, 10. Juli 2004 das erste deutsche Plattenbau-Museum eröffnet. Unter dem Titel „Betonzeitschiene“ macht die Ausstellung auf 1.500 Quadratmetern mit der Geschichte dieser Bautechnologie der DDR bekannt.
Auf einem 70 Hektar großen Areal inmitten des Wohngebietes Johannstadt produzierte das „Plattenwerk Johannstadt“ von 1958 bis zu seiner Stillegung 1990 Betonplatten für den sozialistischen Wohnungsbau. Als einem der ersten Plattenwerke der DDR kam ihm in dem zerstörten Dresden besondere Bedeutung zu: Die Trümmer der zerbombten Stadt wurden nicht weggeschafft, sondern für den Wiederaufbau recycelt.
Impulsgeber für die Erhaltung des ehemaligen Plattenwerks war das Architekturbüro Robarchitects des Iren Ruairí O'Brien und der Verein IG Platte. Mit dem Konzept für das Plattenbaumuseum gelang es, der Stadt für einen 15 Meter breiten und 100 Meter langen Randstreifen des Werksgeländes abzuhandeln. Während das restliche Gelände nach elf Jahren des Brachliegens auf Druck einer Anwohner-Bürgerinitiative zum Abriss freigegeben wurde, retteten die Museumsmacher, was zu retten war: das alte und mittlerweile sanierte Pförtnerhäuschen, eine originale Werkslampe, das alte Kiessilo und etwa 50 Tonnen Baumaterial: Ziegelsplitt, Stahlrahmen, Bewehrungsmatten, bunte Fliesen, Außenwandplatten und Formsteine.
Zum Thema:
www.microarchitecture.net
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TonyT | 19.06.2009 15:31 Uhrrobarchitects
Der Name des Büros "robarchitects" hat sich geändert. Seit 2009 existiert es unter dem neuen Namen Ruairí O'Brien Architektur. Licht. Kunst.