Japan ist für seine kompromisslose Implementierung der digitalen Kommerzkultur in das Alltagsleben hinlänglich bekannt. So nimmt es auch nicht wunder, dass in Japan professionelle Architekturwettbewerbe für und im virtuellen Paralleluniversum Second Life (japanisch= Secandoraif) ausgetragen werden.

Am 16. März 2008 wurden die Ergebnisse der „Digital Design Competition“ von Nikkei Architecture auf archidemo.blogspot.com bekanntgegeben. Archidemo selbst bezeichnet sich als „experimentelles Demonstrationsprojekt, das die Möglichkeit des Entwurfs von Architektur und Umwelt im Metaverse [ein Modewort für virtuelle Parallelwelten] erforscht.“ Alle Aktivitäten finden auf der sogenannten NikkeiBP-Insel statt. Mehr zu Archidemo unter archidemo.blogspot.com

Auf Archidemo wurden im Vorfeld von zahlreichen Usern „Architekturen im Metaverse“ entwickelt, die letztlich zur Ausschreibung eines Architekturwettbewerbs mit Preisgeldern von insgesamt mehr als 20.000 US-Dollars inspirierten.

Aufgabe des Wettbewerbs war der Entwurf für ein „Life Media Museum“ des 21. Jahrhunderts in einer „Life Museum Town“.

Der Preis wurde in den zwei Sektionen „Integral Proposal“ und „Single Facilities“ vergeben. Einige der Preisträger können sich an harter Währung erfreuen, während andere sich mit „Linden-Dollars“, der Second-Life-Währung, begnügen müssen.

Zur Jury gehörten neben Architekt Ryue Nishizawa (SANAA) auch prominente Köpfe der japanischen Games- und Animationsszene.

Ob die Entwürfe „gebaut“ werden, können wir nicht sagen. Ansehen kann man sich jedoch alle Arbeiten unter picasaweb.google.co.jp. Die Erläuterungstexte gibt es allerdings nur auf japanisch!