RSS NEWSLETTER

https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen_Das_Reichstagsgebaeude_in_Berlin_ging_in_Betrieb_mit_Kommentar_der_Redaktion__4991.html

19.04.1999

Zurück zur Meldung

50 Zentimeter, die die Republik verändern

Das Reichstagsgebäude in Berlin ging in Betrieb (mit Kommentar der Redaktion)


Meldung einblenden

Am 19. April 1999 wurde in Berlin das umgebaute Reichstagsgebäude offiziell an den Deutschen Bundestag übergeben. Bundestagspräsident Wolfgang Thierse übernahm um 11.23 Uhr einen 50 Zentimeter langen, symbolischen Schlüssel und gab bekannt, daß „Berlin von nun an die politische Metropole Deutschlands“ sei. Anschließend tagte der Bundestag zu seiner ersten Arbeitssitzung im „neuen“ Reichstagsgebäude.
Am Vortag war der Bau bereits der Presse vorgestellt worden. Der Architekt des Umbaus, Sir Norman Foster, äußerte bei dieser Gelegenheit seine Auffassung, die begehbare Kuppel sei der schönste Raum des Gebäudes geworden.

Das 1884-94 vom Architekten Paul Wallot errichtete Parlamentsgebäude brannte unter bis heute nicht restlos geklärten Umständen im Jahre 1933 ab; zudem erlitt es schwere Kriegsbeschädigungen. Im Mai 1945 wurde es zum Symbol der Eroberung Berlins durch die Rote Armee. 1962-71 wurde es durch den Architekten Paul G. R. Baumgarten im Auftrag der Bundesrepublik wiederaufgebaut. Hinter den alten Umfassungsmauern entstand ein großzügiger Plenarsaal mit Nebenräumen in den Formen der Moderne, die sich demonstrativ vom Pathos des wilhelminischen Baus absetzten. Im Zuge dieser Maßnahmen wurde die kriegsbeschädigte Eisenkuppel entfernt.
Nach der Wiedervereinigung von 1990 und dem Hauptstadtbeschluß des Bundestages von 1991 wurde der Reichstag als Sitz des gesamtdeutschen Parlaments bestimmt. Ein Realisierungswettbewerb (Juryvorsitz: Karljosef Schattner) endete im Frühjahr 1993 mit drei Siegern: Norman Foster, Santiago Calatrava und Pi de Bruijn. In der Überarbeitungsphase setzte sich schließlich Foster als Architekt des Reichstagsumbaus durch.
Nach seinen Planungen (Projektleitung: Mark Braun) wurde der Reichstag nahezu vollständig entkernt, der gesamte Ausbau Baumgartens wurde dabei zerstört. Dazu wurden 45.000 Tonnen Bauschutt aus dem Gebäude geschafft. Der Neubau in alten Umfassungsmauern nähert sich in der Baukörperverteilung und der Geschossigkeit wieder dem Vorbild Wallots an.
Eine Kuppel aus Stahl und Glas sowie ein Restaurant auf der Dachebene wird unabhängig vom Parlamentsbetrieb jederzeit öffentlich zugänglich sein.
Das gesamte Reichstagsgebäude ist vom 21. bis 25. April 1999 täglich von 10.00 bis 18.00 Uhr für jedermann ohne Voranmeldung zu besichtigen (Eingang: Westportal). Mit Wartezeiten am Einlaß muß gerechnet werden. Am 26. April 1999 wird das Dach-Restaurant eröffnet.

Lesen Sie dazu auch einen kritischen Kommentar der BauNetz-Redaktion.

Weitere Informationen über das Gebäude finden sich im Webauftritt des Deutschen Bundestages und des Büros Foster & Partners.

Weitere BauNetz-Meldungen zum Thema finden Sie in der News-Datenbank unter dem Suchbegriff „Reichstag“.


 
Mein Kommentar
Name*:
Betreff*:
Kommentar*:
E-Mail*:

(wird nicht veröffentlicht)

Zur Durchführung dieses Service werden Ihre Daten gespeichert. Sie werden nicht an Dritte weitergegeben! Näheres erläutern die Hinweise zum Datenschutz.


Ab sofort ist die Eingabe einer Email-Adresse zwingend, um einen Kommentar veröffentlichen zu können. Die E-Mail ist nur durch die Redaktion einsehbar und wird nicht veröffentlicht!


Ihre Kommentare werden nicht sofort veröffentlicht. Bitte beachten Sie unsere Regeln.






Alle Meldungen

<

19.04.1999

Eigenheim vom Band

Berliner Firma will Einfamilienhäuser seriell fertigen

16.04.1999

Auf die Kunst konzentriert

Sammlung Grothe in einer von Herzog & de Meuron umgebauten Mühle in Duisburg eröffnet

>
baunetz CAMPUS
Campus Masters
baunetz interior|design
Monoton monochrom
Stellenmarkt
Neue Perspektive?
BauNetz Xplorer
Ausschreibung der Woche