So etwas wie auf der Berliner Museumsinsel passiert David Chipperfield (London/Berlin) nicht noch mal: Als er am 5. November 2007 seinen Entwurf für ein neues Kunstmuseum im amerikanischen St. Louis vorstellte, stimmte er potenzielle Kritiker aus der historistischen Ecke gleich im Vorfeld ruhig mit den Worten:

„Das von Cass Gilbert entworfene Gebäude (im Stil der „Beaux Arts“), das einzige Gebäude der Weltausstelung von 1904, ist integraler Bestandteil der Geschichte und Identität des Museums. Wir haben uns entschieden, nicht nur das Gebäude und seine historische Skulpturenhalle als symbolisches Herz des Museums zu erhalten, sondern zudem eine starke Beziehung zwischen Landschaft und Architektur zu etablieren.“

Das Saint Louis-Kunstmuseum ist mit gut 30.000 Werken eines der größten in den Vereinigten Staaten und besitzt nach eigenen Angaben „aus nahezu jeder Kultur und Kunstperiode Werke hoher Qualität“. Der nun vorgestellte Erweiterungsbau wird die Galerien und öffentlichen Räume des Museums vergrößern. Der im Süden und Osten des Bestandsbaus platzierte Baukörper soll eine dunkel polierte Betonoberfläche erhalten und verbindet Alt- und Neubau, indem bestehende Erschließungsachsen genutzt werden.
Eine neue zentrale Treppe verknüpft Obergeschoss und ein neues Untergeschoss für den Publikumsverkehr, in dem Café, Auditorium und Museumsshop Platz finden. Ein neues Restaurant, ein barrierefreier Eingang und ein größeres Parkhaus sind ebenfalls geplant. Insgesamt wird es 7.660 Quadratmeter neuer Ausstellungs- und Besucherflächen geben.

Der Spatenstich soll Ende 2008 erfolgen, für 2011 ist die Eröffnung vorgesehen.