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10.08.2011

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Résidence Etudiante

Wohnkomplex von LAN Architecture in Paris


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Der Pariser Wohnungsmarkt ist eine gnadenlose Diva – wer innerhalb des Stadtzentrums wohnen möchte, muss für kleine Appartements tief in die Tasche greifen und nostalgische Kompromisse bezüglich des Wohnkomforts eingehen (Bad auf dem Gang, keine Heizung oder Elektroheizung), die als Pariser Charme verkauft werden. Für Studenten ist die Wohnungssuche ein besonderes Abenteuer. Ende Juli konnten 143 Pariser Studenten ein neues Wohnheim im 18. Arrondissement beziehen, das in den letzten zwei Jahren hinter den Bahnhöfen Gare du Nord und Gare de l’Est in dem Quartier La Chapelle gebaut und im Februar fertig gestellt wurde. Entworfen hat die Studentenresidenz das Pariser Atelier LAN Architecture von Benoit Jallon und Umberto Napolitano, das 2007 den Wettbewerb des CROUS Centre Régional des Oeuvres Universitaires et Scolaires de Paris für sich entscheiden konnte.

Das neue Studentenwohnheim an der Ecke Rue Pajol/Rue Philippe de Girard setzt sich aus fünf Baukörpern zusammen, die durch Anordnung und Ausrichtung auf die heterogene Struktur der benachbarten Haussmann-Bebauung antworten und die Baulücke an der Rue Philippe de Girard schließen. Nur zwei schmale Passagen zwischen den einzelnen Neubauten strukturieren das Ensemble und lassen den dahinterliegenden begrünten Platz erahnen. Dieser 15 mal 15 Meter große Innenhof fungiert als zentraler Punkt und verbindet die fünf Gebäudekuben zwischen den Straßen.


Die Fassaden des Ensembles sind in zwei unterschiedlichen Materialien ausformuliert. Zur Straßenfront setzen dunkle Backsteine einen bewussten Kontrast zu den Altbauten der Nachbarschaft, während die Seiten der Gebäudepassagen von hellem Lärchenholz verkleidet werden. Die oberen zwei Etagen der sechsgeschossigen Wohnhäuser sind nach hinten zurückversetzt, so dass sich kleinere Dachterrassen bilden.

Die 143 Wohnapartments sind in drei verschiedenen Grundrisstypen gestaltet, die mit einer durchschnittlichen Zimmergröße von 18 Quadratmetern für Pariser Verhältnisse relativ großzügig sind. Küche und Bad sind in jedem Wohnmodul integriert und müssen nicht geteilt werden, alle Außenwände sind wärmegedämmt und ein nachhaltiges Heizsystem reguliert die Wohntempratur des gesamten Ensembles – den typischen Pariser Charme wird man hier also vergeblich suchen.

Fotos: Julien Lanoo/ LAN Architecture


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Kommentare

7

klaus-rolf mewes | 15.08.2011 12:07 Uhr

studentenwohnungen in paris

sehr geehrter herr zacher, sehr geehrte kollegen,
ich lade sie gern zu einer sachlichen, tiefergehenden diskussion unter ein, nachdem ich mir weiter informationen beschafft habe. die einzelen körper ergeben ebend kein geschlossenes straßenbild. die grauen gebäude sind zu niedrig. etwas farbe wäre auch nicht schlecht gewesen. grauenhaft diese schluchten zwischen den gebäuden. da kann ich ihnen etliche beispiele in paris zeigen die als deckecken geendet sind. einst hochgefeierte architekturen sind nur noch schandflecken. allerdings, es gibt auch hervorragende lösungen in paris, ohne alte architektur nachzuarmen wie z. b. im vorort von paris "val d'europe".
weiteres ggf . demnächst unter aa-architecture-art-studios.com

6

ralf zacher | 14.08.2011 17:17 Uhr

lieber herr mewes,

das kann doch nicht ihr Ernst sein? Die meisten Fotos beweisen doch gerade, mit wie viel Rücksicht diese Gebäude in ihre Umgebung eingefügt wurden, was Fensterformate, Proportion, Höhe und auch die Schrägstellung angeht, die die Krümmung der Straße nachzeichnet! Wie viel „Anpassung“ soll es denn noch sein? Muss man denn immer die Umgebung gleich vollstädnig kopieren, um "kontextbezogen" zu sein?

Betrachten Sie bitte Paris einmal genauer, wenn Sie beim nöchsten Mal wieder da sind. Dann werden Sie fest stellen können, dass auch die Haussmann-Bebauung keineswegs gleichförmig und eintönig ist, sondern dass sich die einzelnen Häuser z.T. sogar sehr stark unterscheiden. Ohne damit den Gesamteindruck kaputt zu machen.

Und wo Sie dort Dreckecken vermuten erschließt sich mit ebenfalls nicht. In der Logik ist ja jede Straße, jeder Freiraum in der Stadt eine Dreckecke...

5

Homo-Gen | 12.08.2011 21:07 Uhr

@Mewes

Städtisch Homogen ist "sicherlich" etwas anderes. Man betrachte Bilder 2, 4, 22, 23...Schluchten gleich Dreckecken, schwarz schlecht, weiß gut...Wenn das eine Architektenlogik ist....dann vielen Dank. Kein Wunder, dass aus Deutschland so wenig Spannendes kommt, wenn selbst "Fachleute" so reden.

4

klaus-rolf mewes | 12.08.2011 11:40 Uhr

résidenz katastrophe paris

als jemand, der viel in paris unterwegs ist, kann ich zu den grauen häusern nur sagen, was für ein schrott! da wollte mal wieder jemand ein zeichen setzen ohne rücksicht auf die gebäude rechts und links, ohne rücksicht auf die ansonsten sicherlich homogene straßengestaltung.
dann diese schluchten, willkommene dreckecken!
von diesen modernen architekturergüssen mit nachfolgenden deckecken kenne ich zur genüge in paris.
ganz passabel das helle gebäude. schade das sie keine grundrisse bzw. einen lageplan zeigen, das wäre sehr interessant. werde mir das projekt in kürze selbst in paris ansehen.

3

Post | 11.08.2011 11:51 Uhr

kurz geraten

Wenn man die Gebäude rechts und links als Maßstab nimmt, hätte das ganze nicht noch ein Stockwerk höher sein können?
Ansonsten schönes Projekt!

2

Oliver | 11.08.2011 09:14 Uhr

Gitter

Ein sehr schönes Projekt, das sich sehr gut in den Bestand integriert - bis auf das unmögliche Gitter zur Strassenfront hin (siehe Bild 3). Ein solch abschereckendes Symbol gegenüber der Strasse sollte verboten sein. Ist ja wie in einem Gefängniss! Es bleibt lediglich zu klären, was vor wem beschützt wird: Die Öffentlichkeit vor den Studenten oder umgekehrt?

1

David | 10.08.2011 19:30 Uhr

ein Lichtblick

Très bien! wie der Franzose sagt.

Schönes Projekt. Materialwahl gefällt mir sehr gut, der Hof ist im Großstadttrubel introvertiert und alle Räume sind ausreichend belichtet. Mir gefällts.

Aber die Ich-mach-alles-besser-Fraktion ist bestimmt nicht weit :)

 
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