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17.03.2015

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Kontrast im Chaos

Wohnhaus in Lubliniec


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Dyrda Fikus Architekci aus Kattowitz klingen nicht begeistert, wenn sie vom eklektischen Charakter der Einfamilienhaussiedlung in Lubliniec sprechen: Das „stilistische Chaos“ schreiben sie einer „nationalen Tendenz“ zu, in der das Haus „zur Manifestation der individuellen Neigungen und des Geschmacks der einzelnen Eigentümer“ wird. Deshalb entschied sich das Büro für ein Kontrastprogramm und platzierte mitten in die vermeintliche Idylle hinein einen dunklen, abweisenden Neubau.

Das Grundstück von 500 Quadratmetern versuchen die Architekten möglichst effizient zu nutzen, indem sie das Wohnhaus in eine Ecke rücken und dadurch eine große Gartenfläche erhalten. Die schwarze Fassade, die sich wie eine Hülle um das Volumen legt, ist mit Polyurethan beschichtet: „Wie mit einer Haut aus Satin bezogen, verändert das Haus seinen Farbton je nach Jahreszeit und Sonnenstand.“ Das Dach spricht ebenfalls eine eigensinnige Sprache: Die Zeltform ist zur einen Seite verschoben, die Spitze abgeschnitten. Diese Neigung scheint die Nachbarbebauung etwas necken zu wollen.

Und dann wundert man sich. Was außen beinahe abschreckend wirkt, verwandelt sich im Inneren in eine freudig-helle Atmosphäre. Weiße Wände, helles Holz, viel Licht und Platz bieten ein angenehmes Wohngefühl. Pastellig und soft, davon sprechen die Architekten nicht nur im Kontrast zur dunklen Hülle, sondern sie leben diese Eigenschaften bei der Gestaltung der Innenräume auch in vollen Zügen aus – auf eine ironische Weise, versteht sich. (pg)

Fotos: Bartłomiej Osiński / Dyrda Fikus Architekci


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Kommentare

5

Gerd van der Mulde | 23.03.2015 12:01 Uhr

Beschriftung

Die Beschriftung im Grundriss ist auch chaotisch :-)

4

DFA | 19.03.2015 10:47 Uhr

das nächste Element im Chaos

@ Kritiker / F. Murat

Wir geben zu, dass die Kommentare zu dem Text zutreffen sind. Wir möchten jedoch betonen, dass wir anders denken:

´Die Straße, in der das Haus liegt, hat einen eklektischen Charakter – sie ist eine Sammlung von verschiedenen Gebäuden, die zusammen ein stilistisches Chaos bilden. Bedauerlicherweise kann die Gegend als ein Paradebeispiel für eine nationale Tendenz dienen, in der das Haus zusammen mit seiner Umgebung zu einer Manifestation der individuellen Neigungen und des Geschmacks der einzelnen Eigentümer wird. Zum Glück kontrastiert das formal-stilistische Durcheinander der Bebauung mit dem geordneten Straßenraum. Diese Diskrepanz hat die Projektidee infolge auch ausgerichtet.´

Bedeutsam wurde der Kontext in einem urbanistischen Sinne, nicht der formale Aspekt.

3

Oli | 18.03.2015 16:04 Uhr

@Kritiker

Du sagst es. Wie vergangene Tage das EFH in Kaiserslautern: arrogante, egozentrische Selbstdarstellung. Soll der Nachbar doch meckern, was versteht der schon von Baukunst. L'art pour l'art gehört ins Museum.

2

Kritiker | 18.03.2015 10:45 Uhr

Kontrastprogramm?

Sehr schwach und arrogant in der Argumentation. Die schwarze Kiste ist ein zusätzlicher Beitrag zum stilistischen Chaos und macht das nicht besser als die anderen. Im Gegenteil – die Form versucht noch lauter ihr Individualismus auszuschreien. Ganz im Sinne von „genius loci“ = wir machen den Chaos noch schlimmer. Vermutlich ziemlich umstritten und gehasst in der Nachbarschaft.

1

F. Murat | 17.03.2015 18:33 Uhr

Nachbarn

Auch wenn mir das Projekt gefällt, muss ich schon etwas schmunzeln über die Aussage des Architekten „zur Manifestation der individuellen Neigungen und des Geschmacks der einzelnen Eigentümer“, denn auch dieses Haus wird zu einer "Manifestation des Geschmacks der Eigentümer" oder etwa nicht?

 
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