Direkt am See stehen sie nicht, den Blick haben sie trotzdem. Auf dem letzten zu bebauenden See-Grundstück in der Bregenzer Bucht im Voralberger Lochau haben die Architekten Baumschlager Eberle die Wohnsiedlung „Neue Seeschanze“ gebaut: Das sind sechs fünfgeschossige Baukörper, die auf dem ehemaligen Dornier-Areal  mit ihren markanten, geschwungenen Terrassen und der Holzverkleidung aus Fichte für Aufsehen sorgen.

Die sechs Solitärbauten an der Seeschanze 1-11 wurden orthogonal zu den Schichtenlinien gegeneinander oder zueinander verschwenkt, um die jeweils beste Sicht für die einzelnen Wohnungen zu erzielen. Durch ihre Hanglage und die Orientierung der Schmalseite zum See haben die Architekten die Blickkorridore optimiert; jeder Wohnung ist außerdem ein uneinsichtiger Balkon, ein „Sommerzimmer“, zugeordnet.

Den Haustypus mit seinen Varianten haben Baumschlager Eberle präzise auf das städtebauliche System abgestimmt. Er wurde als Modul auf den konkreten Bauplatz abstimmt und addiert, sodass die meist einhüftige oder zweihüftige Anordnung der geschwungenen Balkone die Form des jeweiligen Hauses charakterisieren. Entstanden sind 95 Zwei-, Drei- und Vier-Zimmerwohnungen sowie fünf Penthäuser.

Städtebau und Wohntypen sehen die Architekten als ein schlüssiges System, das der fein justierte Außenraum bereichert: Das Areal wird von zwei Fußgängerverbindungen, einer Erschließungsstraße im Süden und einer Grünzone im Norden strukturiert. Dazwischen ergeben sich durch die Verschwenkung der Baukörper bedingt trichterähnliche öffentliche Außenräume, die sich je nach Standpunkt ausweiten oder verengen.

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