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27.04.2020

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Keramik im Kubus

Wohn- und Atelierhaus von Arhitektura in Ljubljana


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Leben und arbeiten unter einem Dach ist nicht erst seit der Corona-Pandemie ein viel diskutiertes Thema. Wer über ein entsprechendes berufliches Tätigkeitsfeld verfügt – und es sich leisten kann – richtet sich ein Zuhause ein, in dem es sich produktiv sein lässt. Zumindest ist ein Trend zum Eigenheim mit eigenem Studio, Atelier oder Werkstatt unter Kreativen schon länger spürbar. Wie auch das Projekt von Tanja Goršič zeigt: Die Keramikdesignerin beauftragte das aus Ljubljana stammende Büro Arhitektura damit, ein Haus zu entwerfen, das Arbeitsräume und Wohnbereich kombiniert.

Der u-förmige Betonkubus steht zwischen zahlreichen Einfamilienhäusern auf einem 550 Quadratmeter großen Grundstück in der Peripherie Ljubljanas, die gerade starke Aufwertungsprozesse erfährt. Nicht zuletzt, weil nicht klar vorauszusehen ist, wie sich die Gegend weiter entwickeln wird, haben die Architekt*innen entsprechend den Wünschen der Bauherrin einen eher introvertierten Baukorpus entworfen. Das eingeschossige Gebäude gibt sich an den Außenseiten betont geschlossen, öffnet sich stattdessen nach innen. Zum Atrium hin dominieren bodentiefe Fensterflächen und sorgen für helle, gemütliche Innenräume.

Das Gebäudevolumen teilt sich in drei Zonen auf: Da ist zunächst einmal das Keramikatelier, das sowohl von innen als auch über einen separaten Eingang unter dem weit auskragenden Vordach zugänglich ist. Ausgestattet mit Töpferscheiben, Brennofen und großzügigen Arbeits- und Lagerflächen, öffnet sich die Werkstatt zum alle drei Bereiche des Hauses verbindenden Atrium, das auch für Outdoor Brenntechniken wie Obvara oder Raku genutzt werden kann.

An die Längsseite des Atriums schließt sich der Wohnbereich mit geräumiger Küche und Essplatz an, das Herzstück des Hauses. Über die Sommermonate kann dieser über bodentiefe Glasschiebefenster zum Innenhof geöffnet werden. Der seitlich anschließende Ruhebereich besteht aus einem großen, zum Atrium ausgerichteten Schlafzimmer, sowie zwei kleineren Zimmern und zwei Bädern, die diverse Konfigurationen zulassen. Das skulpturale Gebäude und die Innenräume sind in einer neutralen Farbpalette durchgearbeitet. Der von außen etwas roh wirkende Baukörper aus Sichtbeton bildet dabei einen Kontrast zum mit viel Holz gestalteten Innenbereich. Holzmöbel, warme Oberflächen und nicht zuletzt die offene Feuerstelle lassen Stadtnähe und urbanen Alltag schnell in Vergessenheit geraten. (tl)

Fotos: Miran Kambič


Kommentare

2

Ste Stu | 29.04.2020 12:58 Uhr

Korrektur

Danke für das Korrigieren des Namens der Bauherrin, bei gestriger erfolgloser Recherche war ich geneigt zu schreiben:

"Beachtlich, dass eine Keramikkünstlerin aus Slowenien ohne virale Auffindbarkeit fähig ist solche ein solides Projekt zu finanzieren. Erstaunlich wie wenig organisch das Projekt daherkommt, bei keramik und töpferscheibe denke ich eher an Stampflehm und Rundungen, aber schön gemacht ist es allemal."

1

auch ein | 27.04.2020 15:42 Uhr

architekt

toll gemacht,
die werkstatt mit den oberflächen ist mir zu chic und braucht zuviel pflege,
die küche ist mir zu offen fürs wohnen.

aber da alles so sorgfältig gemacht ist wills der bauherr sicher genau so und das ist doch optimal.

 
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