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12.04.2024

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Lückenschluss in Münchner Bestlage

Werkswohnungen von Peck.Daam Architekten


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Es gibt derzeit viele Lücken zu schließen: im Wohnungsbau, beim Angebot an bezahlbaren Mieten oder bei der Fachkräfteversorgung. Und nicht zuletzt ist da die klassische Baulücke in der Stadt. All diese Herausforderungen ließen sich bei einem Projekt in München geschickt verbinden, das im letzten Jahr fertig wurde. Und das nicht irgendwo im überbeanspruchten Stadtgefüge, sondern mitten im Lehel – jenem hochpreisigen Stadtviertel, das sich von der historischen Altstadt bis zum Englischen Garten zieht.

In eine äußerst beengte Grundstücksituation mit circa 1.000 Quadratmetern Fläche ließ die Landeshauptstadt München für ihre Angestellten 19 Wohnungen errichten. Hinzu kommen vier Gewerbeeinheiten im Erdgeschoss und eine gemeinsam nutzbare Dachterrasse. Den Auftrag führten Peck.Daam Architekten (München) aus, Bauherrin war die städtische Wohnungsbaugesellschaft Gewofag, die dieses Jahr mit ihrer Schwester GWG zur Münchner Wohnen fusionierte. Der langgezogene Riegel besetzt größtenteils einen Innenhof, den er sich mit Altbauten entlang der Thierschstraße teilt. Im Südosten schließt er eine kleine Lücke an der Liebherrstraße, von der aus das Gebäude erschlossen wird.

Herausfordernd für das Projekt war nicht nur die Lage und komplexe städtebauliche Einfügung. Unterhalb des Grundstücks befindet sich auch die S-Bahnstation Isartor, was besondere Schallschutzmaßnahmen erforderlich machte. Elastomerlager zwischen dem Gebäude und den Punktfundamenten verhindern  den Schalleintrag aus dem Untergrund. Eine Tiefgarage brauchte es nicht, denn das Mobilitätskonzept sieht die Nutzung des ÖPNV vor. Unterkellert wurde das Bauwerk dennoch. Hier kamen technische Anlagen, Abstellräume, ein Wasch-, ein Trocken- und ein Kinderwagenraum unter.

In den drei Obergeschossen bietet das Haus dreizehn Zweizimmer- und sechs Dreizimmer-Wohnungen, insgesamt zehn davon sind barrierefrei. Ein Einschnitt auf der Innenhofseite des obersten Stockwerks bietet Platz für die Dachterrasse. Auf private Freisitze konnte so verzichtet werden. Bodentiefe Fenster mit französischen Balkonen machen dies ebenso wett.

Der Großteil der Wohnungen orientiert sich nach Norden zum neu gestalteten Innenhof mit Spielplatz, der auch für die nachbarschaftlichen Häuser offen steht. Nach Süden zur Liebherrstraße ist ein kleiner öffentlicher Vorplatz entstanden. Das Erdgeschoss sticht hier durch eine Bekleidung mit jadegrünen Keramikfliesen im Wellenprofil hervor. Ansonsten wechseln sich an den Fassaden grober Putz mit unterschiedlich breiten Kammputzbändern auf Höhe der Geschossgrenzen ab, wodurch die Architekt*innen einen Bezug zum Altbaubestand der Umgebung schaffen wollten.

Im Inneren der Häuser zeigt sich ebenfalls die Liebe zum Detail. Die zweifach gekanteten Stabgeländer der Brüstungen wiederholen sich in den beiden Treppenhäusern, das Jadegrün an den Wänden. Die Gesamtbaukosten für das 2.578 Quadratmeter Bruttogrundfläche umfassende Projekt sind in den Kostengruppen 200 bis 700 mit 6,2 Millionen Euro brutto angegeben. (sab)

Fotos: Uta Niedermaier


Zum Thema:

Weitere Beispiele für aktuellen Werkswohnungsbau in München finden sich unter anderem in der Nähe des Dantebades, an der Hanauer Straße oder im Domagkpark.


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Kommentare

5

Mainzer | 16.04.2024 15:20 Uhr

Einfach besser bauen

... ist gar nicht so einfach:

Vergleichsweise lieblos zusammengeschustertes Wohnprojekt; teilweise ohne Balkon ... da helfen auch die Detailbilder aus dem Treppenhaus nahezu nix.

Mitarbeiterwohnen sollte bzw. muss einfach mehr sein (vgl. Siedlungsbau im Ruhrgebiet) ...

4

50667 | 15.04.2024 15:48 Uhr

Bild 13...

...wer hier keine Depressionen bekommt muß mindestens ein stabiles Genie sein...

3

a_C | 15.04.2024 11:30 Uhr

- Langweilig und mutlos -

Wie kann es sein, dass es Münchens eigene städtische Wohnungsbaugesellschaft nicht hinbekommt, hier urbaner und höherwertiger zu bauen? Die Stadt ist finanziell sehr stabil aufgestellt, bekommt aber offenbar auch nicht mehr als weiße WDVS-Flachdach-Klötze hin. Wie soll man dann mehr von der Privatwirtschaft verlangen können, wenn man es selber nicht besser macht?

Und mindestens ein Stockwerk höher wäre nicht nur offensichtlich auch über §34 BauGB möglich gewesen (wenn man es denn will), sondern angesichts des Drucks auf den Wohnungsmarkt geradezu vernünftig und richtig gewesen. Auch hier: Was für eine fatale Signalwirkung!

Schon klar, dass auf die Kosten geachtet werden musste, was dem letzten Absatz zufolge ja auch mehr als gelungen ist. Aber "a bisserl mehr" hätt's schon werden dürfen als das absolute Minimum an Fläche und Gestaltung, zumal in dieser Lage im Altstadt-Ensemble.

An wem liegt's - am Architekturbüro oder der Münchner Wohnen (die hiermit keinen guten Start hinlegt)? Ich fürchte, an Letzterem...

2

Maus | 14.04.2024 20:33 Uhr

Emotionen

Die Bilder sind mehr schlecht als recht. Habe ich halt mal beim vorbeilaufen gemacht, oder so. (Kruschtbilder)
Architektur ist darauf auch nicht zu sehen. Ich zumindest sehe da keine. Und es bin ja nur ich.. Dann ist es Datenmüll. So wie dieser Anhang hier direkt zum Datenmüll geworden ist. Aufgrund von Konfrontation und der Entscheidung. Architektur ist wirklich anders und sollte auch anders verstanden, gedacht präsentiert und gestellt werden. Und das geht :)

1

Katz | 12.04.2024 16:15 Uhr

...

Das Projekt ist eine Bankrotterklärung an die deutsche Baukultur. Es sagt viel, dass man keine Bilder der Wohnungen zeigt.

 
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Nordausrichtung zum Innenhof

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Lückenschluss an der Liebherrstraße mit kleinem Vorplatz

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Keramikfliesen, Kammputzband und grober Putz als Elemente der Fassadengestaltung

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Treppenhaus

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