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04.11.2011

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Neue deutsche Architektur

Vortragsreihe der Hamburgischen Kammer


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Die Hamburgische Architektenkammer (HAK) gibt dem Nachwuchs ein Forum: In der Vortragsreihe „Neue Deutsche Architektur 5“ stehen „die jüngeren deutschen Planungsbüros“ im Mittelpunkt. Dazu zählt laut Kammer „die Architektengeneration der unter Fünfzigjährigen“. Und weiter: „Die neue deutsche Architektur lässt sich in keine formalen oder programmatischen Schemata pressen, Schulen, Tendenzen oder klaren Traditionslinien zuordnen – sie reagiert auf gesellschaftliche Herausforderungen nicht mit einem prägnanten Stil, sondern bezieht Stellung.“ Neun der „bemerkenswertesten deutschen Architekturbüros“ tragen hier vor:

  • 8. November 2011
    Schulz & Schulz Architekten GmbH (Leipzig)

  • 15. November 2011
    netzwerkarchitekten (Darmstadt)

  • 22. November 2011
    Karhard Architektur + Design (Berlin)

  • 29. November 2011
    03 Architekten GmbH (München)

  • 6. Dezember 2011
    Behles & Jochimsen (Berlin)

  • 10. Januar 2012
    Kraus Schönberg Architekten (Konstanz, London)

  • 17. Januar 2012
    Palais Mai Architekten (München)

  • 24. Januar 2012
    Code Unique Architekten (Dresden)

  • 1. Februar 2012
    Achim Menges, ICD Institute for Computational Design (Stuttgart)

Termin: jeweils 19 Uhr
Ort: Freie Akademie der Künste, Klosterwall 23, 20095 Hamburg
Eintritt: 3 Euro, ermäßigt: 2 Euro
Kartenvorverkauf: www.akademie-der-kuenste.de
 


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Kommentare

3

peter | 09.11.2011 16:35 Uhr

jünger

sehr geehrter herr gefroi,

danke für ihre stellungnahme.

was ist hier kritisiere, ist die "salonfähigkeit" der tatsache, dass man mit unter 50 noch als "jünger" durchgeht. klar ist das alles relativ, aber ich finde, dieser sachverhalt zeigt doch einen klaren misstand auf, den wir eher bekämpfen als noch fördern sollten. die von ihnen eingeladenen architekten sind gute planer im besten alter, keine frage. aber sie sind weder jünger noch wirklich bahnbrechend oder beeindruckend.

ich möchte mir erlauben, über den bundesdeutschen tellerrand zu schauen, und da fällt mir auf, dass hierzulande einerseits wirkliche "stars" nahezu fehlen und andererseits (das ist noch schlimmer) die förderung eines qualitativ anspruchsvollen nachwuchses kaum spürbar ist, eher im gegenteil. im ausland sieht genau das ganz anders aus. dort erfolgt oft eine viel stärkere trennung zwischen den gestaltenden, entwerferisch tätigen architektInnen und dem ausschreibenden oder baustellenbeleitend technisch und finanziell planenden fachleuten. hierzulande wollen (und müssen) wir oftmals alles können und verzetteln uns in der fülle der zu bewältigenden aufgaben. das ist gift für gute architektonische ideen. die deutsche gründlichkeit und vorsicht, bis hin zur ängstlichkeit, verhindern sehr oft das entstehen von guter architektur.

ich behaupte, wir sind jung, haben gute ideen, haben (noch!) ideale und träume, nennen sie es meinetwegen gesunde naivität, aber genau das ist es doch, was unser berufsstand auch braucht, um "frisch" zu bleiben! sicherlich wird unser berufsbild immer diversifizierter, werden die anforderungen mehr, die risiken größer und der wind kälter, aber ich habe den eindruck, die architekten hierzulande "verheddern" sich in all diesem, rüsten und ängstigen sich zu tode. am ende müssen wir immer mehr entwürfe aus dem ausland importieren, weil fähiger nachwuchs bei uns einfach fehlt. fragen sie doch mal im ausland, sagen wir in den usa, in brasilien, in frankreich, großbritannien, der schweiz, in russland und china, welche deutschen architekten ein jeweils lokaler architekt aufzählen kann. dort klafft meiner erfahrung zufolge eine beängstigende lücke! und warum? nicht weil wir so bescheiden sind, sondern weil unsere bauten es sind! die großen leuchtturmprojekte hierzulande - wer hat sie entworfen? den reichstagsumbau in berlin? das neue museum? das jüdische museum? die elbphilharmonie? das columba-museum in köln? den messeturm in frankfurt? den commerzbank-turm? das ezb-hochhaus? oder das porsche-museum in stuttgart? das daimler-museum? die staatsgalerie? die liste ließe sich fortsetzen. meine these - wir können es nicht mehr, weil wir zuviel wollen. und aus dem gleichen grund sind architekten mit 50 noch "jünger" und mit 60 bestenfalls berufsunfähig nach herzinfarkt. da ist einfach etwas faul. ein leben ist zu kurz, um in deutschland architekt zu sein.

am ende wird nämlich architektur dadurch unmöglich, weil architekten die masse an normen, anforderungen, regeln, fachwissen und juristischen risiken nicht mehr in den griff bekommen. es gewinnen große, etablierte strukturen, planungsbüros, projektsteuerer, neue hochspezialsierte fachplanerdisziplinen und -qualifikationen (energieberater, bauphysiker, brandschutzgutachter, fassadenplaner,...) - folge ist die große langeweile landauf-landab. und die architektur?

vermutlich könnte man darüber abendefüllend diskutieren, und ich finde, man sollte es auch - viel eher, als den elfundneunzigsten werkbericht einer "jüngeren", mittelmäßigen architektengeneration abzufahren.

unsere probleme und herausforderungen liegen woanders.
und genau an dieser stelle könnte und sollte eine über architektur informierende organisation wie die hamburger akademie ansetzen.

2

Claas Gefroi | 08.11.2011 16:04 Uhr

Antwort auf "junge-architekten-opportunismus"

Sehr geehrter "peter",

ich wüsste nicht, wofür ich mich in meiner Eigenschaft als Verantwortlicher für diese Vortragsreihe schämen sollte. Die Zustände auf dem Architektenmarkt sind in der Tat beklagenswert. Ich gebe Ihnen Recht, dass junge Absolventen vielfach ausgebeutet werden und der Start in die Freiberuflichkeit schwerer geworden ist. Inwiefern das etwas mit der Vortragsreihe zu tun hat erschließt sich mir nicht.

Sie monieren, dass die auftretenden Architekten als Junge "gefeiert" werden. Das sehe ich nicht so. Erstens ist Jugend kein Qualitätsmerkmal, zweitens schreiben wir von "Jüngeren" (was ein Unterschied zu "Jung" bedeutet) und drittens leitet sich diese Titulierung und die Wahl der Büros aus der derzeitigen Altersstruktur bei den selbstständigen Architekten ab. Und da sind die unter 50-Jährigen nun einmal die "Jüngeren" - ob man das nun gut findet oder nicht.

1

peter | 04.11.2011 16:57 Uhr

junge-architekten-opportunismus

armes deutschland - jetzt auch noch das. mit 48 noch jüngerer architekt - so ein schwachsinn!

bitte sagt das mal den wettbewerbs-auslobern, bei denen die jugend 5 jahre nach ausgabe des diplomzeugnisses (im schnitt also mit 28-32 jahren) jäh endet. 2 jahre davon war man architekt im praktikum (oder wie das je nach bundesland heißt), danach in erfolgreichen planungsbüros zum sammeln umfassender praxiskenntnisse, dann aber bitte schnell selbständig machen und rein ins wettbewerbswesen, denn die zeit drängt!

wer es 5 jahre nach seinem diplom noch nicht geschafft hat, sich ein ansehnliches portfolio gebauter referenzen in verschiedenen bauaufgaben zuzulegen, möge bitte den gesättigten markt nicht weiter mit seiner präsenz belasten...

es wäre ja eigentlich zum kaputtlachen, wie sich die etablierten herrschaften a la schulz+schulz, netzwerkarchitekten, behles+jochimsen usw. als blutjunge architekten verkaufen, wenn es nicht so bitter ernst wäre.

die wirkliche "jugend" zwischen 25 und 35 wird in den büros billig ausgebeutet, an die wand gedrückt und möglichst nachhaltig vom markt verdrängt (abschaffung des offenen wettbewerbswesens). büros wie die oben genannten werden als 'jung' gefeiert und lassen sich als 'jung' feiern, während den wirklich jungen die kehle zugedrückt wird.

schämt euch!

 
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