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20.07.2018

Zukunft für die Ruhrmoderne

Vereinsgründung und Sommerschule in Bochum


Das Engagement für die zuweilen sperrigen Hinterlassenschaften der Nachkriegsmoderne zieht immer weitere Kreise und professionalisiert sich zunehmend. Doch so beeindruckend die aktuell in Wien gastierende, global orientierte Ausstellung zum Brutalismus auch ist, aktive Politik für den Erhalt konkreter Bauten wird schlussendlich auf lokaler oder regionaler Ebene gemacht.
 
Im Ruhrgebiet ist seit 2015 das Interessensnetzwerk Ruhrmoderne aktiv. Initiiert durch den Architekten Theo Deutinger (Graz, Amsterdam), veranstaltet Ruhrmoderne in verschiedenen Kooperationen Exkursionen, Ausstellungen, Summer Schools und künstlerische Projekte, die sich alle um die Nachkriegsarchitektur im Pott drehen. Das alles läuft so gut, dass eine gewisse Institutionalisierung notwendig wurde, weswegen im Juni ein Verein gegründet wurde.
 
Vorstandsvorsitzende ist die Architektur- und Kunsthistorikerin Alexandra Apfelbaum aus Dortmund. Andrea Baudek, Leiterin des Baudezernats in Marl, und der Denkmalpfleger Hans Hanke aus Bochum sind ebenfalls im Vorstand. Das klingt stark nach Amt und Denkmalschutz, doch das Selbstverständnis des Vereins weist in eine andere Richtung. Ziel von Ruhrmoderne e.V. sind „neue architektonische, kulturelle, soziale und wirtschaftliche Konzepte“, die „Alternativen zu denkmalpflegerischer Musealisierung oder Abbruch“ formulieren.
 
Denkmalpflege im strengen Wortsinn genügt manchmal eben nicht, gerade bei Häusern, die keine Lobby haben und stattdessen in der Öffentlichkeit vorschnell als „Schandfleck“ apostrophiert werden. Hier scheint es dem Verein eher notwendig, die architektonischen Qualitäten auf kreative Weise herauszuarbeiten und neu erfahrbar zu machen – und dafür sowohl betroffene Akteure als auch die Lokalpolitik zu gewinnen. All dies verfolgt der Verein mit dem übergeordneten Fernziel, „möglicherweise eine neue Phase der räumlichen Entwicklung im Ruhrgebiet einläuten“ zu können.

Wer mehr über die Ruhrmoderne wissen will, der sollte sich für die Sommerschule „Zukunft von Gestern für Morgen – Nachkriegsmoderne im Ruhrgebiet“ anmelden, die von Donnerstag 26. Juli bis Samstag 28. Juli 2018 an der VHS Bochum stattfindet. Die Sommerschule wird von der TU Dortmund veranstaltet, Ruhrmoderne ist einer von mehreren Projektpartnern. Sie wendet sich sowohl an Fachleute als auch an interessierte Laien und ist kostenfrei. Neben Exkursionen und Workshops gibt es unter anderem eine Diskussionsrunde zum Thema: „Wohnen in Großstrukturen – nur Probleme?“

Im Herbst findet dann eine Veranstaltung statt, die sich eher an ein Fachpublikum richtet. Am Freitag, 28. September 2018 veranstaltet Ruhrmoderne eine kleine Tagung zum Bürgerhaus Oststadt in Essen von Friedrich Mebes. Geladen sind unter anderem Sabine Brinitzer, Gudrun Escher, Sven Kuhrau und Wolfgang Sonne, die das Haus als „Musterbeispiel organischer Architektur im Ruhrgebiet“ diskutieren werden. Die Tagung findet im Bürgerhaus statt (Schultenweg 37, 45279 Essen) und ist – wie die Sommerschule –Teil des Großprojekts Big Beautiful Buildings. (gh)


Zum Thema:

Die Webseite des Vereins bietet reichliche Informationen zu den Aktivitäten. Weitere Informationen zur Sommerschule finden sich auf der Webseite der VHS Bochum. Informationen zur Tagung im September erteilt Ruhrmoderne per Email.


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Sommerschule an der VHS Bochum

Sommerschule an der VHS Bochum

Eingang zum „Marshall 66“, der ehemaligen August-Döhr-Schule in Marl, während der ruhrmoderne summerschool 2017.

Eingang zum „Marshall 66“, der ehemaligen August-Döhr-Schule in Marl, während der ruhrmoderne summerschool 2017.

Besichtigung des Habilflex in Dorsten/Wulfen mit Ruhrmoderne, 2016

Besichtigung des Habilflex in Dorsten/Wulfen mit Ruhrmoderne, 2016

Straßenbild in Recklinghausen

Straßenbild in Recklinghausen

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