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14.04.2023

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Hauptgüterbahnhof Nürnberg

Umbau und Sanierung von Andreas Ferstl Architekten


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Auf dem ehemaligen und bis 1999 genutzten Hauptgüterbahnhof in Nürnberg entsteht seit mehreren Jahren ein Büroquartier namens Kohlenhof. Realisiert wird das Areal westlich des Hauptbahnhofs durch den Entwickler Aurelis. Während in den nächsten Etappen weitere Neubauten das Gebiet verdichten sollen – etwa ein von steidle architekten geplantes Bürohochhaus –, hat das Münchener Büro Andreas Ferstl Architekten im vergangenen Jahr den Umbau der einstigen Hauptverwaltung realisiert.

Bei dem Bestand aus den 1960er Jahren handelt es sich um einen dreigeschossigen Stahlbeton-Skelettbau in unmittelbarer Gleisnähe an der S-Bahnstation. Mit dem Umbau sind nicht nur Büros auf einer Bruttogrundfläche von 4.300 Quadratmetern entstanden. Laut Andreas Ferstl Architekten soll der Bestandserhalt darüber hinaus auch einen Bezugspunkt zur Geschichte des aktuell wachsenden Areals ermöglichen.

2016 hatte Andreas Ferstl den Umbau eines Verwaltungsbaus der 1970er Jahre in München verantwortet, damals als Partner bei Muck Petzet Architekten. Im Vergleich dazu greifen die Umbaumaßnahmen in Nürnberg zurückhaltender in die Substanz ein. Maßgeblich ist jedoch das Hervorheben des industriellen Charakters des Bestandsbaus. Dazu gehören etwa die sichtbare Tragstruktur aus Betonstützen und Rippendecken, aber auch die geschwungenen Treppen des Originals. Die Höhe der Geländer in den sanierten Treppenhäusern wurde selbstverständlich an heutige Sicherheitsvorgaben angepasst.

Im Erdgeschoss öffnet sich die zuvor verschlossene Fassade des ehemaligen Lagers bereits zum zukünftigen Bürostandort. Dahinter ist entsprechend der neuen Anforderungen ein offener und heller Raum entstanden. Die Farbe RAL 8012 rotbraun, in der früher die Güterwaggons der Deutschen Bahn lackiert waren, taucht nun auf Vordach und Geländern wieder auf. In den entkernten Obergeschossen können die Flächen für unterschiedliche Bürokonfigurationen genutzt werden. Die Struktur der Fensteröffnungen ist dabei in der gedämmten und verputzten Fassade erhalten geblieben. Zusätzliche Fenster sind für die Büronutzung im Westen des Baukörpers entstanden, während die Installation „When Saturday Comes“ der Künstlerin Silke Wagner die Ostfassade beleuchtet. (sla)

Fotos: Sebastian Schels


Zum Thema:

Mehr zu den Grundlagen der Skelettbauweise bei Baunetz Wissen.


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Kommentare

4

auch ein | 18.04.2023 11:11 Uhr

architekt

sieht sehr traurig aus, gerade das rostbraune. dazu noch der lebensbejahende graugefleckte teppich.
als highlight: die stirnseite mit lustigem lichtgeflimmer, graffiti und lustlos verkleideten rückkühlern.
nicht gelungen.....

zu @: genauso unlogisch ist, dass es ab einer bestimmten höhe dann 1.10m sein müssen. dass man dann WIRKLICH nicht mehr runterfällt ;-)

3

werker | 17.04.2023 14:58 Uhr

Sehr schön indeed

Gute und reduzierte Eingriffe, gefällt, inkl. Güterwagonbraunem Vordach.
Warum in Deutschland die Treppengeländer in Bürogebäuden höher sein müssen als in Wohnhäusern und man das sogar im Bestand umbauen muss, würde ich gerne mal vom Verfasser der ASR erklärt bekommen, dem Entwurfsverfasser will ich daraus keinen Vorwurf machen.

2

50677 | 15.04.2023 18:32 Uhr

Zurückhaltend....


...und qualitätsvoll ist vorallem der Bestandsbau....durch das an den Haaren herbeigezogene Konzept der rostbraunen Lackierung wurde er leider etwas verunstaltet.....schade..

1

Gaudinho | 14.04.2023 15:58 Uhr

Zurückhaltend

Sehr angenehm, neben der ganzen marktschreierischem Architektur à la BIG oder Calatrava mal eine zurückhaltende Architektur zu sehen. Sehr schönes Projekt

 
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