RSS NEWSLETTER

https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Torwache_der_JVA_Stuttgart-Stammheim_842846.html

28.10.2009

Ausbruchsicher

Torwache der JVA Stuttgart-Stammheim


Als „absolut ausbruchsicher“, aber auch als „besonders besucherfreundlich“ gilt das neue Torwachengebäude der Justizvollzugsanstalt Stuttgart-Stammheim, das gestern nach zweieinhalbjähriger Bauzeit eingeweiht wurde. Entwurf und Planung des Neubaus, der nun den Personen- und Fahrzeugverkehr steuern und überwachen soll, stammen von dem Münchner Büro Karl + Probst.

Der Baukörper gliedert sich laut Architekten sowohl funktional als auch in seinem Erscheinungsbild in zwei Bereiche. Im Erdgeschoss sind neben dem zentralen Torwachraum konsequent getrennte Zugänge für Besucher und Mitarbeiter, die zweispurige Fahrzeugschleuse sowie der Besucherkontroll- und Wartebereich untergebracht. Die Anbindung an den Besuchsbereich im Inneren der Anstalt erfolgt über einen seitlich belichteten Gang im Untergeschoss. Als signifikantes Merkmal und Dach des Eingangsgebäudes soll sich das Obergeschoss mit den Garderoben für Mitarbeiter im Vollzug präsentieren. Der geschlossene metallische Kubus, durch eine umlaufende gläserne Fuge abgetrennt, scheint dabei gleichsam über dem Zugangsgebäude und der Außenmauer zu schweben. Die Ablösung des Obergeschosses in Verbindung mit einer reflektierenden Lichtdecke soll auch im Inneren des Besuchs- und Kontrollbereiches für eine helle und offene Atmosphäre sorgen. Die warmen Farbtöne und das durchlaufende offene und helle Fensterband im Besuchertunnel sollen zumindest die räumliche Beklemmung für die oft emotional stark angespannten Besucher mildern.

Große offene Verglasungen schaffen einen optimalen Überblick aus dem Torwachraum in alle zu kontrollierenden Bereiche. Die anthrazitfarbenen Fertigteile von Sockel und Torverkleidung bilden einen bewussten Material- und Farbkontrast zum metallischen Kubus des Obergeschosses, aber auch zum hellgrauen Beton der bestehenden Anstaltsmauer.

Die Realisierung der Torwache, die nun das über drei Jahrzehnte genutzte Provisorium ablöst, bei laufendem Betrieb mit differenzierten Sicherheitsmaßnahmen. Die Baukosten belaufen sich auf insgesamt 5,8 Millionen Euro. In den nächsten Jahren soll das jetzige Hochhaus der JVA (dort saßen im siebten Stock u. a. die RAF-Gefangenen) durch fünf Neubauten ersetzt werden. Mit den Bauarbeiten der fünf neuen Haftplatzgebäude soll im Frühjahr 2010 begonnen werden.


Kommentare:
Kommentar (1) lesen / Meldung kommentieren


Alle Meldungen

<

28.10.2009

Zentralachse der Ruhr-Universität

Wettbewerb in Bochum entschieden

28.10.2009

Im roten Diamantengewand

Chinesisches Theater in Peking

>
BauNetz Wissen
Bauen mit Bäumen
BauNetz Themenpaket
Bauen in Vietnam
baunetz CAMPUS
Die Denkmal-Ambulanz
baunetz interior|design
Der Ikea-Effekt