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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Tessenow-Medaille_fuer_Winfried_Brenne_4106237.html

04.11.2014

Manifest der Moderne

Tessenow-Medaille für Winfried Brenne


So fing es an: 1977 haben zwei junge Architekten mit einer Pionierarbeit begonnen, die ihren beruflichen Lebensweg entscheidend prägen sollte. Helge Pitz und Winfried Brenne, Partner von 1978 bis 1990, haben ein farbiges Einfamilien-Reihenhaus von Bruno Taut in der Berliner „Waldsiedlung Zehlendorf“, besser bekannt als „Siedlung Onkel Toms Hütte“, untersucht.

„Das führte zum Entschluss, sich um den Erhalt diese Häuser zu kümmern, und mündete nach intensiver, privater Forschungsarbeit, Farbuntersuchungen, Analysen – man könnte von einem Zweitstudium in angewandter Baugeschichte sprechen – in ein Gutachten für den denkmalpflegerischen Umgang mit den Häusern. Die Autoren forderten damals, das Ensemble als Baudenkmal eintragen zu lassen und mit seinen ursprünglichen Werten zu erhalten. Das war nicht weniger als ein Manifest“ (Tessenow-Gesellschaft).

Pitz und Brenne wurden schnell zu Experten für den denkmalpflegerischen Umgang mit Bauten vor allem der Moderne. Nun erhält Winfried Brenne die Heinrich-Tessenow-Medaille 2014 „für sein passioniertes Engagement für den Erhalt von Baudenkmälern und ihre beispielhafte bauliche Pflege“.

Winfried Brenne hat so bedeutende Projekte wie die ADGB-Bundesschule in Bernau oder das Meisterhaus Muche/Schlemmer in Dessau, mehrere Bruno-Taut-Siedlungen in Berlin sowie die dortige Akademie der Künste restauriert. „Diese Architektenarbeit unterscheidet sich von der klassischen, auf Neubau ausgerichteten Tätigkeit: Vor dem eigenen Gestaltungswillen steht das sich Einlassen auf das, was ein anderer erdacht hat. Dieses gilt es in Wert zu setzen“, heißt es in der Laudatio.

Die Heinrich-Tessenow-Medaille wird seit 1963 vergeben, heute etwa alle zwei bis drei Jahre. Zu den Preisträgern zählten unter anderem Alberto Campo Baeza (2013), Roger Diener (2011), Miroslav Sik (2005), Eduardo Souto de Moura (2001), David Chipperfield (1999) oder Hans Döllgast (1972).

Die Verleihung an Winfried Brenne erfolgt am 14. November um 17 Uhr in einem öffentlichen Festakt im Holcim-Auditorium der Hamburger Hafencity-Universität, Überseeallee 16. Die Laudatio hält Bruno Reichlin, Paris. (tze)


Zum Thema:

www.tessenow-gesellschaft.hamburg.de

Das von Brenne restaurierte Meisterhaus Muche/Schlemmer und das Bauhaus Dessau im Baunetz Wissen


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