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21.10.2022

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Doppelte Moderne

Tagung zum Welterbeantrag in Berlin


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Anlässlich der Einreichung Berlins im Herbst 2021, wichtige denkmalgeschützte Bauten des Wiederaufbaus unter dem Titel „Karl-Marx-Allee und Interbau 1957. Architektur und Städtebau der Berliner Nachkriegsmoderne“ auf die deutsche Tentativliste des Welterbes zu setzen, findet nun das Welterbekolloquium statt. Im Rahmen einer zweitägigen Veranstaltung wird am 25. und 26. Oktober 2022 in der Akademie der Künste in Berlin der Wert dieses Vorschlags in seiner architektonischen und städtebaulichen Vielfalt als kulturelles Erbe beleuchtet.

2020 wurde bekannt, dass die deutsche Tentativliste für das Unesco-Welterbe durch die Kultusministerkonferenz KMK fortgeschrieben werden soll. In diesem Zuge kam die Idee auf, den Vorschlag von 2012 – das Berliner Ensemble der Abschnitte 1 und 2 der Karl-Marx-Allee sowie die Gebäude der Interbau 1957 mit dem Hansaviertel, der Kongresshalle, der Akademie der Künste, der Hansaschule wie auch dem Corbusierhaus – wieder aufzugreifen und neu zu entwickeln. Im Herbst 2021 wurde deshalb ein Team aus Wisschenschaftler*innen gebildet, das den „outstanding universal value“ des Ensembles als Welterbe prüfen sollte. Dabei ging es nicht um den historischen Hintergrund Berlins, sondern speziell die Inbetrachtnahme der architektonischen Räume dieses Bautenkomplexes.

Die Konferenz, die anlässlich des Hermann-Henselmann-Kolloquiums stattfindet, wird nun den Vorschlag Berlins vorstellen und in verschiedenen Formaten den Prozess mit einzelnen Expert*innen diskutieren. Zusammen mit dem Landesdenkmalamt und der Akademie der Künste soll der wissenschaftliche Diskurs um das Projekt „Doppeltes Berlin“ und dessen Bedeutung als Ort zweier architektonischer Parallelgesellschaften erweitert werden. Hierfür werden im Rahmen des Kolloquiums das Studentendorf Schlachtensee wie auch der Hochschulcampus Bogensee als zwei exemplarische Hochschulbauten der Nachkriegsmoderne vorgestellt. Des Weiteren soll auch die Frage beantwortet werden, wie es mit Berlin weitergeht, sollte der Vorschlag nicht in die Tentativliste aufgenommen werden. Unter anderem wird Sabine Ambrosius, Referentin für Welterbe im Landesdenkmalamt über die nächsten Schritte und Projekte sprechen.

Eröffnung:
Dienstag, 25. Oktober 2022, 19.30 Uhr im Kino International
Veranstaltung:
25. und 26. Oktober
Ort: Akademie der Künste, Hanseatenweg 10, 10557 Berlin und Kino International, Karl-Marx-Allee 33, 10178 Berlin

Der Eintritt kostet 6 €/ 4 € ermäßigt. Tickets sind hier erhältlich.




Kommentare

2

*** | 26.10.2022 17:02 Uhr

kma

Diese momentane und völlig absurde, rückwärtsgewandt Sicht auf die Stadtentwicklung Berlins ist kaum noch zu ertragen! Vor uns liegt mehr Zeit als hinter uns.

Möglicherweise wollen sich die "einzelnen Expert*innen" demnächst auch dafür aussprechen, den immer noch gültigen Generalbebauungsplan 1960 als so historisch wertvoll einzustufen, dass endlich eine internationale Institution die Einhaltung des unverrückbaren Status Quo (aka "not in my Backyard") durchzusetzt? Manche Nachgekommenen mögen das KMA Ensemble ja vielleicht schrullig oder bei Sonnenschein sogar internationalistisch sehen, die Zeitzeugen werden sich immer daran erinnern, dass vor dieser Kulisse tatsächlich nur eine staatstragende Veranstaltung stattgefunden hatte: Die große Militärparade zum 1.Mai! Ansonsten war dieser Straßenraum Niemandsland. Wer "Architektur" und "Stadtraum" von "Historischen Hintergründen" trennen will, muss sich über rhetorische Erfolge der "Alternative" wirklich nicht wundern!

Nein: die KMA ist kein herausragendes Zeugnis von menschlichem Erfindergeist, sondern lediglich ein Abklatsch dekorativer Vorstellungen von 2.000 km östlich gelegenen Städtebauinstituten! Und in den weiteren Baustufen ein ideeles und ökonomisches Armutszeugnis der damals Herrschenden. Das die Bauausstellung 57 demgegenüber eine ganz andere - internationale Liga ist - ist völlig unstrittig. Das man sie deswegen aber nur „weiter entwickeln“ könne, wenn es einen spezifischen Denkmalstatus gäbe ist abstrus. Die Flächen gehören doch ohnehin dem Land Berlin (in der einen oder anderen Form) - wer sollte da etwas kaputt machen?

Insofern stellt sich die Frage überhaupt nicht, was wir bloß machen werden wenn diese Inkunable der Ostberliner Rückgratlosigkeit -KMA- nicht Weltkulturerbestatus bekäme. Wir müssen als Planer offen sein und die Zukunft mit all ihren Möglichkeiten umarmen, ohne verängstigt über die Schulter zu schauen! Der ganze Diskurs ist selbstreflexiv und akademisch.

1

stph | 21.10.2022 16:29 Uhr

....

Mal angenommen die KMallee wäre so parataktisch raumorientiert wie das Hansaviertel und die Straße nur ein Element. Dann stünde die Disziplinierung nicht so im Vordergrund das Heroische. Die Parade würde nicht auch noch durch das Wohnzimmer gehen. Statt dessen der offene Raum und alles wäre diesem unterworfen. Dieser emanzipativen Kraft.

 
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Das Café Moskau an der Karl-Marx-Allee wurde ursprünglich als „Nationalitätenrestaurant“ geplant.

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Die Kongresshalle, heute das Haus der Kulturen der Welt, gilt bis heute als skulpturaler Solitär des Hansaviertels.

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Die Gebäude an der Karl-Marx-Allee wie auch das Haus Berlin wurden zwischen 1951 und 1965 im Rahmen des Nationalen Aufbauwerks errichtet.

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