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29.11.2021

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Drei auf einen Streich

Senckenbergquartier in Frankfurt am Main von Cyrus Moser Architekten


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In Frankfurt am Main ist über Jahrzehnte eine beachtliche Zahl an Hochhäusern entstanden. Und der Hochhausentwicklungsplan wird fortgeschrieben. Rund zwanzig neue Gebäude sind aktuell in der Umsetzung, weitere geplant. Nach der Fertigstellung des Omniturms von BIG und des Grand Towers von Magnus Kaminiarz, dem höchsten Wohnhochhaus Deutschlands, zogen jüngst auch die ersten Bewohner*innen in das neue, mischgenutzte One Forty West im Senckenbergquartier ein.

Von Paula Löwen-Pohle

Zwischen Messe, Frankfurter Westend und dem Stadtteil Bockenheim sind auf dem ehemaligen AeF-Areal in Frankfurt am Main innerhalb von fünf Jahren zwei Türme und ein niedrigerer Neubau entstanden. Ein vierter, kleinerer Baukörper ist noch in Planung. Fertiggestellt wurden der markante Wohn- und Hotelturm One Forty West, das schlicht-elegante Bürohochhaus mit dem Namen Senckenbergturm und ein dritter Baustein namens 21 West. Es folgt noch eine Kindertagesstätte für rund 100 Kinder. Entworfen wurde das Ensemble von den Frankfurter Architekten cma cyrus moser architekten.

2016 konnten cma cyrus moser den internationalen Wettbewerb zur Neugestaltung des Areals für sich entscheiden. Die Auslober des Projektes waren Commerz Real, ABG und Groß & Partner in enger Abstimmung mit der Stadt Frankfurt. Wie in der Immobilienbranche üblich, haben die Eigentümer*innen der Türme jedoch seither teilweise gewechselt. Entstanden ist eine Bruttogrundfläche von über 110.000 Quadratmetern. Beteiligt an der finalen Realisierung waren außerdem die Entwicklungsgesellschaften T-Rex und G&P Therapoda und in der Planung des One Forty Wests und des 21 Wests das Büro Dietz Joppien Planungsgesellschaft (Frankfurt am Main).

Mit 145 Metern ist das One Forty West das höchste Gebäude auf dem Grundstück und zugleich neuer Hochpunkt der Frankfurter Skyline. Von außen zeigt sich das mischgenutzte Hochhaus analog zur inneren Struktur zweigeteilt. Während auf den unteren 23 Etagen ein Hotel eingezogen ist, sind auf den Etagen 24 bis 40 insgesamt 93 Miet- und 94 Eigentumswohnungen untergebracht. Dazwischen liegt die Skybar mit Restaurant, an der Fassade klar ablesbar und herausgestellt.

Bis zu einer Höhe von 84 Metern ist der Turm gleichmäßig gegliedert und mit einer Stahl-Pfosten-Riegel-Fassade verkleidet. Für das Sockelgebäude wählte man eine hinterlüftete Glasfaserbetonbekleidung, kombiniert mit Blechbekleidungen und Lochfenstern. Oberhalb von 84 Metern wird das Hochhaus von einem spiralförmig aufstrebenden, knapp drei Kilometer langen Band aus Balkonen umhüllt. Wie eine Doppelhelix legt sich der Kranz um den funktionellen Gebäudekern. Die Architekten sprechen von einer „Krone“. Nicht zu Unrecht, denn die Balkone sind das identitätsstiftende Element des Turms und schaffen einen hohen Wiedererkennungswert.

Das Fassadensystem lässt zu, dass jede Wohnung einen privaten Außenraum erhält. Zusammen mit der Lindner Group haben die Architekt*innen von cma die verschiedenen Balkonmodule entworfen und im abwechselnden Rhythmus an die Fassade gehängt. Es gibt windgeschützte Bereiche und offene Austritte, darüber hinaus können die Bewohner*innen über ihre Balkone Kontakt zu anderen Mieter*innen aufnehmen, denn sie sind so organisiert, dass sie sich überlagern und einen kurzen Nachbarschaftsplausch in luftiger Höhe möglich machen. Eine positive Qualität in diesem gehobenen Preissegment, das sonst eher auf größtmögliche Privatheit ausgelegt ist. Mit der Grundriss- und Innenraumgestaltung der Eingangslobby und der Wohnungen zwischen 50 und 140 Quadratmetern war die Ippolito Fleitz Group beauftragt. Gewohnt wird hier in einer Premiumimmobilie mit Vollausstattung, Conciergeservice des Hotels und Blick über die Stadt bis weit in den Taunus.

Daneben steht der Senckenberg-Turm mit 121 Metern Höhe. Der Büroturm bietet auf 26 Geschossen bis zu 1.200 Beschäftigten Raum. Die bewusst reduzierte Silhouette wird optisch durch zwei Fugen gegliedert. Die Einschnitte machen die Einteilung in Sockel, Schaft und Krone auf subtile Art und Weise deutlich. Auf dem vorversetzten Gebäudeteil des trapezförmigen Sockels ist in etwa 23 Metern Höhe eine begrünte Dachterrasse entstanden. Dritter Baustein des Ensembles ist ein niedrigeres Bürogebäude mit Gastronomie im Erdgeschoss.

Das Ensemble bildet den ersten Stadtbaustein des von der Stadt Frankfurt geplanten Kulturquartiers, das sich von hier bis zum Campus Bockenheim der Universität ausdehnen soll. Großen Wert legten die Architekt*innen daher auf die städtebauliche Planung und die richtige Setzung der Türme mit Blick auf den öffentlichen Raum. Die drei Baukörper bilden durch ihre Stellung, Neigung und Höhe ein zusammenhängendes Ensemble. Zwischen ihnen entstand außerdem ein Platz, der spätestens im nächsten Sommer von Mieter*innen und Nachbar*innen genutzt werden dürfte. Geplant ist auch eine Grünachse, die am südwestlichen Rand hinter dem Senckenberg-Turm beginnen und sich quer durch das Kulturquartier schlängeln soll. Cyrus Moser bieten hierfür bereits eine Anschlussstelle und richten die Häuser so aus, dass der Raum zwischen ihnen ausreichend groß und durchlässig ist.


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Kommentare

6

STPH | 30.11.2021 14:40 Uhr

...

Ist doch toll wie locker sich die verschiedenen Nutzungen in der Fassade darstellen als Zusammenspiel verschiedener Strukturen. Ein Parkhaussockel wäre so auch kein Problem. Auch die kräftige Struktur des Wohnens oben wirkt der Turmstatue entgegen. Man könne da noch viel mehr Leben nach außen abbilden, ganz ohne Gesamtzwang. Die Leichtigkeit entsteht aus der flächigen Abwicklung der Kruste, die als Erzählung dem Turmensemble seine Masse und Körperhaftigkeit nimmt.

5

d.teil | 30.11.2021 11:43 Uhr

Oje

Äußerst schlechte Materialwahl. Und die Grundrisse sind derart schlecht. Da sind ja zig Räume nebst Bäder, die noch nicht mal natürlich belüftet werden. Wohl die Küchen? Dann sind da kleine Zimmerchen mit einer schön platzierten, mittigen Stütze im Raum. Wie kann man nur so schlecht entwerfen? Und die angesprochenen Balkone....sind das nicht eher halbgeschlossene Erker?

4

peter | 30.11.2021 11:33 Uhr

@boris @dennis

stimmt. nur dass hier das entscheidende, der bosco, vergessen wurde zu kopieren.

an den fotos sieht man wunderbar, wie schön grün frankfurt überall dort ist, wo (noch) nicht diese fetten überflüssigen investorenprojekte hochgezogen wurden.

3

Dennis | 30.11.2021 08:19 Uhr

Frankfurt

auf den Fotos sieht man wunderbar wie schön grün Frankfurt ist.

2

Boris | 29.11.2021 23:01 Uhr

Mailand

Bosco Verticale......Copy Copy

1

Fritz | 29.11.2021 18:19 Uhr

es wirkt

es wirkt jetzt schon veraltet.

 
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