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12.06.2023

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Plattenbau im Holzgewand

Schulerweiterung in Neuruppin von CKRS


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Der ursprüngliche Typenschulbau der Neuruppiner Wilhelm Gentz Grundschule ist nicht mehr zu erkennen. Als Variante “Erfurt” in den 1970er Jahren entworfen, war sie eine von vielen Schulgebäuden in genormter Plattenbauweise, die in der DDR realisiert wurden. Heute ist von dem eigentlichen Bestandsgebäude - ein viergeschossiger, schlichter Riegel mit charakteristischen Fensterbändern - nur noch die Tragstruktur aus Schotten und Stahlbetondecken erhalten geblieben. CKRS Architekten (Berlin) haben die Schule umgebaut, erweitert und mit einer neuen Holzfassade versehen.

Das Gebäude gliedert sich auf 6.680 Quadratmetern in drei Bereiche: den Bestandsteil mit Unterrichtsräumen, eine neue Sporthalle sowie ein verbindender L-förmiger Riegel, der die Mensa, Bibliothek und Verwaltung der Schule beherbergt. Außerdem befindet sich darin der neue Haupteingang, welcher großzügig verglast ist und seitlich vom Bestand zurückspringt. Dieser wurde als zweigeschossiges Foyer konzipiert, in dem eine Treppe mit Sitzmöglichkeiten und Regalwand in das erste Obergeschoss zur Mensa führt. Durch ihre breiten Stufen kann die Treppe mit Holzelementen nicht nur in den Pausen als Aufenthaltsort genutzt werden, sondern dient auch als Tribüne bei Schulaufführungen.

Die Unterrichtsräume im Bestand sind über vier Geschosse in “Lerninseln” gegliedert. Von Ernährung im Erdgeschoss über Entspannung und Kreativ bis hin zu Sprache und Naturwissenschaft ist jede Etage einer Lerneinheit zugeordnet. Dort können die Schüler*innen gemeinschaftlich in thematischen Zonen arbeiten. Die Klassenräume liegen entlang der Südwestfassade und sind durch einen neuen, breiten Erschließungsgang mit Nischen zum Spielen, Lesen und Entspannen verbunden. Darüber hinaus schafft dieser Blickbezüge in die Sporthalle und verbindet so Bestand und Neubau.

Der Sportbereich mit Tribüne erhält durch Verglasungen entlang der 13 Meter langen Holzfachwerkträger direktes Tageslicht. Dort werden auch die Konstruktionsweisen der Schule sichtbar. Die Holzbinder und Sparren tragen die Furnierschichtholzplatten des Daches, alle Außenwände wurden als Holzrahmenbau mit einer dämmenden, unbehandelten Lärchenholzfassade ausgeführt. Der übrige Neubau ist eine Stahlbetonkonstruktion. Zudem wurde die Schule mit einer Photovoltaik-Anlage auf dem Dach ausgestattet. (sas)

Fotos: Stefan Müller, CKRS Architekten


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Mehr zur Oberflächenbehandlung von Holzfassaden bei Baunetz Wissen


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Kommentare

6

ulknudel | 13.06.2023 15:19 Uhr

gute arbeit!

da sind doch schöne räume entstanden. und das mit verstand. so macht architektur spaß.

5

balina | 13.06.2023 14:43 Uhr

Gratulation

..an die Kolleg:innen!
Nach eigener Erfahrung sind gerade die Schultypenbauten der ehemaligen DDR nicht gerade maßhaltig und im Teilabbruch schwer zu sichern. Die Befestung der davor gestellten Holztafelelemente macht das auch nicht einfacher.
Diesen Bestand also trotzdem stehen zu lassen und nicht abzureißen wurde hier noch durch intelligente Erweiterung gestärkt.
Aus meiner Sicht ein Paradebeispiel für das Weiterbauen, das den Bedarf an neuem und angemessenem Schulraum mehr als überzeugend abliefert!

4

Kritiker | 13.06.2023 08:54 Uhr

Faksmilie

Und die Vorhangfassade hätte man Nich auch noch wiederverwenden können. Achja es muss ja für das Greenwashin ne komplette Holzfassade sein. Überzeugt mich wenig. Auch da man wieder so einen riesigen Raum hinzugebaut hat, der die gesparte "Graue Energie" wieder zur Freigabe von Verschwendung missbrauchte. Für echte Nachhaltigkeit hätte man mehr erhalten und kompakter weiterbauen sollen, das hier ist nur Anti-Nachhaltiges Geblubber zum Quadrat.

3

Alumnus TUBS | 12.06.2023 16:47 Uhr

die armen Schotten,

die da verbaut sind! Die Mehrzahl von Schott ist immer noch Schotts ;-)
Okay, das hat jetzt mit Architektur nix zu tun, mich aber schon an der Uni immer amüsiert

2

christoph | 12.06.2023 16:32 Uhr

wirklich schön - aber eigentlich nich lustig!

... man kann ja immer schwer sagen, was die LP Photoshop für einen Anteil am Bild hat - wenn das Bild 2 aber jemals so tatsächlich Realität war (wenn auch nur für 2 Tage), dann haben alle Beteiligten wohl wirklich Glück gehabt ... so was ist auch schon mal richtig schief gegangen ... Stichwort Goldberg 2004! Mensch Leute ... nich lustig!

1

auch ein | 12.06.2023 15:43 Uhr

architekt

DAS ist nachhaltig!
und sieht gut aus!

wäre spannend zu erfahren ob es sich REIN KALKULATORISCH gerechnet hat, den rohbau stehenzulassen (von der ganzen "graue Energie"-diskussion abgesehen)

 
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