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29.08.2023

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Weniger Korridore, mehr Okuli

Schule im Kanton Bern von Haller Gut Architekten


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Ein einfacher Riegel mit Giebeldach – auf den ersten Blick wirkt das Schulgebäude in der kleinen Gemeinde Aarberg im Kanton Bern recht schlicht, vielleicht sogar anspruchslos. Bei näherem Hinsehen ist dem Haus jedoch schnell die typisch schweizerische Feinheit und Gründlichkeit anzumerken, mit der Haller Gut Architekten aus Bern den Neubau entwarfen.

Der zweigeschossige Holzbau steht unweit des Flusses Alte Aare, nach dem auch die rund 4.000 Einwohner*innen zählende Gemeinde benannt ist. Das langgestreckte Volumen ergänzt das bestehende Gebäudeensemble einer Primarschule um einen weiteren Bau. Den Bau, in dem Tagesschule und Kindergarten untergebracht wurden, platzierten die Architekt*innen so, dass der Freiraum zum Fluss unbebaut bleibt.

Funktional organisierten Haller Gut den Bau mithilfe einer simplen Schottenstruktur. Auf beiden Geschossen befinden sich jeweils fünf Raumeinheiten sowie eine Treppenzone. Überraschend ist die weitgehende Erschließung der Gruppenräume (Kindergarten und Tagesschule) im Erdgeschoss direkt von außen. Die obere Etage beherbergt Klassenräume. Diese werden konventionell durch einen hellen Flurbereich erschlossen. Hier sind es die großen Rundfenster, die beeindrucken. Sie schaffen eine charaktervolle visuelle Verbindung zwischen Klassenräumen und Flur. Letztlich orientieren sich also alle Räume des Hauses konsequent beidseitig nach außen – im Westen zum Fluss, im Osten zu Schulhof und Bestandsgebäuden.

Das zu beiden Seiten hin weit auskragende Dach sorgt nicht nur für wettergeschützte Außenräume und bequemes Ankommen im Erdgeschoss, sondern verleiht dem Bau auch einen ruhigen, heimelig anmutenden Charakter. Die feingliedrige Wirkung des Hauses entsteht vor allem durch die großflächigen Glasfassaden, die wiederum durch Holzrahmenelemente gegliedert werden.

Die hellen, unaufgeregt gestalteten Räume setzen die reduzierte Schlichtheit im Inneren fort. Durch ein im Eingangsbereich eingefügtes Split-Level passt sich das Gebäude an das leicht zum Fluss hin abfallende Gelände an. Ein Pausenbereich im Erdgeschoss kann durch seine Lage zudem außerhalb der Schulzeiten auch von der Nachbarschaft genutzt werden. (dsm)

Fotos: Karina Castro


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Kommentare

13

der letzte | 07.09.2023 15:37 Uhr

architekt

ich würde es begrüßen, wenn sich die werten kollegen im hier und jetzt lieber mal wieder mit "ARCHITEKTUR und RAUM" an erster stelle auseinandersetzen würden, als sich wochenlang mit der frage zu beschäftigen, ob jetzt auch der letzten minderheit mittels verordnungen, normen, vorgaben und gängelein genüge getan ist....unsere baukultur und, die sich zum teil selbst widersprechenden, reglements sind einfach too much geworden und scheinen den fokus der jungen generation an planern zu verwässern....barrierefreiheit und inklusion schön und gut, ganze gebäudekonzepte um das vermeintlich nie im gebäude anzutreffende letzte perzentil herum zu entwerfen ist aus meiner sicht nicht sinn der übung...bitte wieder mehr Architekt, weniger Erfüllungsgehilfe....zurück zum thema...ich finde den materialmix und die fügung der bauteile des projektes übrigens sehr gelungen...

12

auch ein | 31.08.2023 08:54 Uhr

architekt

@11:
eine NOCH tollere übung wäre, über die projekte zu schreiben, ob positiv oder negativ oder dazwischen. das wäre diskussion.
seine persönlichen befindlichkeiten können sie ja im stuhlkreis beprechen oder lesen die Arch+

11

an den | 30.08.2023 15:12 Uhr

geknechteten architekten

Vielleicht wäre es mal eine tolle Übung, dass alle hier für einen Monat lang ausschließlich nur noch das Positive in ihren Kommentaren zum Besten geben. Vielleicht kommt der/die Eine oder Andere dann zur Erkenntnis, dass Milde eine längst vergessene Tugend ist, welche es Wert ist wieder entdeckt zu werden. Oder aber man hängt den Architekturjob einfach an den Nagel, dann wird die Laune auch schlagartig wieder besser und der Drang zum Sarkasmus lässt spürbar nach...

10

F Gehrhardt | 30.08.2023 14:38 Uhr

Barrierefreiheit

Mich (als deutsche Architektin) wundert ja immer öfter, das es anscheinend eine Menge Projekte gibt, bei denen der Barrierefreiheit mit der Integration eines Aufzugs Genüge getan ist.
Was ist mit der kontrastreichen Gestaltung? Wand, Boden, Türen, Aufzug, Handläufe... alles verschwimmt in creme/weiß. Da fällt es ja schon als "normal"-sichtiger Mensch schwer, sich zu orientieren...
Ich habe manchmal das Gefühl, dass mit zweierlei Maß gemessen wird. Bei uns würde so eine Umsetzung nicht akzeptiert werden (Behindertenbeauftragte, Arbeitsschutz u.ä.).

Eine Präsentation von Gebäuden mit sehr gelungenen und gut integrierten Barrierefrei-Konzepten wäre mal schön!

9

Larno | 30.08.2023 14:37 Uhr

Ederer

Wir lachen auch immer herzlich über die Kommentare von "auch ein". Eine kleine Hoffnung besteht, dass er eines Tages seine Top 10 der zeitgenössischen Architektur offenlegt...

8

arcseyler | 30.08.2023 13:59 Uhr

........

Das Wesentliche ist die Ausnutzung der zweiseitigen Belichtung in voller Längsseite.
Kompromisslos ohne Fassadengerüste und sowas. Einfach nur Markisoletten.
So will man auch drinnen den Tag verbringen.
Mehr Licht!

7

nicht noch ein | 30.08.2023 13:40 Uhr

Architekt

Kann mich Peter nur anschließen.
Grüße gehen raus.

6

architekt | 30.08.2023 12:11 Uhr

ein auch

Die Okuli sind doch mal ein schöner Ansatz. Die Schüler schauen in die Welt.
Kurze Frage an die Runde: Besteht in der Schweiz keine Pflicht für einen zweiten Fluchtweg?

5

nochmal ein | 30.08.2023 11:56 Uhr

architekt

gelungenes Projekt...den ersten Kommentar kann ich nicht nachvollziehen!

4

Peter Dünsch | 30.08.2023 10:57 Uhr

@2 bin auch ein Architekt

Also ich für meinen Teil bin nur wegen "auch ein Architekt" hier.

Diese kommentare gehören zum kulturellen Erbe des Baunetzes.

3

ein anderer | 30.08.2023 10:37 Uhr

architekt

Die in die Stufen eingelegten Steine als Kontrastmarkierungen sind doch der Hammer!

2

bin auch ein | 30.08.2023 09:34 Uhr

architekt

Ich frage mich warum Sie,"auch ein architekt", sich immer noch jeden Tag die Projekte hier im Baunetz anschauen, wenn sie doch so ernüchternd für Sie sind. Ihre Kommentare kann niemand gebrauchen. Ich würde mich freuen, wenn Sie eine andere Möglichkeit fänden Ihre schlechte Laune abzubauen.

1

auch ein | 29.08.2023 15:37 Uhr

architekt

IKEA meets the 50`s....meint der betrachter.
schlechter abklatsch der aktuellen skandinavischen schul- und kindergartenhäuser

retro"nicht-charme" in pastell, jetzt weiss ich auch warum schon diese wettbewerbs-renderings im pappmodell-style so seltsam aussehen: sie greifen die beige sauce vor

 
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