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15.10.2021

Stufen auf Schären

Saunarestaurant im finnischen Ähtäri von Studio Puisto


Ein Saunarestaurant – in Finnland sind solche Bauten nichts Neues. Prominentestes Beispiel ist wahrscheinlich das Löyly in Helsinki von avanto architects. Dieses hier mit Namen Kiulu befindet sich in Mittelfinnland. In Ähtäri, gut 300 Kilometer von Helsinki entfernt. Bekannt ist diese, nicht viel mehr als 5.500 Einwohner zählende Stadt für ihren Zoo und ihre Seen, beides nur einen Steinwurf vom Saunarestaurant entfernt. Sein vom Helsinkier Büro Studio Puisto Architects entworfene Gebäude befindet sich auf einem Areal gespickt mit Hotels, Ferienhäuschen – auch zur Sauna gehören welche – und Campingplätzen, verteilt rund um die bewaldeten Ufer des Hankavesi-Sees.

See, Wald, frische Luft, entsprechend multifunktional sollte der Bau des Saunarestaurants sein, der sowohl die sportlich Aktiven, die in großer Runde saunieren, als auch die individuellen Saunagäste ansprechen muss. Manche Gäste kommen mit dem Boot über den See geschippert, andere reisen per Linienbus aus der Stadt an. Und so vereint das Projekt auf 325 Quadratmetern zwei Saunen, ein Torfbad und ein Restaurant in einer überdimensionalen Treppenanlage, die sich im Sommer vom Dach bis ans Ufer zur Restaurantterrasse ausweitet oder als Veranstaltungsbereich dient. Sauna und Restaurant funktionieren dabei unabhängig voneinander.

Für Studio Puisto Architects, die zuletzt in Mittelfinnland eine einbeinige Holzhütte realisiert haben, ist das Projekt Teil eines Masterplans für Ähtäri. Die Stadt hatte sie vor einigen Jahren damit beauftragt, sie im Sinne eines ganzjährigen, vielseitigen Tourismus und Freizeitaktivitäten umzuplanen. Bauherr der im vergangenen Sommer fertiggestellten Saunaanlage aber ist Hankaveden Laine Oy, die auch das Restaurant betreiben.

Nach außen hin soll der Bau mit dem umgebenden Wald verschmelzen, zudem schirmt die Fassade aus schwarzem Holz vor Blicken ab. Innen öffnet sich der Bau wie eine Bucht, rahmt die in Finnland hochgeschätzte Natur. Die Architekt*innen setzen dabei auf den Kontrast aus dunklen und hellen Räumen; helles Holz und große Fenster im Restaurant, dunkle Farben und schwarzes Holz in den Saunabereichen. Insbesondere in der größeren Sauna, wo es mehr Interaktion gibt, sollen die dunklen Töne für Intimität und Ruhe sorgen, auch wenn Fremde in der Nähe beziehungsweise in der Sauna sind.

Während die größere Sauna mit dem Hauptgebäude verbunden ist, steht die kleinere separat, verfügt statt einem schmalen, horizontalen über ein großes Panoramafenster. Räumlich getrennt wurden Bootssteg und Badesteg, letzterer liegt geschützt hinter den Saunen. Bei den Materialien griff man auf Bewährtes der finnischen Saunakultur zurück: helles und dunkles Holz – wie in den Familiensaunen üblich –, daneben das Rot von Ziegeln, als Bodenfliesen im Restaurant und in den Nassbereichen der Sauna. Polster und Vorhänge aus Wolle sollen für Gemütlichkeit sorgen. (kat)

Fotos: Marc Goodwin, Riikka Kantinkoski


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