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21.01.2021
Winkelmann weitergebaut
Sanierung und Erweiterung eines historischen Wohnhauses in Berlin von BSL Architekten
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Peter | 25.01.2021 14:26 Uhr@Berliner
Mein ursprünglicher Kommentar hat nur meinen ersten Eindruck widergegeben. Und dabei ist mir eben auch das neu gedeckte Dach negativ aufgefallen. In der Ansicht ist ein Ziegeldach in anderen, unterschiedlichen Rottönen dargestellt, was aus meiner Sicht wesentlich besser zum Gesamtbild passt. In der Bauausführung hat man dann einen "Wüstenrot"-Ziegel genommen, was viele Gründe haben kann und im Laufe der Jahre wird er sich durch die Witterung vermutlich zusehends besser einpassen. Aber im Moment wirkt das Dach auf mich wie ein Fremdkörper.
Grundsätzlich haben Sie Recht und es ist nie einfach, allen Randbedingungen gerecht zu werden. Die unteren Denkmalschutzbehörden urteilen nach meiner Erfahrung manchmal wie ein Buchhalter und lassen dem Architekten wenig Raum für Interpretationen oder können mit Argumenten zu räumlichen Aspekten oft wenig anfangen. Der Bauherr möchte natürlich auch zu seinem Recht kommen und dann sind da noch die lieben Kollegen, die es eh besser wissen...
Von außen zu kritisieren ist recht einfach, aber wenn man im Baunetz veröffentlicht wird, muss man sich aus meiner Sicht auch solcher Kritik stellen.
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Berliner | 22.01.2021 21:35 Uhr@Peter
Sehr geehrter Peter,
Ihrem Beitrag bzw. Ihrer lapidaren Kritik (naja,... 0815... Innenausbau überzeugt nicht)- das waren die Eckdaten, konnte ich nicht herauslesen, dass Sie anscheinend tiefer in der Materie stecken. Warum also nicht einfach etwas fundierter?
Ich bitte um Entschuldigung, sollte ich Ihren Kommentar herablassend beurteilt haben!
Da Sie aber vom Fach sind:
wie hätten Sie diese Bauherrenaufgabe denn anders ausgeführt?
Bauen im Bestand, gerade im denkmalgeschütztem erfordert, das wissen Sie sicherlich auch, enorm viele Kompromisse. Da sind die Auflagen des Denkmalschutzes, des Brandschutzes, der EneV (jetzt GEG) und vor allem natürlich die Wünsche der Bauherrschaft unter "ein Dach" zu bringen.
Ich frage Sie bewusst, wie Sie diese Dinge also anders bei diesem Beispiel gelöst hätten?
War aus Sicht der Denkmalpflege, die nach Ihren Worten nicht immer auf der Höhe sind, vielleicht die Dachdeckung aus der Erweiterung in den 50er Jahren (08/15) wichtiger als die Gauben (Kompromiss, denn der Innenraum soll ja für den Bauheren auch schön und nutzbar sein)?
Was waren die Aspekte die Fassade der Erweiterung betreffend? Betonanbau bewusst anders? Oder eben, wie hier geschehen, ähnlich (Holzbauweise) aber trotzdem differenziert und ablesbar?
Und über die Erweiterung des Ganzen in Holzbauweise wurde in diesem Forum schon überhaupt gar nicht diskutiert.
Auch das Thema Licht, das der Kollege STPH hier angeführt hat kann ich nicht nachvollziehen (soweit ich seine philosophischen Ansätzen folgen kann). Ich sehe auf den Bildern großzügige und helle Räume! Und ein EneV Nachweis war mit Sicherheit notwendig! Vielleicht auch wg. Fördergeldern KFW.
Am Ende muss sich doch der Bauherr in seinem Haus wohlfühlen und nicht in dunklen Kämmern wohnen, weil das Haus im Ursprung mal kleinere Gauben hatte. Und das Dach Dach hat auch feine Details (z.B. Anstrich Giebelbalken).
Ich sehe, dass hier viele Kompromisse eingegangen wurden und am Ende allle damit zufrieden sind! Bewohner, Denkmalschutz, Wärmeschutz....
Aus meiner Sicht ist dieses Zusammenspiel sehr gut gelungen ohne die wirklichen Hintergründe zu kennen- aber das ganze mit einem "naja" zu kommentieren finde ich zumindest fragwürdig, wenn nicht auch ziemlich diffamierend der Kollegenschaft gegenüber!
Also, lieber Peter und auch STPH, wie hättet Ihr die Bauaufgabe besser umgesetzt?
Eure Antwort interressiert mich, vor allem aus fachlicher Hinsicht, sehr!
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STPH | 22.01.2021 11:36 Uhr@12Freiburger
Thema Licht:
Innenverspiegelte Dreifachverglasungen schlucken wesentlich mehr Licht als die für die damals geplanten Fenstergrößen vorgesehenen Einfachgläser. Folge ist oft Dauerkunstlicht. Ich zögere schon beim Austausch von 80er Jahre Doppelverglasung gegen diese innenverspiegelten Dreifachgläser. Ärgerliche folge ist ein merkbarer Grauschleier der sich auf alles innen legt, den man wieder mit noch mehr Weiß innen bekämpft.
Durch gedankenlose Sanierung baut man so einen Tageslichtsanierungsfall, indem man das Licht aus dem Haus baut und was gibt es traurigeres.
Zur Salami:
Wesentlicher Teil des ursprünglichen Denkmals sind die gelungenen Proportionen. Diese werden durch die Verlängerungen vollkommen entstellt. Insofern ist es Sinnvoll die ursprüngliche Teiligkeit und Proportionalität mit den beiden ursprünglichen Giebeln zu retten und weiterzudenken.
Das ist auch Denkmalschutz
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Peter | 22.01.2021 11:36 Uhr@Berliner
"Wer nur auf dem Dorf 08/15-Häuser baut und sich mit 08/15- Dächern auskennt sollte in diesem Kontext, gerade auch was den Denkmalschutz betrifft, vielleicht nicht all zu sehr seine Kritik äußern sondern erstmal genau hinschauen!"
Ich fühle mich nicht angesprochen und man soollte nach meinem Dafürhalten anderen Meinungen nicht mit derartigen Herablassungen begegnen.
Die Dachzeigel sind 08/15 und da gibt es wirklich Passenderes. Dass die Denkmalschutzbehörden nicht immer auf der Höhe sind, sollte bekannt sein. Und die Ziegelfarbe lässst sich auch nicht von einem SW-Bild herleiten.
Die Kritik mit den historischen Schichten bezieht sich eher auf den Text. Die Schichten wirklich zu zeigen wird spätstens bei den veränderten Gauben schwierig und insofern kann ich den Ansatz der Architekten verstehen. Nur sollte man dann halt nicht im Text von Schichten schrieben, die man nicht oder kaum sieht.
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Freiburger | 22.01.2021 09:57 UhrSalami?
@STPH
Wenn man ihre Beiträg so verfolgt scheint das Thema Licht ihr Aufhänger zu sein. Woraus schließen Sie eigentlich immer, dass es in den zu sehenden Projekten zu dunkel sein soll?
Und wo bitte soll an diesem Projekt die "Salami" zu sehen sein?
Bitte um ehrliche Antwort. Vielleicht können wir alle was lernen
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Freiburger | 22.01.2021 09:15 UhrWow! Ein tolles Projekt.
Glückwunsch an Bauherr und die Architektenkollegen.
Hier trifft die Aussage "Respekt vor dem Bestand" mal wirklich zu.
Die Fassade wohltuend ruhig fürs Auge - wie aus einem Guss!
Ich schließe mich den Kollegen "Mainzer" und "Berliner" nur an. Danke, dass hier auf die übliche Fugen Thematik verzichtet wurde.
Super!
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STPH | 22.01.2021 08:02 Uhr...
Also was etwas stört ist die Salami, die durch das ewige Angebaue entsteht. Das Ursprungshaus bestand aus dem Verhältnis von zwei gut proportionierten Giebelkörpern. Warum nicht den Anbau als den Dritten gestalten, einfach durch eine abgesetzte Ziegelfarbe und andere Subelemete wie Fenster und Gauben, die auch das Lichtdefizit der kleinen Fenster beheben. Der Anbau könnte sich so auch im Inneren lösen.
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Slate | 22.01.2021 00:27 UhrAm Ende doch nur zugezogen
Naja, die unteren Denkmalbehörden entscheiden regelmäßig schon sehr provinziell und nicht sehr kenntnissreich. Wer sich mit echten konversatorischen Theorien auseinander setzt wird es wissen. Heraus kommt etwas wie hier. Erinnert tatsächlich an vieles, was auch in Berlin in den letzten Jahren passiert ist.
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Berliner | 21.01.2021 21:49 Uhrziemlich gut gelungen
Ein schönes Projekt!
Es macht einfach Spaß, sich durch die Bilder zu klicken- Architektur kann so bescheiden und unaufdringlich sein! Tolle Innenräume, obwohl die Einrichtung vielleicht nicht unbedingt meine ist! Aber hier leistet die Architektur einen tollen Beitrag, wie man auch im Kleinen mit denkmalgeschütztem Bestand umgehen sollte. Die ewigen Nörgler kann ich nicht verstehen!
@ Peter:
Das Ziegeldach ist mit Sicherheit mit dem Denkmalschutz abgestimmt, dazu können Sie das historische Bild gern noch einmal betrachten. Was die Ablesbarkeit der Erweiterung angeht heißt es im Baunetz, Zitat "die horizontale Fugenteilung nimmt Bezug auf die Struktur der Blockbohlen. Damit stellt der neue Gebäudeteil keinen modernen Bruch zum Altbau dar, sondern vergrößert ihn auf organische Weise als weitere Zeitschicht in der mehr als hundertjährigen Historie des Hauses" - und jetzt schauen Sie sich bitte Bild 1 nochmals genau an! Negativ-Fuge zu Positiv-Fuge! Der Teufel liegt im Detail! Natürlich ist hier zu erkennen, was Bestand und was Erweiterung ist!
Wer nur auf dem Dorf 08/15-Häuser baut und sich mit 08/15- Dächern auskennt sollte in diesem Kontext, gerade auch was den Denkmalschutz betrifft, vielleicht nicht all zu sehr seine Kritik äußern sondern erstmal genau hinschauen!
@gerard: Sie sind kein Architekt, oder? Bauherrenwünsche werden in der Regel vom Architekten in die Planung aufgenommen- wer hier die Scheiben reinigt spielt dabei eine eher untergeordnete Rolle. Und wo Sie Ihre Porno-Sessel für eine "Peep-Show" hinstellen würden bleibt ganz allein Ihnen überlassen!
Es ist ein zugegeben großzügiger Schlafbereich mit ziemlich offenem Bad- aber eben privat! So what?!!
Im Ganzen muss ich Mainzer und schlawuki einfach recht geben- mit einfachen, ganz wunderbaren Mitteln gelungenes Projekt, das eine gewisse Wärme ausstrahlt!
Chapeau
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Hinrich Schoppe | 21.01.2021 18:23 UhrSchön schwarz
Eine sehr schöne Arbeit, und durchaus kontrovers, weil das Haus a) so "schön" ist, wie es vermutlich niemals war und b) weil man - von außen - fast nicht erkennt, was von wann stammt.
Aber gut, kann man als Understatement durchgehen lassen. Sieht von der Straße aus schnuckelig aus, ist innen aber riesig. Protzen ist in Deutschalnd ja eher was für die Boulevard-Presse.
Im Bad hat man es dann richtig krachen lassen. Ich hoffe, der Nero Marquina ist eine Keramik und nicht Natur....
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@slawuki | 21.01.2021 18:06 UhrZiegel
..die Form der Ziegel ist sicher vom Denkmalschutz vorgegeben - sie entspricht jedenfalls anscheinend einem älteren Zustand, siehe historisches Foto..
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t.e.a. | 21.01.2021 17:42 Uhrschönes "häuschen"
@2:
ich finde diese moderne Idee, dass jede Zeitschicht eines Gebäudes immer um jeden Preis ablesbar sein muss oft sehr ermüdend und gerade bei so einem einfach Wohnhaus im Wald etwas daneben. Hier wurde die Erweiterung in einer gestalterischen Kontinuität mit dem Bestand errichtet. Und so hat man es vor der Charta von Venedig in den 60ern meistens gemacht, um keinen gestalterischen Flickenteppich zu bekommen. Wie man der Grafik entnehmen kann, wurde das Haus über die Jahre ja öfter erweitert. Außerdem ist es hier nicht gerade so, dass die Zeitschichten übermäßig relevant sind, weil z.B. wichtige geschichtliche Ereignisse ablesbar wären, wie zum Beispiel bei Neuem Muesum in B. o.ä.
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gerard | 21.01.2021 17:39 Uhrbild 3
... und wo stehen die sessel fuer die peepshow? hat wahrscheinlich die hygienekraft weggestellt, die auch die glasflaechen poliert.
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schlawuki | 21.01.2021 16:57 Uhrspass
da kann ich mich dem mainzer nur anschliessen.
so ein schönes, warmes projekt.
alles ist so selbstverständlich.
macht richtig spass.
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Peter | 21.01.2021 16:26 UhrNaja
"...als weitere Zeitschicht in der mehr als hundertjährigen Historie des Hauses."
Diese Schicht lässt sich allerdings nicht ablesen.
Außerdem ist das Ziegeldach unpassend "in 08/15" ausgeführt im Gegensatz zur Darstellung in der Ansicht. Und auch der Innenausbau überzeugt nicht. Schade!
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Anke | 19.02.2021 14:25 Uhrlahmes projekt
Die Seele des Hauses wurde quasi eingefroren. Die Farbgestaltung im Inneren schrecklich einfallslos - alles weiss saemtliche Materialien sind ueberpinselt und der neue Dielenfussboden ist absolut unpassend in Masserung.